Traditionelles Wasserburger Adventssingen wieder ein voller Erfolg - Heute zweiter Abend

Es war im Grunde eine Jubiläumsveranstaltung des Wasserburger Adventssingens: Seit 60 Jahren hat es seinen festen Platz im Wasserburger Kulturkalender. Kurz vor dem 2. Advent erobern bekannte Musikgruppen aus der Region die Bühne im Wasserburger Rathaussaal, um die Menschen auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Wie gestern Abend …

Und womit sollte es besser gelingen, als mit stimmungsvoller weihnachtlicher alpenländischer Musik?

Helmut Fassl, Leiter des „Doppelquartetts Wasserburger Land“, begrüßte die Besucher im voll besetzten Historischen Rathaussaal der Stadt Wasserburg. In diesem Jahre, wie auch im Vorjahr, stimmten 25 Musikerinnen und Musiker die Menschen auf die Weihnachtszeit ein. Es waren dies: Das Blechbläserensemble „LiabaBRASS“ mit seinen fünf Instrumentalisten, die drei „Rettenbacher Sängerinnen“, die Familienmusik Herzog, bestehend aus sieben Musikerinnen und Musikern, die es verstehen, mit Harfe, Hackbrett und Zither ergreifend umzugehen, dazu Flöten, ein Akkordeon und ein Kontrabass, das Doppelquartett Wasserburger Land, jener Chor aus vier Sängerinnen und vier Sängern und dazu Karl Schreier am Akkordeon. 

Der Abend begann mit der Darbietung des bekannten Adventsliedes „Maria durch ein Dornwald ging“, das 1850 erstmals gedruckt wurde, dessen Melodie aber bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen dürfte.

Zunächst intonierten die Blechbläser  von „LiabaBRASS“ das bekannte Adventslied, daran anschließend entbot Claudia Geiger eine Strophe an der Harfe, gefolgt von einer Strophe Chor. Dann folgte Karl Schreier am Akkordeon, danach erneut der Chor, anschließend durfte sich das Publikum auf eine Strophe des Liedes, dargeboten von Blockflöten und Harfe freuen. Schließlich entboten die Künstler noch eine Strophe, dargeboten vom Chor, unterstützt von Harfe, Blockflöten, Zither, Hackbrett und Kontrabass und zum Abschluss eine letzte Strophe der Blechbläser.

Helmut Fassl trat ans Mikrophon und stellte die Frage nach der Bedeutung dieses Liedtextes: „Was ist ein Dornwald?“ Und er beantwortete die Frage selbst, indem er den Dornwald als Symbol des Todes und der Lebensfeindlichkeit charakterisierte. Aber es geschieht das Wunder: In jener Nacht, die die längste und dunkelste war, wurden aus den Dornen Rosen, was die Zuversicht auf neues Leben nährt. „Wenn Engel singen“, ergänzte Helmut Fassl, müssten sie keine Flügel haben, sondern es reiche, sich begeistern zu lassen „von einem Geist, der uns anspornt, Engel zu sein“.

Und in dieser Zuversicht lösten sich die verschiedenen Musik- und Gesangsgruppen an diesem Abend ab, um das Publikum in eine hoffnungsfrohe zuversichtliche vorweihnachtliche Stimmung zu versetzen.

Man kann sagen, dies ist auch heuer wieder in herausragender Weise gelungen. Es gab keine Pause, und das war gut so, hätte es doch die Stimmung ein wenig unterbrochen. Und so konnten die Menschen im voll besetzten Rathaussaal knappe zwei Stunden lang dem alpenländischen Gesang, der Stubnmusi, den Trompeten und der Harfe, jenem Engelsinstrument, das Claudia Geiger wieder einmal in hinreißender Weise spielte, und dem Akkordeon von Karl Schreier, lauschen, sodass alle verzückt sein konnten.

Auch das ist eine Tradition des Wasserburger Adventsssingens: Zum Abschluss singen und spielen die Akteure auf der Bühne zweimal den Südtiroler Andachtsjodler und dann steht das Publikum auf und intoniert mit den Musikern gemeinsam diesen Andachtsjodler weitere zwei Mal. 

Jetzt kann Weihnachten kommen, dürfte sich mancher gesagt haben. In die richtige Stimmung konnte man heute versetzt werden.

Das Wasserburger Adventssingen findet heute, Samstagabend, um 20 Uhr nochmals im Historischen Rathaussaal in Wasserburg statt. Die Abendkasse ist ab 19 Uhr besetzt.

Text und Fotos: PR

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