Bau- und Umweltausschuss Haag diskutiert weitere Silos am Milchwerk Jäger

Für die Errichtung eines BHKW-Containers und zwei etwa 20 Meter hohen Silos, die ein teilweise bestehendes Garagengebäude ersetzen sollen, braucht das Milchwerk Jäger aufgrund der Abweichung des Bebauungsplans die Genehmigung des Bau- und Umweltausschusses Haag. In seiner jüngsten Sitzung besprach das Gremium die geplante Maßnahme, wobei die Sorge um das Ortsbild deutlich wurde.

Die geplanten Silos seien Teil eines Energiekonzepts. Das Milchwerk wolle vom Dampfkessel wegkommen und brauche einen Speicher, um die Spitzenlasten ausgleichen zu können. Dabei handle es sich um eine erste Maßnahme des energetischen Konzepts.

„Ich habe keine Lust, nochmal ein silbernes Türmchen in Haag zu sehen“, lautete die deutliche Meinung von Michael Haas (CSU). Deshalb wolle er keine Abweichung vom Bebauungsplan zulassen. Er schlug vor, die Silos in den Boden zu verlagern und wollte wissen, ob der vorgelegte Entwurf die kostengünstigste oder technisch einzige Lösung sei.

In die Tiefe zu bauen sei mit erheblichen Kosten verbunden, der bisherige Entwurf sei eine Standard-Lösung. Mehrere kleine Tanks seien aufgrund des beengten Platzes nicht möglich. Weitere Möglichkeiten zur Realisierung wurden bisher nicht geprüft, weil das Unternehmen nicht vorpreschen, sondern den Beschluss des Gremiums abwarten wollte.

Auch Siegfried Maier (SPD) wünscht sich „im Ortskern eine optische Lösung, mit der beide Parteien leben können“. Wenn sich die Silos im Boden versenken ließen, sodass man sie nicht sieht, „wäre das für mich eine Eins mit Sternchen“.

Zweiter Bürgermeister Stefan Högenauer (CSU) fasste zusammen, dass „aus energetischer Sicht niemand etwas dagegen haben wird, wenn das Milchwerk Jäger Verbesserungen anstrebt“. Aus der Diskussion sei aber hervorgegangen: „Es ist auch eine städtebauliche Frage.“

Grundsätzlich zeigte sich das Gremium froh darüber, das Milchwerk Jäger im Ort zu haben. Egon Barlag (FWH) betonte auch, dass Unternehmen bei derartigen Investitionen auf die Kosten achten müssten. „Wenn zu viel investiert werden muss, wird das auf die Produkte umgelegt – und Butter und Milch werden teurer.“ Deshalb wünschte er sich, dass die Firma und der Ausschuss einen Kompromiss finden.

Mit den Gegenstimmen von Haas und Maier beschloss der Bau- und Umweltausschuss mit 7:2 Stimmen das gemeindliche Einvernehmen für das Vorhaben zu erteilen.