Blick zurück: Was ein König mit dem Streitfall wegen eines „Raubs von Tuch" zu tun hat

König Friedrich III. zieht die Rechtsprechung in einer Streitsache zwischen Martein Schrag und der Stadt Wasserburg wegen des „Raubs von Tuchen“ vor das königliche Kammergericht – siehe Foto als die „Archivalie des Monats Dezember 2023″: Im Kulturportal „bavarikon“ hat die Stadt Wasserburg in einem mehrjährigen Projekt das Alte Archiv der Stadt Wasserburg vollständig online zugänglich gemacht (wir berichteten).
Nun wurde auch die Gliederung des Bestands übertragen, was in „Teilsammlungen“ dargestellt wird. Diese werden jeweils in kurzen Bestands-Beschreibungen erläutert. Die Nutzenden erhalten damit eine inhaltliche Einführung in die Teilbestände, zu denen systematisch navigiert werden kann.
In der Reihe „Archivalie des Monats“ stellen wir die verschiedenen „Sammlungen“ vor. 

Der mit rund 50 Archivalien vergleichsweise kleinere Teilbestand beinhaltet Interaktionen der Stadt Wasserburg mit dem Reich – ein Beispiel dafür wäre unter den Rechtssachen der Streitfall zwischen Martein Schrag und der Stadt Wasserburg (1441ff.) wegen des Raubs von Tuch, welcher von Friedrich III. (1415 – 1493) vor das Reichskammergericht gezogen wurde (u.a. StadtA WS, I1a1467).

Weiterhin sind Korrespondenzen in (grenzüberschreitenden) Handels- und Gewerbesachen (z.B. StadtA WS, I1b678), in Münzsachen sowie in Kriegssachen, bei denen die Ordnungs- und Regelungsgewalt zum Teil beim Reich lag, schriftlich überliefert. Übergeordnete Militärsachen, wie Durchzüge kaiserlicher Truppen, Abschriften von Adelsbriefen und Reichsmatrikeln sind dem Bestand ebenso zugeordnet wie Herrscherdurchzüge, Huldigungen und Todesbekanntgaben.

Foto: Stadt Archiv Wasserburg – I1a1467