Sich gut verkauft gegen Königsbrunn - Co-Coach Jan Loboda schnürte die Schlittschuhe

Eishockey-Löwen mit starker Leistung, aber ohne Punkte: Am gestrigen Sonntag-Abend gastierte der EHC Königsbrunn in der Waldkraiburger Raiffeisen-Arena zum Bayernliga-Match. Während kaum jemand ernsthaft daran glaubte, dass gegen das Team aus der Augsburger Vorstadt viel zu holen sei, überraschten die Löwen damit, dass sie die Partie bis zum Ende offen hielten. Beide Mannschaften neutralisierten sich über weite Strecken, zeigten jeweils eine starke Defensivleistung, und letztlich war es Königsbrunn, das beim Torabschluss das berühmte Quäntchen mehr Glück auf seiner Seite hatte.

Der EHC Waldkraiburg konnte bereits vor dem Spiel mit einer Überraschung aufwarten: Jan Loboda, eigentlich Eishockey-Ruheständler und Co-Trainer an der Seite von Cheftrainer Jürgen Lederer, stand in der Aufstellung. Der mittlerweile 39-jährige Slowene, der seit einigen Wochen wieder mit den Löwen trainiert, schnürte aufgrund der angespannten Personalsituation in der Verteidigung noch einmal die Schlittschuhe und schmiss sich erneut in das Trikot der Löwen.

Tore gab es in den ersten 30 Spielminuten keine zu bestaunen. Die Begegnung gegen den Klassenprimus Königsbrunn, dem man durchaus anmerkte, dass man um die Offensivstärke der Löwen wusste, war von Taktik, Disziplin und gutem Stellungsspiel geprägt. Die besten Möglichkeiten aus Waldkraiburger Sicht hatten Dillmann, der eine freie Schussbahn nicht optimal nutzte, sowie Vogl, dessen Abschluss nur im Kollektiv von allen sechs Feldspielern vereitelt werden konnte. Auch daran ließ sich gut ablesen, dass Königsbrunn über weite Strecken im klaren Verteidigungsmodus agierte.

Der zweite Durchgang verlief zunächst ähnlich wie der erste. Beide Teams erspielten sich ihre Möglichkeiten, zudem nahm die Zahl der Strafzeiten nun zu. Die bis dahin beste Chance der Gäste datierte aus der 28. Minute, als Marco Sternheimers Schuss zunächst den rechten und anschließend den linken Innenpfosten traf, bevor der Puck letztlich doch noch vor der Torlinie liegen blieb und von Max Englbrecht geklärt werden konnte. Wenige Minuten später jedoch war der Gegentreffer nicht mehr zu verhindern: Nachdem sich Königsbrunn in Überzahl im Drittel des EHC Waldkraiburg festgesetzt hatte, verwertete Brückner ein Zuspiel von hinter dem Tor per Onetimer unhaltbar zur Führung.

Negativer Höhepunkt des zweiten Drittels war eine Strafe gegen Anthony Dillmann, die zumindest in ihrer Höhe für Gesprächsbedarf sorgte. Rund vier Minuten vor Ende des Mittelabschnitts erhielt dieser wegen eines „unkorrekten Körperangriffs“ eine fünfminütige Strafe, die im Nachgang sogar noch um eine Spieldauer-Disziplinarstrafe ergänzt wurde.

Im dritten Drittel mussten die Löwen zunächst die verbliebenen Minuten der Fünfminutenstrafe schadlos überstehen, ehe es wieder in Gleichzahl weiterging. Dem Auftreten der Gastgeber war nun deutlich anzumerken, dass Trainer Lederer sein Team offensiver agieren ließ, um den Ausgleich oder sogar den durchaus möglichen Siegtreffer zu erzwingen. Mit viel Einsatz, konsequenter Defensivarbeit und einem überragenden Torhüter Benjamin Beck überstand Königsbrunn jedoch sämtliche Angriffsbemühungen der Löwen unbeschadet. Rund vier Minuten vor dem Ende mussten die Waldkraiburger ihrer offenen Spielweise Tribut zollen und kassierten durch Rodrigues den Treffer zum 0:2-Endstand.

Trotz der Niederlage darf dieses Spiel aus Sicht des EHC Waldkraiburg durchaus als positiv bewertet werden. Die Löwen bewiesen, dass sie selbst dezimiert mit einem Team wie Königsbrunn auf Augenhöhe agieren können. Zu keiner Zeit war ein deutlicher Klassenunterschied spürbar. Diese Leistung lässt für das anstehende Heimspiel am 26.12. gegen den EHC Klostersee die Hoffnung auf ein positives Resultat weiter wachsen.

AHA

Foto: Yasmin Neumann

EHC Waldkraiburg – EHC Königsbrunn 0:2 (0:0, 0:1, 0:1).

Tor: [X] Englbrecht Maximilian (#45), Sickinger Tobias (#32);

Verteidigung: Mertz René (#5); Rott Thomas (#20); Ludwig Tim (#23); Kokeš Martin (#50); Loboda Jan (#51); Cejka Max (#81);

Angriff: Lode Philipp (#7); Dillmann Anthony (#11); Šrámek Jakub (#13); Džeriņš Andris (#25); Decker Leon (#34); Ruß Leander (#63); Rosenkranz Bastian (#68); Maierhofer Florian (#74); Kaer Philip (#78); Vogl Nico (#88); Revaj Jakub (#92);

Tore: 0:1 (32.) Brückner (Bullnheimer, Sternheimer, PP1); 0:2 (57.) Rodrigues (Ellerbrock, Baader);

Zuschauer: 626,

Strafen: Waldkraiburg 10 + 5 + 20 – Königsbrunn 8.

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