Herausforderungen der modernen Land- und Forstwirtschaft begegnen

Der Krieg und der Klimawandel – veränderte, gesellschaftliche Erwartungen sowie verschärfte Umweltauflagen, struktureller Wandel im ländlichen Raum: Die Herausforderungen für die moderne Land- und Forstwirtschaft sind gewaltig. Um ihnen begegnen zu können, braucht es dringend innovative, praxistaugliche Lösungen.

An diesem Punkt greift die Europäische Innovationspartnerschaft „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft“ (EIP-AGRI). Das Förderprogramm zielt darauf ab, Akteure aus Ernährungs-, Land- und Forstwirtschaft mit Vertretern aus Wissenschaft und Forschung zu vernetzen. Hand in Hand sollen sie zukunftsweisende Innovationen schneller in die Praxis bringen.

In Bayern können Interessenten noch bis zum 15. September Anträge für das Erstellen eines Konzepts im Rahmen des Förderverfahrens stellen.

Ministerin Michaela Kaniber aktuell dazu: „Wir brauchen dringend mehr engagierte Menschen, die gemeinsam neue, praxistaugliche Konzepte und Projekte entwickeln. Die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte muss auch zukünftig sicher bleiben und dabei trotzdem weniger Ressourcen verbrauchen. Unser Ziel ist es, die bayerische Ernährungs-, Land- und Forstwirtschaft zu stärken und fit für die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft zu machen.“

Seit 2019 hat der Freistaat insgesamt acht Projekte im Rahmen von EIP-AGRI gefördert. Gerade sind aus Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Schwaben und Mittelfranken insgesamt 15 weitere zukunftsweisende Ideen dazugekommen.

Im Fokus der jetzt bewilligten Konzepte stehen Digitalisierung und alternative Futtermittel-Produktion. So wird zum Beispiel neben einem Roboter zur Bekämpfung unerwünschter, teils giftiger Beikräuter auch ein Projekt gefördert, bei dem durch automatisierte Arbeitsabläufe Indoor Farming für technisch versierte Landwirte möglich werden soll.

Ein weiteres genehmigtes Konzept beschäftige sich damit, die „Madenmast“-Produktion aus Insekten für die Eiweißversorgung von Geflügel und Schweinen praxistauglich und ökonomisch rentabel zu gestalten, so Kaniber.

Die Europäische Kommission hat EIP-AGRI ins Leben gerufen und damit die Bildung operationeller Gruppen eingeführt, um Akteure aus unterschiedlichen Bereichen, zum Beispiel aus der Landwirtschaft, Beratung und Wissenschaft, aus Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen zusammenzubringen.

Der Freistaat Bayern fördert erst das Erstellen von Konzepten und in einem weiteren Schritt das Umsetzen der innovativen Ideen.

Den Themen sind dabei kaum Grenzen gesetzt: Sie reichen von nachhaltiger Pflanzenproduktion über Biotechnologie und Kreislaufwirtschaft bis hin zu tiergerechten Nutztierhaltung beziehungsweise Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz oder Digitalisierung.

Für die neuen GAP-Periode steht in Bayern für das EIP-AGRI-Förderprogramm ein Budget von zehn Millionen Euro zur Verfügung.

Anträge für Stufe I des Förderverfahrens sind bis zum 15. September an die Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu richten.

Allgemeine Informationen geben die regional verankerten LEADER-Koordinatoren: https://www.stmelf.bayern.de/leader/leader-koordinatoren-in-bayern/index.html  .

Für Spezialfragen steht das Innovationsnetzwerk „EIP-AGRI Bayern“: helene.faltermeier-huber@fueak.bayern.de  .

Weitergehende Informationen zu EIP AGRI unter https://www.stmelf.bayern.de/foerderung/agrarpolitik/eip-agri/index.html.