Gemeinderat Haag wartet für den westlichen Bauabschnitt der Westendstraße neuen Brunnenstandort ab

Im westlichen Bauabschnitt der Westendstraße sind aufgrund des Wasserschutzgebiets zusätzliche Maßnahmen nötig. Die voraussichtlichen Mehrkosten stellte Christopher Zeitler vom Ingenieurbüro INFRA in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vor und ging zudem auf die voraussichtlichen Kosten für den östlichen Bauabschnitt ein.

Eine Studie zur hydraulischen Belastung des Mischwasserkanals in der Westendstraße habe ergeben, dass dieser nicht ausreiche. Deshalb werde die Sanierung nötig. Für den westlichen Teil brauche es auf Empfehlung des Wasserwirtschaftsamts teilweise ein doppelwandiges System, dass „im Fall eines Schadens das Schmutzwasser nicht in das Grundwasser eindringen kann“, erklärte Zeitler. Das betreffe nicht nur den Hauptkanal, sondern auch die Hausanschlüsse. Hier sei mit 400.000 Euro Mehrkosten zu rechnen.

Kosten, die sich vielleicht vermeiden lassen, wenn die Sanierung noch bis zum Ende der Nutzung des Brunnens ausharrt. Das hänge aber davon ab, ob ein neuer Brunnenstandort gefunden werde. Hier zeigte sich Bürgermeisterin Sissi Schätz optimistisch und im Rahmen der Sitzung besprach der Gemeinderat die Probebohrungen bei Stauden (wir berichteten).

Solange wolle man die Sanierung des Westteils noch abwarten, wie aus dem Beschluss mit einer Gegenstimme hervorging. Die Billigung der Planung werde zurückgestellt, bis die Ergebnisse der Standortsuche eines neuen Brunnens feststehen. Voraussichtlich soll der Brunnen, der das doppelwandige System erfordert, bis 2025 ausgeschöpft und bis dahin der neue Brunnen in Betrieb genommen werden.

Weil die Straßenoberfläche im westlichen Teil in schlechterem Zustand ist, stellte Bernd Schneider (CSU) den Antrag auf eine Kostenschätzung für die Instandsetzung der Oberfläche. Dieser ging mit nur einer Gegenstimme durch.

Mit dem östlichen Bauabschnitt soll es aber weitergehen. Das betreffe etwa eine Länge von 270 Metern, davon 150 Meter der Westendstraße und 130 Meter der Bürgermeister-Jäger-Straße. Dabei werden Trinkwasserleitung und Mischwasserkanal erneuert, die Straßenentwässerung abgetrennt und die Oberfläche, die Gehwege sowie die Straßenbeleuchtung erneuert. „Insgesamt zwei Millionen Euro kommen auf Haag zu“, erklärte Zeitler.

Der Antrag von Klaus Breitreiner (CSU), den Bereich bis nach der Bahnstraße mitzunehmen, fand mit 6:12 Stimmen keine Mehrheit. Grund dafür sei unter anderem die Fördersituation. Denn für den westlichen Bereich lasse sich mit einer Förderung rechnen – aber nur bei ausreichender Maßnahme. Nehme man bereits zu viel vorweg, könne man nicht mit Zuschüssen rechnen, erklärte Zeitler.

Weil die Ertüchtigung des Kanals im Vordergrund steht, will der Gemeinderat nun mit dem östlichen Bauabschnitt beginnen. Mit nur einer Gegenstimme entschied sich das Gremium, die Sanierung anzugehen.