Großes Interesse an der Bürgerversammlung

Im voll besetzten Saal des Soyener Dorfwirts begrüßte Bürgermeister Thomas Weber in der Bürgerversammlung neben den Gemeindebürgern, die beiden Altbürgermeister Lorenz Kebinger und Karl Fischberger sowie Mitglieder des Gemeinderats und ganz besonders die Schüler, die im vergangenen Jahr einen herausragenden Abschluss erzielten (wir berichteten). Ziel der Bürgerversammlung sei es, sowohl eine Rückschau auf das vergangene Jahr, aber ebenso einen Ausblick auf das neue Jahr zu geben. Und das tat Weber dann auch:

Lebenswertes Soyen

Zum Jahresbeginn lebten in Soyen 3.039 Bürgerinnen und Bürger. Sehr erfreut zeigte sich Weber über die bislang 34 Geburten. Mit 19 Mädchen und 15 Buben sei diese Zahl noch etwas unausgeglichen, wie er augenzwinkernd hinzufügte. Den Geburten standen 41 Sterbefälle gegenüber, eine Zahl, die die zahlreichen Seniorenheime im Ort widerspiegle. Die älteste Bürgerin in Soyen ist 101 Jahre alt, die jüngste 21 Tage. Insgesamt leben Menschen aus 40 Nationen im Ort.

Unterbringung Asylsuchender

Ein großes Diskussionsthema im Ort sei derzeit die geplante Umnutzung des ehemaligen Seecafé in eine Asylunterkunft. Derzeit leben 48 Personen in den Containerunterkünften, das bedeute Vollauslastung. Weber erklärte, dass es sehr wichtig sei, hier schnellstmöglich einen Termin zur Bürgerinformation zu ermöglichen. Am 16. November komme Landrat Otto Lederer nach Soyen. Er stellt die geplante Verteilung der Asylanten vor. Auch eine Fragestunde sei geplant. Weber bat alle Bürger, die zur der Veranstaltung kommen möchten, an ihre Ausweise zu denken, da nur Soyener Bürger Zutritt haben.

Investitionen bei der Infrastruktur

Auch im vergangenen Jahr wurden wieder viele Wasserleitungen verlegt. Gesichert wurde der Wasserversorgungsverbund zwischen der Stadt Wasserburg und dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Schlicht-Gruppe. Mithilfe einer Kamera wurde das Kanalsystem geprüft.

Bei insgesamt 6.500 laufenden Metern wurden an den Gemeindestraßen Risse saniert. Sehr aufwendig gestalte sich die Instandhaltung der insgesamt 32 Kilometer Kieswege im ganzen Ort. „Gerade nach Starkregenereignissen gibt es hier immer sehr viel zu tun“, so Weber.

Gute Nachrichten gibt es beim Thema „Dorferneuerung“. Nachdem im Januar 2023 ein positiver Förderbescheid die Gemeinde erreichte, konnte es endlich losgehen mit der Ausfertigungsplanung. Die Tiefbauarbeiten seien für Mitte des kommenden Jahres geplant. Aus Sicherheitsgründen wurde die Maßnahme „Geländer“ vorgezogen, die Arbeiten beginnen noch im November.

Viel geschafft wurde auch schon bei den Glasfaseranschlüssen, derzeit laufen die Tiefbauarbeiten in Kirchreit.

Als „schwieriges Projekt, das sich lang hinziehen werde“ bezeichnete Weber die Strukturplanung. Soyen solle wachsen, aber langsam, so dass man es auch stemmen könne. Erstgespräche mit den Grundstückseigentümern seien erfolgt, in die Strukturgestaltungsbetrachtung fließen nun die Flächen ein, für die Zustimmungen der Eigentümer vorliegen. Der Gemeinderat Soyen hat ein Architekturbüro mit den weiteren Planungsschritten beauftragt. Diese sind die Abschätzung der städtebaulichen Nutzungsmöglichkeiten sowie die Priorisierung der Vorhaben nach Komplexität und zu erwartenden Schwierigkeiten, wie beispielsweise dem Erschließungsaufwand.

„Wir sind dran und wir bleiben dran“, versprach Thomas Weber zu den Themen Bahnübergänge, Stundentakt der Bahn und Barrierefreiheit am Bahnhof. Die Themen seien schwierig, aber es haben bereits Gespräche mit der Bahn stattgefunden.

Soziales Soyen

Es wird eng in Soyen. Sowohl in der Gemeindeverwaltung, beim Bauhof, in Schule und Kindergarten – aufgrund der teilweise schon in die Jahre gekommenen Gebäude und der steigenden Einwohnerzahlen müsse in allen Bereichen räumlich und personell aufgestockt werden. Durch die steigende Anzahl der Kinder und deren längerer Verweildauer im Kindergarten, brauche man mehr Gruppen. Dies führe dann automatisch zu einem höheren Personalschlüssel. Derzeit sei eine Kindergartengruppe in der Grundschule untergebracht. „Die Problematik, wie wir die Schule und den Kindergarten ausbauen können, wird uns noch länger beschäftigen“, erklärte Thomas Weber, „gerade auch im Hinblick auf die 2026 kommende Ganztagsschule“.

Gut angenommen werde die Mittagsbetreuung in der Schule. Angemeldet seien insgesamt 45 Kinder, täglich kommen circa 25 zur Hausaufgabenbetreuung und zum Spielen.

Ein Umbau zum barrierefreien Zugang am Ärztehaus im ehemaligen Sparkassengebäude stehe für das kommende Jahr an.

Auch für das „junge Soyen“ werde viel getan. Für die Jugendlichen hätte es im Sommer eine Jugendbürgerversammlung gegeben, leider wurde das Angebot nicht angenommen. Umgesetzt wurde der Wunsch der Jugendlichen nach einem Basketballkorb am Sportplatz. Und auch in diesem Jahr gab es wieder ein tolles, buntes Ferienprogramm für alle Kinder.

 

Zahlen, Zahlen, Zahlen

Der geschäftsführende Beamte der Gemeinde, Georg Machl, gab einen kurzen Überblick über den Haushaltsplan. Der Vermögenshaushalt „Sparkonto“ lag bei 8.302.400 Euro, der Verwaltungshaushalt „Geldbeutel“ bei 7.135.430 Euro.

Insgesamt ergebe dies ein Gesamtvolumen von 15.437.830 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde liege bei 501,00 Euro.

Zeit, danke zu sagen

Den Abschluss der Sitzung nutzte Thomas Weber, um Danke zu sagen. Danke an sein Team der Gemeinde- und Bauhofmitarbeiter, die dafür sorgen, dass alles in der Gemeinde sieben Tage die Woche so gut funktioniere. Danke ebenfalls an den Gemeinderat, die Feuerwehren sowie die Behindertenbeauftrage Maria Salzberger und den Seniorenbeauftragten Peter Rummel für deren Arbeit. Und nicht zuletzt ein Dank an die Öffentlichkeitsarbeit mit der Soyen-App und Bürgerblatt sowie an alle Vereine, Gruppen und Privatpersonen, die sich im Ort engagieren.

TANJA GEIDOBLER