Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen verärgert über Niederlage gestern in Bietigheim

Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen (Foto) war mit dem Auftritt seiner Mannschaft bei der 2:5-Niederlage in Bietigheim überhaupt nicht einverstanden und sprach von einer enttäuschenden Leistung
Nach sechs knappen Siegen in Folge mussten sich die Starbulls Rosenheim gestern geschlagen geben. Die Niederlage im Auswärtsspiel am 29. Spieltag der DEL2 gegen die Bietigheim Steelers fiel mit 2:5 deutlich aus.
Vor 4.417 Zuschauern in der ausverkauften EgeTrans-Arena kämpften sich die Grün-Weißen nach einem frühen 0:3-Rückstand durch Tore von Teemu Pulkkinen und Lewis Zerter-Gossage auf 2:3 heran. Durch uninspiriertes Überzahlspiel und ungewohnte Abwehrschwächen nahmen sie sich jedoch die Chance auf Punkte.
Die Starbulls traten mit der gleichen Besetzung an wie zwei Tage zuvor beim 4:3-Shootout-Erfolg gegen Spitzenreiter Krefeld. Allerdings schied Jannick Stein in der Anfangsphase des zweiten Drittels verletzt aus. Der Youngster bekam binnen Sekunden Checks von Jack Dugan und Joshua Rust ab, die beide ungeahndeten blieben, und trug eine stark blutende Wunde davon.
Schon nach zweieinhalb Spielminuten lagen die Starbulls hinten. Nach einer kleinen Strafe gegen C.J. Stretch überlief Arne Uplegger das an der blauen Linie viel zu pomadig agierende Rosenheimer Spieler-Quartett und schob Torwart Oskar Autio den Puck durch die Hosenträger (3.). Beim zweiten Powerplay erhöhten die Gastgeber auf 2:0. Cole Fonstad traf per Direktabnahme aus dem rechten Bullykreis satt unter die Latte (8.).
Auch bei gleicher Spielerzahl auf dem Eis agierten die Grün-Weißen in der Defensive bei weitem nicht so souverän und konsequent, wie in den Spielen zuvor – und das wurde bestraft. Jack Dugan hatte zu viel Zeit und Platz zum Schießen, Bastian Eckl nahm Oskar Autio die Sicht und den Abpraller schob Maximilian Söll ins leere Tor zum 3:0 (11.).
Starbulls-Headcoach Jari Pasanen nahm eine Auszeit und wirkte auf sein Team ein – mit Erfolg. Endlich sahen sich auch die Steelers unter Druck und Torwart Olafr Schmidt gefordert – und bei einem satten Schuss von Teemu Pulkkinen, der über den Innenpfosten zum 3:1 in Netz prallte, machtlos (12.). In Überzahl zeigten die Rosenheimer Formationen allerdings weitgehend, wie man es nicht machen sollte. Die Pässe waren zu langsam, zu schlampig, zu erwartbar – und bei den Schussmöglichkeiten kam der Abschluss zu zögerlich oder gar nicht.
Im zweiten Spielabschnitt hatten beide Mannschaften ihre Phasen und Chancen. Auf Rosenheimer Seite blitzten einige Male spielerische Finesse und Zielstrebigkeit bei Gegenstößen auf. Und in Überzahl klappte es nach einigen erfolglosen Aufbauversuchen schließlich doch einmal: Lewis Zerter-Gossage zog ab, Fabian Dietz nahm dem Torwart die Sicht, der Puck schlug im kurzen Eck zum 3:2 ein und die Starbulls waren wieder dran (30.).
Das bald danach folgende Powerplay der Steelers aber sah wesentlich strukturierter aus und Oskar Autio hatte alle Hände voll zu tun, den vierten Gegentreffer zu verhindern. In der 34. Minute kratzte Verteidiger Maximilian Adam den Puck für seinen schon geschlagenen Torhüter von der Linie. Als ein böser Rosenheimer Abwehrfehler Brett Kemp einen Alleingang ermöglichte, war Autio zur Stelle. Momente später traf Ville Järveläinen den Pfosten (38.). Kurz vor der Sirene zur zweiten Pause hatten Luigi Calce und Teemu Pulkkinen in Überzahl das 3:3 auf dem Schläger, konnten den sicheren Keeper Olafr Schmidt aber nicht überwinden.
Im Schlussdrittel nahmen sich die Starbulls die Chance auf Punkte selbst. Knapp drei Minuten Überzahlspiel, über eine Minute davon sogar mit zwei Spielern mehr, gestalteten die Grün-Weißen zu unkonzentriert, zu kompliziert und mit viel zu wenig Abschlusswillen. Die Strafe folgte auf der Kufe. Der von der Strafbank zurückkommende Arne Uplegger setzte zum Solo an, fuhr nach innen und schob zum 4:2 ein (48) – Shane Hanna und Oskar Autio schauten dabei nicht gut aus.
Bei einem weiteren Bietigheimer Konter konnte Scott Feser gegen den ins leere Tor einschussbereiten Mike Fischer den fünften Steelers-Treffer noch verhindern, der aber eine Minute später doch fiel. Diesmal durfte Joshua Rust nach einem Alleingang jubeln, auch er schob Oskar Autio von der Seite kommend den Puck durch die Hosenträger (51.).
Weil Ville Järveläinen einen an ihm selbst verschuldeten Strafschuss (54.) nicht verwandeln konnte – und die Gastgeber noch einige gute Chancen liegen ließen – blieb es beim 5:2.
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen sprach nach der Partie Klartext: „Es war sehr enttäuschend, wie wir im ersten Drittel gespielt haben. Wahrscheinlich war der Sieg in Krefeld für einige zu viel. Dann kommen wir auf 3:2 heran und in Überzahl war die Aufgabe zu schießen – zwei Pässe, Schuss, Screen. Aber wir machen Cross-Eis-Pässe und verlieren dreimal die Scheibe. Ich verstehe es nicht. Die Steelers haben gut gespielt, gut in Unterzahl gespielt und verdient gewonnen. Vielen Dank an unsere Fans, die wieder zahlreich da waren. Es tut mir leid, dass sie so ein Spiel von uns sehen mussten.“
Trotz der Pleite am Sonntagabend bleiben die Starbulls Tabellenzweiter, weil die punktgleichen Kassel Huskies in ihrem Heimspiel gegen Regensburg (2:4) ebenfalls leer ausgingen. Der Rosenheimer Vorsprung auf den EV Landshut schmolz dagegen auf vier Punkte zusammen.
Die bayerischen Liga-Rivalen Regensburg und Landshut sind auch die beiden nächsten Heimspielgegner der Starbulls. Gegen die Eisbären-Regensburg kommt es am Dienstag zum Vorsilvester-Kracher im ROFA-Stadion (19:30 Uhr, Eintrittskarten auf www.starbulls.de/tickets und ab 17:30 Uhr an der Stadionkasse). Am 2. Januar folgt das bereits ausverkaufte Rosenheimer Heimderby gegen den EV Landshut.
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