Haag: Entscheidung zum Integrationscafé im Zehentstadel

Umfangreichster Tagesordnungspunkt war in der gestrigen Marktgemeinderatssitzung in Haag die Vorstellung der Entwurfsplanung für das Integrationscafé mit Multifunktionsraum im Zehentstadel.

Die Architekten Frieder Lohmann und Anna Kragler präsentierten den Entwurf für das Café mit der besonderen Bar, die die Form eines Goldstücks hat. Hier waren noch Anpassungen aufgrund der Anregungen aus der letzten Sitzung vorgenommen worden. In verschiedenen Szenarien wurde gezeigt, wie der große Raum mit oder ohne Trennwand genutzt werden kann. Bei geschlossener Trennwand kann ein reiner Cafébetrieb stattfinden und gleichzeitig im Multifunktionsraum beispielsweise ein kleiner Vortrag gehalten werden.

Bei offener Trennwand sind größere Veranstaltungen wie Brunch, Empfänge oder Familienfeiern möglich. Eine mobile Bühne ermöglicht Veranstaltungen wie Kabarett oder Kleinkunst.

Wie schon in den vorherigen Sitzungen äußerten einige Mitglieder des Gemeinderates Zweifel, ob sich der Markt Haag so ein Projekt leisten könne. Klaus Breitreiner (CSU) befürchtete, der Markt Haag könne dann die anstehenden weiteren Projekte wie die Hauptstraße nicht mehr stemmen. Diese sei ihm wichtiger als der Zehentstadel.

Die Befürworter, unter anderem Eva Rehbein (SPD), verwiesen auf die günstige Einnahmesituation und die verbesserte Haushaltslage. Als wichtigstes Argument wurde aber die Belebung des Marktplatzes, die ideale Verbindung zur Volkshochschule sowie Bücherei und vor allem der soziale Aspekt genannt.

Gemeinderätin und Inklusionsbeauftragte Sabine Binsteiner-Maier (SPD) verwies darauf, dass die Schwachen in der Gesellschaft solche Arbeitsplätze benötigen. Bürgermeisterin Sissi Schätz (SPD) ergänzte, dass es sich neben dem sozialen Aspekt auch um einen Gewerbebetrieb handele, der Arbeitsplätze schaffe und bei dem Gewerbesteuer zu erwarten sei.

Zu den Kosten führte Architektin Anna Kragler aus, dass das Projekt derzeit mit 3,7 Millionen Euro geplant sei. Noch nicht berücksichtigt seien hierbei die anteiligen Planungskosten, die den einzelnen Bauabschnitten nach einem bestimmten Schlüssel zugewiesen werden.

Diskutiert wurde noch, ob man das Café möbliert verpachten solle und somit die Möbel vom Markt Haag beschafft werden. Da der Bereich des Multifunktionsraumes und das Café von der Möblierung her zusammenpassen sollten, wurde für eine Beschaffung der Möblierung für das gesamte Projekt plädiert.

Herbert Zeilinger (WFH) beantragte vor der Beschlussfassung die namentliche Abstimmung. Da die Mehrheit des Gemeinderates dafür war, wurde diese durchgeführt. Für die Entwurfsplanung und Weiterplanung des Ostteils im Zehentstadels stimmten 13 Gemeinderatsmitglieder (Bürgermeisterin Sissi Schätz, Sabine Binsteiner-Maier, Siegfried Maier, Herbert Zeilinger, Eva Rehbein, Hermann Jäger, Josef Hederer, Dr. Florian Haas, Rosmarie Heimann, Christa Moser, Hans Urban, Bernd Schneider und Wolfgang Obermaier), dagegen sechs Gemeinderäte (Christine Sax, Andreas Sax, Stefan Högenauer, Michael Haas, Thomas Eberharter und Klaus Breitreiner).

TG

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