Pflege in der Natur am Kesselsee bei Edling: Jagd und Naturschutz Hand in Hand
Eine Kooperation zur Sicherung seltener Arten und Lebensräume: Die Zierliche Moosjungfer ist eine stark gefährdete Moorlibelle, die in Bayern nur noch an drei verschiedenen Orten vorkommt. Einer davon ist das Naturschutzgebiet Hochmoor am Kesselsee im Gemeindegebiet von Edling.
Gerade in einem Moor hängt der Erhalt vieler Pflanzen- und Tierarten davon ab, dass lichte, nasse und nährstoffarme Bereiche offengehalten werden. Und genau aus diesem Grund initiierte die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Rosenheim – in Kooperation mit der Jagdschule Rosenheim – dort jetzt eine groß angelegte Landschaftspflege-Aktion.
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Trotz klirrender Kälte trafen sich zahlreiche Freiwillige, um die Landschaft im Hochmoor am Kesselsee zu pflegen. Der Aufwand lohnt sich, denn auch seltene, teils vom Aussterben bedrohte Arten kommen dort noch vor …
Konkretes Ziel der Maßnahme war, durch gezielte Entnahme von Gehölzen in Moorwäldern, die Bedingungen für seltene und hochspezialisierte Arten zu verbessern. Bevor es mit der Arbeit losging, führte Biodiversitäts-Berater Jonas Garschhammer vom Landratsamt Rosenheim die 35 freiwilligen Teilnehmenden durch das Gebiet und erläuterte die ökologische Bedeutung intakter Moore – vom regionalen Artenschutz bis hin zur Klimarelevanz.
Besonders lobte Garschhammer die konstruktive Zusammenarbeit mit den ebenfalls anwesenden Revierjägern Michael Pfeifer und Michael Haas. Die beiden bekräftigten die gemeinsame Verantwortung. Über die Jahre hinweg habe sie zu messbaren Verbesserungen in diesem Gebiet geführt, sagten sie.
Ein anschauliches Beispiel sei der Erhalt des Sumpfglanzkrauts, einer seltenen Moororchidee. Nur durch die Jagd habe man ihr Vorkommen im Naturschutzgebiet Hochmoor am Kesselsee sichern können. Für den Biodiversitäts-Berater sei klar, dass solche Erfolge nur möglich seien, wenn jagdliche Revierpflege und naturschutzfachliche Zielsetzungen Hand in Hand gehen würden.
Um die Organisation der Landschaftspflege-Aktion hatte sich Ramona Stellner gekümmert. Sie ist Ausbilderin an der Jagdschule Rosenheim. Bei klirrender Kälte wurde gemeinsam den gesamten Tag tatkräftig gearbeitet. Die Jagdschülerinnen und Jagdschüler sowie Mitarbeitende der Naturschutzbehörde entnahmen Bäume, schnitten Gehölze zurück und stellten Moorflächen frei.
Biodiversitäts-Berater Jonas Garschhammer war begeistert. Die Aktion verdeutliche aus seiner Sicht eindrucksvoll, dass Jagd und Naturschutz keine konkurrierenden Interessen vertreten, sondern sich in vielen Punkte ergänzen würden. Nachhaltige Jagd setze stabile und gesunde Lebensräume voraus und diese ließen sich oft nur gemeinsam sichern.
Die Landschaftspflege-Aktion fand heuer zum dritten Mal in Folge statt und die Kooperation werde fortgesetzt. Für Garschhammer ein wichtiger Schritt, um die Zukunft seltener Arten und Lebensräume langfristig zu sichern.
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