Fast eine halbe Million Euro kam zusammen - 2023 werden wöchentliche Hilfstransporte und Nachhaltigkeitsprojekte Not lindern können - auch Ukraine wird unterstützt

Die Balkanhilfe „Junge Leute helfen“, ein Netzwerk von kirchlichen Gruppen aus 130 Pfarreien zwischen Inn und Salzach, hat in 2022 knapp 490.000 Euro gesammelt.

Enorm sind auch über 20.000 Hilfspakete, welche von der Bevölkerung gespendet wurden. Diese wurden zudem mit 830 Paletten Lebensmittel auf 55 Sattelzügen mit einem Ladegewicht von insgesamt 730.000 Kilogramm in die Krisenregionen der Länder Kosovo, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Kroatien und Slowakei sicher überbracht.

Dort leiden immer mehr Menschen bittere Not.
„Winterhilfe tut jetzt besonders Not in einem Jahr schmerzhafter Geldentwertungen und spürbarer Kriegsfolgen“ erzählt Pfarrer Ludwig Westermeier als geistlicher Leiter des Vereins von den Erfahrungen seiner Balkanreisen. Es fehlen Heizmaterial, Hygieneartikel und dringend benötigte Medikamente.

Diese Not spiegelt sich besonders in den knappen teuren Grundnahrungsmitteln wider. Kranke Menschen, Rentner und Familien sind besonders betroffen angesichts enormer Arbeitslosigkeit und Renten von meist nur 200 Euro monatlich. Die ständigen Preiserhöhungen machen den Menschen zusätzlich Angst. Die geschätzt eine Million überbrachten Mahlzeiten wurden insbesondere in vier Armenküchen in Zagreb, Sarajevo, Rreshen und Pristina mit täglich über 1.500 Bedürftigen verteilt.

Regelmäßig erfolgt durch acht Caritaszentralen in den sechs Ländern und deren weitverzweigtem Netz an Pfarr-Caritasstellen die Verteilung.

Täglich erreichen diese vor Ort konkrete Hilfsgesuche von bedürftigen Familien, welchen mit den Hilfsgütern aus dem Chiemgau nun weiterhin wieder geholfen werden kann. In Krankenhäusern, Alten- und Waisenheimen kommen diese Hilfsgüter zudem den sozial Schwachen zugute. Über 20.000 Euro wurden erfreulicherweise konkret für zahlreiche Kühe, Schafe, Schweine und Gewächshäuser gespendet, welche vor Ort erworben werden, und 23.000 Euro wurden für die Ausbildung an 22 Studenten überwiesen, zu denen regelmäßig ein enger Kontakt besteht.

Diese Nachhaltigkeitsprojekte tragen die größten Früchte und geben die meiste Hoffnung, so die Organisatoren.
Ermöglicht wurde dieser Erfolg durch hunderte von Helfern aus verschiedensten katholischen Gruppen wie Landjugend, Katholische Frauengemeinschaften und Frauenbund, Kolpingfamilien, KAB, KJG, Burschenvereinen, Ministranten, Pfadfindern, Landvolk sowie den Pfarrgemeinderäten aus 130 Pfarreien.

Viel ehrenamtliches Engagement Jugendlicher und „Junggebliebener“ war dazu notwendig.

Die Firma Erdbau „Martin Maier GmbH“ stellte in Großbergham bei Obing ihre neue große Gewerbehalle zur Verfügung und allein dort nahmen 200 Jugendliche über 20.000 Bananenkisten aus den Pfarreien entgegen, verluden diese auf die ersten Sattelzüge oder stapelten diese auf Paletten für weitere Transporte.

Anschließend verbrachten diese jungen Helfer ein ganzes Wochenende zusammen, um sich auch thematisch und mit Gebet damit auseinander zu setzen und ihre Gemeinschaft zu stärken. Geschätzt 7.000 Einzelspenden gingen auf dem Spendenkonto und in den Sparschweinen an den Sammelpunkten ein. Viele Einzelaktionen wie Klopfersingen, Adventsmärkte oder Punschverkauf waren auch dieses Mal möglich.

Auch die Sternsinger von Fridolfing, Petting und Obing haben wieder kräftig gesammelt. Auch viele Kindergärten und Schulen, wie die Fachoberschule Traunstein, beteiligten sich. Insgesamt wurden über 1.000 Lebensmittelpakete von Spenderfamilien liebevoll gepackt, welche besonders begehrt sind, da diese ein frohes Weihnachten in viele arme Häuser brachten. Zwar ging das Geldspendenaufkommen um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresrekordergebnis zurück, es liegt damit aber immer noch etwa 10 Prozent höher als in den Vorjahren, so Vorstand Hubert Zeltsperger.

