In drei Spielen mal eben 30 Treffer: Eishockey-Löwen rocken die Landesliga

Bei den Gästen machte sich Frust breit, aber EHC-Crack Martin Herman (hinten links) behielt einen kühlen Kopf und sein Lächeln: Mit gutem Grund. 30 Tore und nur zwei Gegentore. Das ist nicht etwa die Bilanz des EHC Waldkraiburg nach einer Saison, vielmehr ist dies das Ergebnis der vergangenen drei Spiele der Eishockey-Löwen.

Vier Heimspiele liegen in der Eishockey Landesliga Gruppe B hinter dem EHC Waldkraiburg und die Punkteausbeute kann sich sehen lassen. Lediglich gegen Haßfurt ließ man, nach fulminanter Aufholjagd, zwei Punkte liegen und musste sich mit einem Zähler zufriedengeben.

Das erste Drittel nun im Spiel gegen die Tigers aus Bayreuth ließ nicht vermuten, was später noch folgen sollte.

Beide Teams spielten konzentriert. EHC-Trainer Jürgen Leder ließ auf der anschließenden Pressekonferenz sogar verlauten, dass dies das beste Spiel seiner Mannschaft in der noch jungen Saison war. Seine Spieler hätten 60 Minuten lang alles gegeben und sind gelaufen, wie er es sich vorstellte.

So zeigten die Löwen Dominanz im ersten Durchgang, welche sich nach nicht einmal vier gespielten Minuten auch auf der Anzeigetafel zeigte. Auf Zuspiel von Daniel Hora und Martin Herman eröffnete Philipp Lode das Spiel und seine eigene Torstatistik.

Der weitere Verlauf des Durchgangs war ebenfalls geprägt von Angriffen der Löwen mit seltenen aber wenn, gefährlichen Entlastungen der Bayreuther Mannschaft. Dennoch sollten die Teams das Spiel knapphalten und mit dieser 1:0-Führung in die Kabine gehen.

Der zweite Spielabschnitt startete mit zwei dicken Ausrufezeichen von Seiten des EHC Waldkraiburg. Nachdem Josef Huber zwei Minuten lang auf der Strafbank Platz nehmen musste, gelangen den Löwen zwei Tore in Unterzahl – während derselben Strafzeit. Das erste besorgte der Kapitän Nico Vogl höchstpersönlich, als er, in Szene gesetzt durch einen Pass von Josef Dana, mutterseelenallein auf das Bayreuther Tor zulief und eiskalt, halbhoch auf der rechten Seite traf. 2:0.

Weniger als eine Minute später, die Fans skandierten noch „Vier Mann sind genug“, war es Martin Herman der alleingelassen von der Bayreuther Abwehr vor dem Tor einen Pass von Hora erhielt und nicht weniger kaltschnäuzig zum 3:0 einnetzte.

Auch am 4:0 war Daniel Hora erneut beteiligt. An der blauen Linie stehend, diesmal in eigener Überzahl, schlenzt Hora den Puck in Richtung des Tores. Dort wartet bereits Martin Herman und fälschte den Schuss unhaltbar für den im ersten Durchgang so stark haltenden Dünkel ab.

Der EHC Waldkraiburg behielt diese Schlagzahl vorerst bei und so ergab sich nur eine Minute später auch der fünfte Treffer. Erneut war es Daniel Hora, der den Ausschlag mit einem seiner Schüsse gab, diesmal jedoch war es Felix Lode, der durch Abfälschen seinen zweiten Saisontreffer und den fünften im Spiel markierte. 5:0.

Fünf Minuten nahmen sich die Waldkraiburger Löwen Zeit, das nächste Tor des Abends vorzubereiten. Einen mustergültig vorgetragenen Konter schlossen hier Nico Vogl, der kurz vor dem Tor Josef Dana mit einem Querpass bediente zum 6:0-Pausenstand ab.

Keinesfalls satt vom Ergebnis starteten die Löwen in das letzte Drittel des Spiels. Nach einer Minute und 22 Sekunden sollte der siebte Treffer fallen. Zuerst versuchte sich Anthony Dillmann an Torhüter Dünkel, als dieser scheiterte, verwertete Philipp Lode den Rebound erfolgreich und markierte seinen zweiten Treffer des Abends. 7:0 also.

Der nächste Treffer gestaltete sich ebenso sehenswert. Von hinter dem Tor von Nico Vogl bedient, war es Dominik Soukup, der das Spielgerät aus kürzester Distanz in den linken oberen Winkel des Tores bugsierte. 8:0.

Noch war die Messe im stimmungs-geladenen Waldkraiburger Eisstadion nicht gelesen.

In einem weiteren Konter in der 54. Spielminute vermochte es Dominik Soukup, im Fallen, den Puck noch zu seinem Sturmkollegen Josef Dana zu spielen. Dieser, ebenfalls im Fallen, legt sich den Puck noch einmal zurecht, bevor er ihn über den Schoner des Torhüters in die Maschen jagt. 9:0.

Einen Schönheitsfehler, zumindest aus der Sicht der Gastgeber, hatte das Spiel dann letztlich doch noch. Rund vier Minuten vor dem Ende erzielten die Gäste aus Bayreuth durch Jan Nekvinda ihren Ehrentreffer zum 1:9.

Nur 26 Sekunden im Anschluss verstanden es die Löwen jedoch den alten Abstand wiederherzustellen. Auf Zuspiel, quer über das Feld von Nico Vogl, setzte Dominik Soukup den Schlusspunkt in dieser torreichen Partie zum 10:1-Endstand.

Für die Löwen stehen nun, nach vier Heimspielen am Stück, am kommenden Wochenende zwei Auswärtsspiele auf dem Programm. In Moosburg und in Selb möchte Trainer Jürgen Lederer im Idealfall wieder jeweils drei Punkte mitnehmen.

aha

Foto: Paolo del Grosso

EHC Waldkraiburg – EHC Bayreuth 10:1 (1:0/6:0/3:1)

Tor: Sickinger Tobias (#32); Lode Christoph (#40);

Verteidigung: Hora Daniel (#3); Lode Felix (#10); Schmidt Daniel (#17); Ludwig Tim (#23); Cejka Max (#81); Seifert Philipp (#96);

Sturm: Lode Philipp (#7); Dillmann Anthony (#11); Huber Josef (#16); Decker Leon (#34); Rosenkranz Bastian (#68); Herman Martin (#69); Dana Josef (#70); Soukup Dominik (#82); Vogl Nico (#88); Zimmermann Patrick (#98);

Zuschauer: 325

Strafen: EHC Waldkraiburg 2, Pegnitz 6