Wasserburg gastiert am Freitagabend, 19 Uhr, in Hallbergmoos

Im letzten Spiel des Fußballjahres tritt der TSV 1880 Wasserburg am morgigen Freitag, 19 Uhr, beim VfB Hallbergmoos an. Im Stadion am Airport erwartet die Löwen zum Abschluss eine schwere Aufgabe, denn der Bayernligaabsteiger ist Tabellenfünfter und somit tabellarisch die größte Herausforderung der letzten Wochen.

Die Ansprüche in Hallbergmoos sind seit jeher hoch. Der fünfte Tabellenplatz entspricht nicht der Erwartungshaltung des Vereins und auch des Anhangs. Die Zuschauer tun daher bei Gelegenheit auch ihren Unmut kund, was den jungen Trainer Florian Brachtel im Laufe der Saison zur Aufgabe bewegte: „Mir fehlten Konsequenz und Rückendeckung des Vereins und auch des Umfelds,“ begründete der 29-Jährige seinen Rücktritt. Bei seiner Betrachtung durch die rosarote Brille vergaß Brachtel dabei, dass unter seiner Ägide im Vorjahr in der Bayernliga in 33 Partien nur ein Sieg heraussprang und die Zuschauer durchaus Berechtigung zum Verdruss hatten. Nur logisch war angesichts dieser Gemengelage, dass seit vier Wochen Christian Endler an der Seitenlinie steht. „Er spricht die Sprache der Fans“, betonte Anselm Küchle (Sportlicher Leiter) bei dessen Einstellung. In drei Spielen holte der 52-Jährige, der letzte Saison noch die SpVgg Landshut coachte, sieben Punkte. Eine weiteres Argument für Endlers Verpflichtung schob Küchle mit einem dezenten Hinweis auf die eigene Erwartungshaltung nach: „Er ist mit jedem seiner Vereine aufgestiegen.“

Auf die Löwen wartet somit ein ambitionierter Gegner mit ausgezeichneten Einzelsspielern, doch die Mannschaft von Trainer Florian Heller wird alles daran setzen, ihren Lauf von sieben Siegen in Serie fortzusetzen. Dass es in den vergangenen beiden Begegnungen zu drei Punkten reichte, lag auch am Input der Einwechselspieler: „Unsere Joker haben frischen Wind gebracht und die Spiele auf unsere Seite gezogen“, lobte Heller, der im späten Herbst erstmals seit Wochen überhaupt wieder auf wirklich fitte Einwechsler zurückgreifen konnte. Weite Teile des Septembers und Oktobers bestritten die Innstädter mit einem Rumpfkader, in dem jeder einen Platz fand, der noch laufen konnte. Gerade in dieser Phase rückte die Mannschaft eng zusammen und sammelte Punkt um Punkt. Bei den Löwen war in den letzten Wochen eine deutliche Entwicklung erkennbar. Die Mannschaft trat zunehmend sicherer auf, verwertete ihre Chancen besser und lernte auch mit Rückschlägen umzugehen und diesen zu trotzen. Der Löwen-Anhang war entsprechend begeistert von seinem Team. Jetzt, wo bei den meisten Vereinen die Spieler weniger werden, wurden die Löwen wieder mehr. Michael Neumeier mit zwei Vorlagen und Marinus Jackl mit einem Jokertor taten sich gegen Ampfing und Eggenfelden nach ihren Einwechslungen besonders hervor.

„Wir treffen auf die zweitbeste Heimmannschaft. Die Jungs sind gut drauf und wollen bei unserem letzten Auftritt noch einmal was reißen“, so Heller. Gelingt es den Löwen in Hallbergmoos die VfB-Fans zum Murren zu bringen, dann stehen auch im Stadion am Airport die Chancen gut, dass die Serie bis in den Winter hinein halten wird.

JAH