Gestern Abend gut besuchte Infoveranstaltung im Gemeindesaal

Der Gemeindesaal war gut besucht gestern Abend und es gab so manche Fragen: In Pfaffing könnte im übernächsten Jahr ein nachhaltiges Nahwärmenetz entstehen, das Privathaushalte, aber auch Gewerbebetriebe und kommunale Gebäude mit sauberer Wärme versorgen würde. Entsprechende Pläne jedenfalls wurden gestern in einer öffentlichen Informations-Veranstaltung detailliert und anschaulich bekanntgegeben. Neben zahlreichen Anwohnern nahmen an dem Abend auch Bürger und Bürgermeister benachbarter Gemeinden teil. 

Betreiberin könnte hier auch in Pfaffing die Nahwärmeversorgung Eiselfing GmbH sein, die das Nahwärmenetz in der Gemeinde Eiselfing schon verwirklicht hat und deren Geschäftsführer Eberhard Hälbich (Foto unten) das Projekt präsentierte. Es soll sich auch in Pfaffing um eine mit zertifizierten Hackschnitzeln direkt aus dem Wasserburger Land betriebene Anlage handeln.

Fotos: Renate Drax

Knapp 100 Anwesende bekundeten gestern Abend in Pfaffing insofern Interesse, indem sie einen Zettel zur Interessensabfrage mit nach Hause nahmen. Zudem wird dieser ab sofort auch in der Gemeindeverwaltung ausliegen und im Mitteilungsblatt veröffentlicht, wie es von Bürgermeister Josef Niedermeier für alle hieß, die gestern Abend nicht teilnehmen konnten.

Eindringlich betont wurde gestern Abend, dass das Vorhaben Nahwärmeversorgung aber auf jeden Fall öffentlich ausgeschrieben werde für Pfaffing und man deshalb aktuell auch nicht wisse, ob dann überhaupt diese Hackschnitzel-Lösung kommen werde oder eben ein anderer nachhaltiger Energieträger …

Dem Projekt wäre nämlich geholfen, wenn sich möglichst viele Bürger dazu entschließen könnten, einen Anschluss ans Netz zu beantragen – so der Tenor. Es sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Energieversorgung in Pfaffing.

„Pfaffing könnte damit einen erheblichen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit der Gemeinde leisten“, bestätigte auch Dieter Dirschedl (Foto unten) vom mit Eberhard Hälbich kooperierenden Energieberatungs- und Planungsbüros. Laut seiner Erfahrung spreche man in Pfaffing insgesamt wohl von einem 15- bis 20-Millionen-Projekt seiner Einschätzung nach, sagte er im Gespräch mit der Wasserburger Stimme. Bei dieser Summe sei der bisherige Hauptinteressent der Gemeinde – die Firma Alpenhain aus Lehen – außen vor. Da handele es sich aufgrund der Größenordnung des Unternehmens um weitere Millionenbeträge.

Zu Beginn hatte Pfaffings Bürgermeister die beiden Vertreter Lisa Schmidtke und Adrian Hausner vom „Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV)“  – Bild unten – herzlich begrüßt. Sie gaben informativ Einblicke in erste Ergebnisse der Analysen. Denn eine kommunale Wärmeplanung ist für die Gemeinde  zwingend vorgeschrieben – die spätere Umsetzung jedoch nicht. Aber genau um die ging der weitere Abend im Namen der Umwelt.

Der Zeitplan laut dem aktuell noch gültigen Heizungsgesetz …

Auch Martin Schex vom in Eiselfing kooperierenden Haustechnikbetrieb Pflügl (Foto unten links) beantwortete Fragen der Bürger in Pfaffing.

Dass nicht nur das Projekt als solches, sondern auch jeder private Anschlussnehmer eine derzeit sehr attraktive Bundesförderung erhalte, berichtete Dieter Dirschedl. Deshalb sei der Zeitpunkt nun auch günstig, einzusteigen in die konkrete Planung. Denn offen sei, wie es weitergehe mit den Förderungen, die aktuell lukrativ seien – siehe Fotos dem Text folgend.

Er sei im ersten Schritt für eine Machbarkeitsstudie zuständig, die eventuell im Juni 2027 fertig sein könnte.

„Die Wertschöpfung bleibt in der Region und stärkt die lokale Wirtschaft“, fasste Eberhard Hälbich, Geschäftsführer der Firma Nahwärmeversorgung Eiselfing GmbH, zusammen. Anfang des Jahres wurde deren Heizzentrale am Eiselfinger Gewerbering aufgestellt. Das Gebäude ist das Herzstück des Nahwärmenetzes. Wir berichteten … 

Wo dieses Herzstück des Projekts nun in Pfaffing genau stehen könnte, darüber wurde gestern noch nichts gesagt. Aber man denke an die Region Pfaffing und nicht an Lehen. Die zu erarbeitende Studie im Vorfeld werde auch die Belastung mit den an- und abfahrenden Lkw berücksichtigen, so Dirschedl auf eine Nachfrage aus dem Publikum. Mit etwa 200 Lkw-Fahrten pro Jahr sei zu rechnen.

Das Fazit von Bürgermeister Josef Niedermeier: Eine sichere, bezahlbare und klimafreundliche Wärmeversorgung zähle zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben moderner Gemeinden. Ziel sei es, fossile Energieträger schrittweise zu ersetzen und auf erneuerbare, regionale Energiequellen zu setzen. So könne eine Versorgung entstehen, die nachhaltig, effizient und zukunftssicher sei.

 Hier weitere Detail-Informationen des gestrigen Abends in Pfaffing

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