Landkreis Mühldorf: Haushaltsentwurf 2026 mit großer Mehrheit verabschiedet
Der Kreistag des Landkreises Mühldorf hat den Haushaltsentwurf für 2026 mit großer Mehrheit verabschiedet (Abstimmungsergebnis 46:1). Im Entwurf weist der Haushalt ein Gesamtvolumen von 229 Millionen Euro auf. Die Kreisumlage bleibt stabil bei 56,5 Prozent.
Landrat Max Heimerl (Foto) richtete zu Beginn der letzten Kreistagssitzung des Jahres einen Blick auf die Entwicklung der Kreishaushalte seit 2020: „Trotz schwierigster Rahmenbedingungen haben wir den Landkreis nicht nur verwaltet, sondern immer gezielt weiterentwickelt und wichtige Weichenstellungen vorgenommen.“ Das Kernproblem für die Kreishaushalte seien weiterhin die steigenden Ausgaben, insbesondere durch die Sozialgesetzgebung des Bundes. Den Landkreishaushalt belastet im Entwurf für 2026 vor allem eine höhere Bezirksumlage, die um 4,2 Millionen Euro auf 45,2 Millionen Euro steigt.
Eine noch höhere Belastung für den Landkreis konnte bei den Ausgleichsverhandlungen der Kommunalen Spitzenverbänden mit dem Freistaat Bayern verhindert werden. Um die Ergebnishaushalte zu stärken, wurden die Finanzzuweisungen an die Bezirke ebenso erhöht wie die Schlüsselzuweisungen an die Landkreise und die Gemeinden. „Der Freistaat hat uns bildlich gesprochen einen Rettungsring zugeworfen. Ansonsten hätte sogar eine Mehrbelastung von rund 7,2 Millionen Euro gedroht. Nun stellt sich die Frage, wie lange uns dieser Rettungsring trägt“, erklärte Landrat Heimerl. Die höheren Schlüsselzuweisungen an den Landkreis führen im Haushaltsentwurf 2026 zu einem Anstieg um rd. 2,2 Millionen Euro gegenüber 2025 auf 27,4 Millionen Euro.
Der Landkreis erhält für das Jahr 2026 rund 103,4 Millionen Euro, etwa 5 Millionen Euro mehr gegenüber 2025, an Kreisumlage von seinen Städten und Gemeinden. Davon wird er etwa 45,2 Millionen Euro direkt an den Bezirk weiterleiten.
Dass der Landkreis die Kreisumlage stabil bei 56,5 Prozent halten kann, ist neben den höheren Schlüsselzuweisungen vor allem zwei Faktoren zu verdanken. Zum einen dem weiter sinkenden Defizit des Inn-Klinikums. Der Defizitausgleich sinkt gegenüber 2025 um rund 3 Millionen Euro auf neun Millionen Euro. Zweiter Faktor sind die anhaltenden Sparmaßnahmen des Landkreises. Trotz immer noch steigender Aufgabenbelastung bleiben die Stellen im Landratsamt erneut unverändert. Um die Personalkosten im Landratsamt möglichst niedrig zu halten, werden Stellen – soweit vertretbar – weiterhin verzögert nachbesetzt. Auch im Tiefbau werden Instandsetzungsarbeiten wie zuletzt nur dort durchgeführt, wo es zwingend notwendig ist. Die Sozial- und Jugendhilfekosten (insgesamt 28 Millionen Euro) steigen zwar gegenüber 2025 leicht an, allerdings weniger stark als es die Tarifsteigerungen verlangen würden.
An der Devise für den Landkreis Mühldorf ändert sich insgesamt nichts. Sie lautet weiterhin: sparen, stabilisieren und strategisch investieren. „Unsere finanzielle Situation bleibt extrem angespannt. Der Ergebnishaushalts kann weiterhin nicht ausgeglichen werden kann. Der Ergebnishaushalt für das Jahr 2026 weist einen Jahresfehlbetrag von rund 1,3 Millionen Euro auf. Möglich ist dies durch die Verrechnung mit Ergebnisrücklagen aus vergangenen Jahren.
Ein kleiner Lichtblick für die kommenden Jahre sind die Schlüsselzuweisungen, die inzwischen feststehen: Demnach erhält der Landkreis 27,5 Millionen Euro, die Städte und Gemeinden im Landkreis 27, Millionen Euro. Aus dem Sondervermögen Infrastruktur des Bundes fließen zudem 5,5 Millionen Euro für die Jahre 2026 bis 2029 an den Landkreis, an die Gemeinden gehen 15,6 Millionen Euro. „Insgesamt können Landkreis und Gemeinden über 21,1 Millionen Euro verfügen – verteilt auf vier Jahre. Dafür sind wir dankbar, können damit aber auch keine Schlösser bauen“, so Heimerl.
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