Pfaffings Bürgermeister Josef Niedermeier gibt im Gespräch mit der Wasserburger Stimme einen Ausblick

Die beiden Bürgerversammlungen 2025 sind Geschichte. Sie zeigten: Die Gemeinde Pfaffing ist auf einem guten Weg. Für die Leser der Wasserburger Stimme und alle, die an den Versammlungen nicht teilnehmen konnten, zog jetzt Bürgermeister Josef Niedermeier im Gespräch mit unserer Redaktion nochmals Bilanz und gab einen Ausblick auf die nahe Zukunft seiner Gemeinde. Eine verantwortungsvolle Finanzpolitik, eine schlanke, digitalisierte Verwaltung, zukunftsweisende Projekte für Jung und Alt im Rahmen einer integrativen Gemeindeentwicklung – das alles hat Pfaffing zu bieten. Niedermeier: „Wir gehen in vielen Bereichen ganz neue Wege.“

Wie zum Beispiel bei der Digitalisierung der Verwaltung. „Moderne Arbeitsplätze möglichst ohne Papier – das spart nicht nur Platz, sondern auch richtig Geld“, so der Bürgermeister. Das hat unter anderem zur Folge, dass die seit 2018 geplante Erweiterung des Rathauses aktuell nicht mehr notwendig ist. Rund 800.000 Euro können so eingespart werden. Und dabei habe das Team im Rathaus bei hoher Professionalität „Spaß an der Arbeit und im Amt“.

Ein besonderes Augenmerk legen Bürgermeister und Verwaltung auf eine solide Haushaltsplanung. „Eine stetig steigende Kreisumlage und voraussichtlich geringere Einnahmen bei der Gewerbesteuer machen uns das Leben in naher Zukunft nicht ganz leicht. Das müssen wir im Auge behalten.“ Man plane dennoch eine weitere Reduzierung der Prokopfverschuldung, die mit 216 Euro aktuell weit unter dem bayerischen Schnitt (764 Euro) liegt. „Das sind wir nachfolgenden Generationen schuldig.“

Ein zentrales Zukunftsthema, das der Gemeinde besonders am Herzen liegt, ist das Wohnen im Alter. Dabei steht nicht nur der Bürgermeister, sondern der gesamte Gemeinderat geschlossen hinter dem Ziel passende, generationengerechte Wohnformen vor Ort zu schaffen. Die bisherigen Bürgerbeteiligungen und Umfragen zeigen klar: Der Bedarf ist da – „und die Gemeinde will diesen aktiv und vorausschauend angehen“.

Dennoch müsse man natürlich auch in verschiedenen Bereichen Investitionen tätigen. Wie zum Beispiel in die Infrastruktur. „Da haben wir beispielsweise bei der Wasserversorgung in jüngster Vergangenheit einiges in die Wege geleitet. Wir sind als Verwaltungsgemeinschaft mittlerweile eine zentrale Drehschreibe bei der Wasserversorgung in der Region. Es gibt mehrere Übergabepunkte zu anderen Wasserversorgern, eine hohe Stabilität unseres Versorgungsnetzes und einen hohen Versorgungsgrad.“

Ähnlich positiv sieht es bei der Abwasserentsorgung aus. Man sei auf dem besten Weg zu einer nachhaltigen Gemeinde, habe unter anderem die Kläranlage mit modernster Technik nachgerüstet. „Eine automatisierte Anlagensteuerung spart uns Energiekosten und Personal und vermeidet Wochenendarbeit.“ Und auch auf die Erzeugung erneuerbarer Energien lege man ein Augenmerk. So gebe es für Pfaffing bereits ein Standortkonzept für Wind-Energie-Anlagen und Freiland-Photovoltaikanlagen.

Vorbildlich sei die Gemeinde Pfaffing auch auf dem Gebiet der Kinderbetreuung. Mit dem katholischen Kinderhaus, der evangelischen Kindertagesstätte, dem Integrationshort der Stiftung Attl sowie der neuen Naturkita habe man ein breites öffentliches Angebot. Für die nahe Zukunft sei der Neubau des katholischen Kinderhauses St. Katharina geplant. Doch auch für die Schulkinder werde einiges getan, wie zum Beispiel der attraktive Lernraum in der Grundschule zeige. Besonders stolz ist Niedermeier auf den neuen Naturkindergarten, der im Herbst vergangenen Jahres in Betrieb genommen werden konnte. „Mit ihm haben wir für die kleinen Pfaffinger wirklich ein attraktives zusätzliches Angebot geschaffen. Mit Blick auf die Baukosten im Vergleich zu konventionellen Bauformen für Kindergärten wurde auch hier noch richtig viel Geld gespart.“

 

Ob die Nahversorgung (geplant ist ein neuer Vollsortimenter im Norden des Hauptortes), der Ausbau von Geh- und Radwegen (wie kürzlich zwischen Steinhart und Lehen, wir berichteten), die Schaffung neuen Wohnraums (wie beim Baugebiet West 5, bei dem die Erschließung abgeschlossen ist, Foto) oder die Gesundheitsversorgung in der Gemeinde – „Pfaffing ist auf vielen wichtigen Gebieten gut aufgestellt für die Zukunft“, ist sich der Bürgermeister sicher. Auf die Kommunalwahlen im kommenden Jahr angesprochen, sagt Niedermeier: „Eine Gemeinde lebt nicht vom Zuschauen, sondern vom Mut, Verantwortung zu übernehmen.“

HC

 

 

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