Zweitplatzierter gegen Kellerkind: Landesligist Wasserburg morgen beim TSV Ampfing

 

Die Stimmung der Landesliga-Fußballer an der Isen und am Inn könnte im Herbst 2023 unterschiedlicher nicht sein – und ist somit ein Umkehrbild des Vorjahres. Während Ampfing einen Trainerwechsel hatte und auf einem Abstiegs-Relegationsplatz steckt, hat sich der TSV 1880 Wasserburg in den letzten Wochen stetig nach oben gekämpft. Im November vor einem Jahr war es – abgesehen vom Trainerwechsel – umgekehrt, der Austausch des Coaches kam bei beiden Teams erst später. Wenn es am morgigen Samstag, 14 Uhr, im Isenstadion der Ampfinger zum Derby kommt, spielt das alles keine Rolle – es zählt das Hier und Jetzt.

 

Zum Foto: Michael Barthuber schraubte sein Torkonto auf acht Einschüsse nach oben, was seine bislang beste Vorrunden-Bilanz an der Landwehrstraße 10 bedeutet.

Wie hart die Realität sein kann, erleben die Schweppermänner gerade. Im Sommer trat Christian Hutterer als Cheftrainer an und verkündete, dass es Ziel sei, „in ein bis zwei Jahren mit dieser Truppe in die Bayernliga aufzusteigen.“ Der Ton war damit gesetzt und die Ansprüche einmal mehr schier grenzenlos. Hutterer ist mittlerweile zurückgetreten, die Belastung in der Landesliga Südost wurde ihm zu viel.

So steht nun der ewige Birol Karatepe in der Verantwortung und musste von heute auf morgen das Traineramt übernehmen, gleichzeitig ist der 38-Jährige auch noch als Spieler aktiv. In seinem ersten Match als Trainer setzte es ein 3:7 gegen Traunstein und in der Vorwoche ein 0:1 in Bruckmühl. Vor allem vorne ist mit Julian Höllen und Mike Opara die Qualität deutlich höher als das bislang Gezeigte.

Der Druck ist in der Landesliga durchaus groß. Und diesen spüren auch die Wasserburger Löwen. Die Mannschaft von Trainer Florian Heller gewann zwar letzte Woche mit 4:1 in Pullach, dabei standen die Innstädter jedoch unter Dauerbeschuss und wehrten sich erfolgreich.

Wasserburg gewann die Mehrzahl seiner Spiele, aber es war immer ein hartes Stück Arbeit und meist knapp.

Bislang war noch kein Selbstläufer dabei. Zuletzt in Pullach und davor gegen Bruckmühl war die in dieser Spielzeit oft gescholtene Chancen-Verwertung deutlich verbessert und neben der Mentalität einer der Schlüssel zum Erfolg.

Angesichts von 14 verschiedenen Torschützen sind die Löwen in dieser Saison schwer auszurechnen. Auch in Ampfing müssen vorne wieder verschiedene Akteure produktiv sein, denn Heller verlangt: „Bisher haben wir noch kein Derby verloren und das soll auch so bleiben.“

jah