Starbulls feierten gestern Sieg beim Tabellenführer - Ville Järveläinen traf im Shootout

Gestern am späten Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertags – da traten die Starbulls aus Rosenheim in der DEL2 auswärts gegen den Tabellenführer Krefeld Pinguine an. Nach einem bemerkenswert guten Rosenheimer Auftritt gegen starke Gastgeber stand es vor 7.128 Zuschauern nach regulärer Spielzeit 3:3.
Damit ging es für die Grün-Weißen im 28. Saisonspiel bereits zum neunten Mal in die Verlängerung, die zum ersten Mal torlos endete.
In der Shootout-Premiere bescherte der Treffer von Ville Järveläinen den Starbulls den zweiten Punkt – und den Sprung auf Tabellenrang zwei!
Punktgleich mit Kassel. und vier Punkte sowie eine Partie weniger hinter Krefeld.
Im Spiel traf der erneut starke Shane Hanna zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. Lewis Zerter-Gossage brachte die Starbulls mit den Toren zum 1:0 und 3:2 zweimal in Führung.
Zum sechsten Mal in Folge gewannen die Starbulls Rosenheim eine Partie mit einem Tor Unterschied – viermal stand es dabei nach 60 Minuten unentschieden. So auch beim Feiertags-Auftritt in der Krefelder Yayla-Arena gegen den Spitzenreiter der DEL2.
Zum Foto:
Die Szene zum 2:2-Zwischenstand – Lewis Zerter-Gossage per Rückhand auf Shane Hanna, den Roope Mäkitalo nicht halten kann …
Järveläinen entscheidet Rosenheimer Shootout-Premiere
In der Verlängerung fielen keine Tore, so dass die Grün-Weißen erstmals in der laufenden Saison ins Penaltyschießen mussten. Keiner der drei Krefelder Schützen konnte Starbulls-Keeper Oskar Autio überwinden. C.J. Stretch scheiterte als erster Rosenheimer Schütze, nachdem Ville Järveläinen aber verwandelte stand der Zwei-Punkte-Erfolg bereits fest.
Mit nun 55 Zählern aus 28 Spielen haben die Starbulls nach Zählern mit den Kassel Huskies gleichgezogen, sich dank des besseren Torverhältnisses aber an den Nordhessen vorbei auf Tabellenrang zwei geschoben – eine schöne Momentaufnahme in der intensiven Eishockeyzeit zwischen Weihnachten und Silvester.
Beim Spitzenspiel in Krefeld fehlten bei den Starbulls weiterhin Lukas Laub, Lars Bosecker und Johannes Achatz. Charlie Sarault blieb als überzähliger Kontingentspieler draußen. Verteidiger Leon van der Linde stand nach drei überzeugenden Einsätzen vor Weihnachten diesmal nicht zur Verfügung, sodass Tobias Beck als sechster Verteidiger nominiert war und Dominik Kolb, aufgestellt als Mittelstürmer der vierten Reihe, wieder ab und an in die Verteidigerrolle schlüpfte.
Lädierter Zerter-Gossage trifft in der dritten Minute
Trotz fast 750 Autobahnkilometern im Bus starteten die Starbulls aufmerksam und erfolgreich in die Partie und gingen in der dritten Spielminute in Führung. Temu Pulkkinen und Scott Feser erarbeiteten sich in der Rundung der gegnerischen Zone den Puck, Feser legte in den Slot und Lewis Zerter-Gossage löffelte das Spielgerät in den linken Winkel. Der 30-jährige Deutsch-Kanadier spielte mit einem speziellen Helm mit Vollgesichtsschutz, die Spuren am Auge nach dem Stocktreffer aus dem Spiel sechs Tage zuvor in Landshut waren deutlich sichtbar.
