Geplante Verbindung zwischen Rosenheim und Bad Tölz: Inbetriebnahme möglicherweise nun erst im Jahr 2025

Aktuell wird nachverhandelt: Ab dem Sommer 2024 soll der sogenannte „Alpenbus“ zwischen Bad Tölz und Rosenheim in Betrieb gehen. Ob es dazu kommt, ist noch nicht gesichert. Ein Sachstandbericht dazu wurde jetzt im Ausschuss für Umweltangelegenheiten, Landwirtschaft, räumliche Entwicklung, Natur- und Klimaschutz sowie Mobilität des Landkreises Rosenheim vorgestellt.

Eine finanzielle Beteiligung am Projekt Alpenbus hatte im Dezember vergangenen Jahres im Verkehrsausschuss der Stadt Rosenheim keine Mehrheit gefunden. Aus diesem Grund sind jetzt die Planer gefragt. „Sie sollen klären, wie man optimieren könnte“, sagte Landrat Otto Lederer. Noch sei nichts entschieden. Der Geschäftsführer der Rosenheimer Verkehrsgesellschaft – Oliver Kirchner – rechnet aber damit, dass sich die Inbetriebnahme des Alpenbusses verzögern werde, möglicherweise ins Jahr 2025.

Kirchner erinnerte an die ursprüngliche Planung. Demnach sollte der Alpenbus vom Bodensee, entlang der Alpen, bis ins Berchtesgadener Land fahren. Letztlich wurde die MVV-Consulting damit beauftragt, eine Buslinie von Murnau über Bad Tölz und Miesbach nach Rosenheim zu planen. Aufgrund der angespannten Verkehrslage in und um Bad Tölz wurde die Verbindung schließlich in zwei Teilbereiche aufgeteilt.

Die beteiligten Projektpartner am Alpenbus sind die Landkreise Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Rosenheim sowie die kreisfreie Stadt Rosenheim.  

Die Planer hatten zudem die Aufgabe, die Vorgaben des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr sowie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft einzuhalten. Um eine staatliche Förderung zu erhalten, müsse der Alpenbus täglich, sieben Tage die Woche, zwischen 6 Uhr und 22 Uhr im 60-Minuten-Takt zwischen Bad Tölz und Rosenheim verkehren.

Um diese „landesbedeutsame Buslinie“ zu finanzieren, erklärten sich Freistaat und Bayerische Eisenbahnförderung bereit, im ersten Betriebsjahr 65 Prozent, im zweiten Jahr 60 Prozent und im dritten Jahr 55 Prozent dazuzugeben. Ab dem vierten Betriebsjahr verbliebe die Förderung dauerhaft bei 50 Prozent.

Im Umweltausschuss wurden jetzt geschätzte Kosten für das erste Betriebsjahr vorgelegt. Der Landkreis müsste zwischen 140.800 Euro und 157.200 Euro aufbringen, die Stadt Rosenheim zwischen 70.800 Euro und 79.200 Euro.

Im gemeinsamen Nahverkehrsplan von Stadt und Landkreis Rosenheim vom November 2019 ist die geplante Alpenbus-Linie nicht vorgesehen. Lediglich eine Verbindung nach Miesbach wird erwähnt. Ebenfalls im Jahr 2019 hatte der Freistaat Bayern beschlossen, Busverkehre auf Tangentialverbindungen ohne Schiene als „landesbedeutsame Buslinien“ besonders zu fördern. Gemeint ist hier ein öffentlicher Personennahverkehr mit einer direkten Linienführung, möglichst wenig Haltestellen und Anschlüssen an den regionalen Bahnverkehr.

Landrat Otto Lederer bezeichnete den geplanten Alpenbus „als interessante Alternative zu dem, was wir schon im Nahverkehrsplan geplant haben.“ Konkret gehe es um eine Aufwertung der Buslinie von Bad Aibling nach Bad Feilnbach sowie eine Verlängerung der Linie bis nach Miesbach. Diese Lösung würde Kosten von rund 200.000 Euro verursachen und hätte nicht den Stundentakt des Alpenbusses.