Mit der Versorgung von Ukraine-Flüchtlingen in der Slowakei stehe man aber vor wachsenden Herausforderungen.
Lobenswert sind viele Firm- und Landjugendgruppen aus der Region sowie ein treues „Rentnerteam“ um Lagerleiter Sepp Mittermaier, die wöchentlich etwa 10 bis 15 Tonnen Hilfsgüter ganzjährig verladen und auf den Weg bringen werden. Besonderer Dank gilt der Gemeinde Kienberg und ihrem Gemeinderat, denn ohne die Bereitstellung einer alten Salzhalle wäre dieses Hilfswerk logistisch nicht möglich. Wesentlich sind auch die direkten Lebensmittelspenden von Firmen, die über das Jahr summiert über 400 Paletten aus ihrem Sortiment beitrugen. Hier sind die großzügigen Spenden von Firmen wie Babynahrung Hipp, Adelholzen und Dr. Oetker hervorzuheben, welche oft ganze Sattelzüge an Spendenware zur Verfügung stellen. Ein Herzlicher Dank der Organisatoren geht an alle fleißigen Helfer und Spender.

Weitere Informationen sind bei Vereinsvorstand Hubert Zeltsperger von „Junge Leute helfen e. V.“ unter der Telefonnummer 08624 1833 sowie auf der Internetseite www.junge-leute-helfen.de erhältlich.

Wer noch spenden möchte, kann auf das Konto DE19701691650001849298 von „Junge Leute helfen e. V.“ einzahlen.

Die Helfer

Folgende Gruppen und Vereine engagieren sich in der gemeinsamen Hilfsaktion „Junge Leute helfen“:

Die Land- und Pfarrjugendgruppen von Ainring, Altenmarkt, Amerang, Anger, Asten, Au bei Bad Feilnbach, Babensham, Bergen, Bernau, Bischofswiesen, Brannenburg/Degerndorf, Bad Feilnbach, Dorfen, Eiselfing, Emertsham, Engelsberg, Evenhausen, Feichten, Frasdorf, Freilassing, Haiming, Fridolfing, Gars, Garching, St. Georgen, Griesstätt, Großhöhenrain, Halsbach, Höslwang, Isen, Kienberg, Kirchanschöring, Kirchweidach, Kraiburg, Tyrlaching, Mehring, Obing, Petting, Pfaffing, Pittenhart, Raubling, Rabenden, Riedering, Rimsting, Rohrdorf, Söchtenau, Samerberg, Soyen, Stephanskirchen, St. Wolfgang, Taufkirchen, Tacherting, Tattenhausen, Tüßling, Schnaitsee, Harpfing und Unterneukirchen. Die Frauengemeinschaften bzw. Frauenbund aus Grassau, Kolbermoor, Oberwössen, Otting, Palling, Ruhpolding, Tettenhausen/Taching und Vachendorf, die Katholische Männerkongregation Albaching, das Landvolk aus Rechtmehring, Palling und Rott am Inn, der Pfarr-Caritasverein Kirchweidach, die Kolpingfamilien aus Inzell, Traunreut, Bad Reichenhall und Waging, die katholischen Burschenvereine Halfing, Laufen, Tuntenhausen, Truchtlaching-Ising, Surheim und Saaldorf, die Grundschule von Bayerisch Gmain, die Pfarreien von Aschau, Bad Aibling, Bad Endorf, Berchtesgaden, Bergen, Chieming, Edling, Eggstätt, Emmerting, Gollenshausen/Gstadt, Grabenstätt/Erlstätt, Haag, Heiligkreuz, Ising, Kammer, Kay/Tittmoning, Leobendorf, Lindach, Marquartstein, Nussdorf im Chiemgau und am Inn, Oberfeldkirchen, Ostermünchen, Palling/Freutsmoos, Peterskirchen, Piding, Prien, Prutting, Ramsau, Reit im Winkl, Reischach, Schleching, Schneizlreuth, Schönau, Schwabering, Schwarzau, Seeon, Seebruck, Siegsdorf, Surberg, Teisendorf, Teising, Tengling/Törring, Traunstein, Traunwalchen, Übersee, Unterwössen, Vogtareuth und Wasserburg. Besonders zu danken ist der Gemeinde Kienberg, dem Landwirt Thomas Kapsner, dem Erdbauunternehmen Martin Maier aus Obing und dem Bauunternehmen Diensthuber Kienberg, die Hallen, Stapler und Fahrzeuge bei Bedarf bereitstellen und selbst mitarbeiten.

Die Spender

Folgende Firmen haben weit mehr als 200 Tonnen Hilfsgüter aus ihrem Sortiment gespendet:

Adelholzener Alpenquelle GmbH Siegsdorf, Babynahrung Klaus Hipp Pfaffenhofen, Wilhelm Diemer GmbH Traunstein, Lebensmittelhersteller Dr. Oetker Bielefeld, Spedition Eberl Traunstein und Wilhelm Gronbach GmbH Wasserburg.