Die Hausherren waren in der Folge das spielbestimmende Team, die Starbulls hielten mit disziplinierten Defensivarbeit dagegen. Größere Gefahr für das Rosenheimer Tor kam erst bei einem Krefelder Überzahlspiel Mitte des ersten Spielabschnitts auf, aber Oskar Autio war stets rettend zur Stelle. Luigi Calce hätte die Führung ausbauen können, legte sich die Scheibe aus der Luft zurecht und schlenzte sie dann an Krefelds Schlussmann Bick, aber auch knapp am Pfosten vorbei (14.).
Starkes Powerplay beschert Krefeld die 2:1-Führung
Kurz vor Ablauf der 18. Spielminute stand es plötzlich 1:1. Der junge Pinguine-Verteidiger Carl Konze zog von der blauen Linie ab, in der Schussbahn standen mehrere Spieler und am Ende war es wohl der Ellenbogen von Max Newton, der den Puck so ablenkte, dass Torwart Autio keinerlei Abwehrchance hatte.
Der Spielcharakter blieb auch im zweiten Drittel gleich. Die Gastgeber suchten die Offensive, die disziplinierten Starbulls ließen wenig zu. Die Torschüsse hielten sich die Waage. Der Spitzenreiter ging mit einem Powerplaytor 2:1 in Führung. Nachdem die Scheibe trotz einiger Störungen, aber eben keiner effektiven Klärung der Starbulls, lang durch die Krefelder Reihen lief, konnte Max Newton einen Querpass von Philip Gogulla aus kurzer Distanz mühelos verwandeln (31.).
Aus 1:2 mach 3:2: Großes Kino von Hanna und Zerter-Gossage
Doch die Grün-Weißen packten den Stier bei den Hörnern – oder besser gesagt die Pinguine am Frack – und drehten die Partie innerhalb zwei Minuten. Und was Shane Hanna, Lewis Zerter-Gossage und Teemu Pulkkinen dabei aufs Eis zauberten, war richtig großes Kino. Hanna und Pulkkinen arbeitete Daniel Bruch und Roope Mäkitalo an der Bande an der eigenen Grundlinie den Puck weg. Pulkkinen spielte den idealen Pass, Zerter-Gossage nahm ihn auf, lief über links durch und legte per Rückhand quer an den Torraum, wo der durchgesprintete Hanna, erfolglos verfolgt von Mäkitalo, mit dem langen Schläger über den Schoner von Torwart Bick zum 2:2 einnetzte (35.).
Dann unterband Hanna an der blauen Linie einen Krefelder Angriffsversuch, über Scott Feser kam der Puck zu Zerter-Gossage, der wieder über links Tempo machte, diesmal aber schon knapp hinter der blauen Linie nach innen zog, an zwei Gegenspielern vorbeitänzelte, ansatzlos abzog und halbhoch ins kurze Eck traf – 3:2 für Rosenheim (36.).
Doch auch die gastgebenden Pinguine zeigten, dass sie spielerisch einiges draufhaben. Eine feine Kombination über Marcel Müller und Gogulla konnten die Starbulls nicht wegverteidigen und der nachgerückte Verteidiger Davis Vandane schloss frei vor Oskar Autio eiskalt zum 3:3 ab (39.).
Gerechte Punkteteilung nach torlosem Schlussdrittel
In der Anfangsphase des dritten Drittels verhinderte Autio mit guten Paraden gegen David Czerny und Steven Raabe den möglichen vierten Gegentreffer. Der Krefelder Druck war aber nur von kurzer Dauer. Fortan standen beide Mannschaften sehr kompakt in der Defensive und machten so gut wie keine Fehler. In der letzten Minute der regulären Spielzeit waren es die Starbulls, die durch Luigi Calce und Jordan Taupert – beide Male war Torwart Bick zur Stelle – sogar drei Punkte als verspätetes Weihnachtsgeschenk mitnehmen hätten können.
Das 3:3-Unentschieden nach 60 Minuten Eishockey auf sehr hohem DEL2-Niveau war aber ein gerechtes Resultat.
Foto: Presse Starbulls / Yvonne Brands
Schaufenster

Hinterlassen Sie einen Kommentar