Gartenbauverein Rosshart-Attel-Ramerberg beliefert die Stiftung Attl

Der Gartenbauverein Rosshart-Attel-Ramerberg beliefert den Attler Klosterhof dauerhaft mit mobilen Beerensträuchern und startet damit ein Pilotprojekt für mobiles Gärtnern: Vor fünf Jahren begann der Stiftungs-Arbeitskreis Schöner Wohnen damit, den Kloster-Innenhof wohnlicher und freundlicher zu gestalten.

In diesem Rahmen organisierte Veronika Dröscher auch zusammen mit dem Gartenbauverein Rosshart-Attel-Ramerberg Beerensträucher für den teilüberdachten Bereich, welche sich die Bewohnerinnen und Bewohner des Klosterbaus schon lange gewünscht hatten.

Nachdem im Juni drei 90-Liter-Tröge mit Johannisbeeren eintrafen, freuen sich nun aktuell Mitte Juli alle über Blaubeeren – so dankte Veronika Dröscher den Mitgliedern des Gartenbauvereins. Der zweite Vorsitzende Rainer Steidle, Gärtnermeister in der Attler Gärtnerei, hatte die Pflanzen als Spende des Gartenbauvereins vermittelt und außerdem noch in der Firma EM Chiemgau eine Unterstützerin der Aktion gefunden. 

Zum Foto: Der Gartenbauverein Rosshart-Attel-Ramerberg tauschte die Johannisbeeren gegen Blaubeeren aus. Bisher kümmerten sich die Bewohner sehr gut um die 90-Liter-Tröge, so lobte der zweite Vorsitzende Rainer Steidle (2. von links) Veronika Dröscher (links) und ihr Team.

„Bei unseren Vorgesprächen wurde schnell klar, dass wir die Beeren nicht einfach im Kloster-Innenhof in die Erde setzen können“, erklärt Steidle. Zu wenig Licht und Wärme würden dort die Pflanzen erreichen. „Außerdem verirren sich kaum Insekten in diesen Bereich, die wichtig für die Bestäubung der Beeren sind.“

Der Gartenbauverein beschloss daher, die Bewohnerinnen und Bewohner jeweils mit vier großen, befruchteten Sträuchern zu versorgen, die saisonal ausgetauscht werden.

„Johannisbeeren im Frühsommer, Blaubeeren im Juli und August und Himbeeren im Herbst laden dann lange zum Naschen ein“, sagt er.

Da die Pflanzen nach Biostandards aufgezogen worden sind, können die Betreuten auch bedenkenlos die Beeren direkt vom Strauch essen. „Das ist Ehrensache“, betont Rainer Steidle. Über den Winter versorgt dann der Gartenbauverein die großen Tröge, bis sie im kommenden Jahr wiedergebracht werden.

„Wir testen die mobilen Beerensträucher jetzt als Pilotprojekt, weil wir auch viele Anfragen von Schulen und Kindergärten nach mobilen Gärten bekommen“, so Rainer Steidle. Spannend sei für ihn, wie die Betreuten die Pflanzen dann auch weiterhin pflegen.

Steidle: „Für uns sind das soziale Miteinander und der Austausch mit den Hobbygärtnern wichtig. Gespräche und Infos zählen genauso dazu wie eine gesellige Runde bei Kaffee und Kuchen.“

Die restlichen Johannisbeeren von den früheren Sträuchern hat Veronika Dröscher zusammen mit den Bewohnern zu einem Gelee eingekocht. Die Gläser übergaben sie als Dankeschön an die Mitglieder des Gartenbauvereins.

Und schließlich schmeckte allen noch der selbst gebackene Johannisbeerkuchen.

„Die Wertigkeit der Lebensmittel ist für die Bewohnerinnen und Bewohner viel höher, wenn sie schon beim Ernten der Beeren mit beteiligt waren und dann alle weiteren Verarbeitungsschritte mitverfolgen. Im Klosterbereich leben viele Betreute im Seniorenalter, für die solche Aktionen und gemeinsame Treffen eine willkommene Abwechslung sind“, so Veronika Dröscher.

Und die Blaubeeren schmecken den Betreuten besonders gut, stellte sie nach kurzer Zeit fest.

Foto: Stiftung Attl