Rund 13.000 Bürger im Landkreis können Rechnung nicht pünktlich oder gar nicht bezahlen

Licht an, Heizung an – nicht in allen Haushalten im Landkreis Rosenheim klappt das problemlos. Viele können sich den Strom und das Heizen nicht leisten. Singles, Pärchen, Familien, alleinerziehende Mütter und Väter mit ihren Kindern oder Senioren-Haushalte: Im Landkreis Rosenheim leben – nach Schätzungen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) – mehr als 12.900 Menschen in Haushalten, die ihre Rechnungen beim Energieversorger nicht oder nicht pünktlich bezahlen können.
Die NGG Rosenheim-Oberbayern beruft sich dabei auf Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Demnach haben bundesweit im Schnitt fünf Prozent der Bevölkerung Probleme beim Bezahlen von Strom- und Gasrechnungen. Mieter seien dabei deutlich häufiger im Zahlungsrückstand als Menschen mit Wohneigentum.
„Steigende Strompreise setzen viele Menschen auch im Landkreis Rosenheim unter Druck. Und wer für einen Niedriglohn arbeitet oder sogar nur den Mindestlohn bekommt, muss ohnehin jeden Cent zweimal umdrehen. Wenn Strom jetzt mehr und mehr zum Luxusgut wird, dann muss dringend etwas passieren“, sagt Manuel Halbmeier. Der Geschäftsführer der NGG Rosenheim-Oberbayern fordert die Bundesregierung auf, die Stromsteuer für private Haushalte – wie im Koalitionsvertrag von Union und SPD vereinbart – zu senken. „Der Effekt wäre sofort da: Mit geringeren Stromkosten hätten die Menschen mehr Geld zur Verfügung, was auch der Wirtschaft auf die Sprünge helfen würde“, so Halbmeier.
Der Gewerkschafter appelliert an die Bundestags-Abgeordneten aus dem Landkreis Rosenheim und der Region, sich in Berlin „für einen kräftigen und dauerhaften Stromsteuer-Rabatt stark zu machen“. Außerdem gehörten Stromnetze in die öffentliche Hand: „‚Strom-Autobahnen‘ dürfen nicht zur Rendite-Infrastruktur für Investoren werden“, fordert Halbmeier.
Für private Haushalte sei es wichtig, möglichst langfristig stabile Energiekosten zu haben. Davon würden aber auch Schwimmbäder, Schulen und Krankenhäuser profitieren, so die NGG Rosenheim-Oberbayern. Die vom Bund geplante Senkung der Stromnetzentgelte könnte genauso wie die Befreiung der Gaskunden von der Gasspeicherumlage nur ein erster Schritt sein, um die Energiekosten für private Haushalte spürbar zu senken.
Die NGG Rosenheim-Oberbayern begrüßt zwar den vom Bund für das kommende Jahr bis 2028 geplanten vergünstigten Industriestrompreis von rund 5 Cent pro Kilowattstunde, kritisiert jedoch die Ungleichbehandlung von gewerblichem und privatem Strom. Zudem sei jetzt entscheidend, welche energieintensiven Unternehmen nach dem Willen der Bundesregierung davon profitieren sollen.
„Gerade auch die Lebensmittel-Industrie hat einen hohen Energiebedarf. Das müssen die heimischen Bundestags-Abgeordneten jetzt gegenüber der Bundesregierung in Berlin deutlich machen. Auf jeden Fall ist es für die Ernährungswirtschaft im Landkreis Rosenheim und der Region wichtig, dass der Bund die Stromsteuer auch über das Jahresende hinaus senkt. Denn hohe Energiekosten dürfen keine Arbeitsplätze gefährden“, so Manuel Halbmeier.
Insgesamt arbeiten im Landkreis Rosenheim allein in der Ernährungswirtschaft rund 4.640 Beschäftigte in 107 Betrieben, so die NGG Rosenheim-Oberbayern. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.
Foto: NGG / Florian Göricke
Schaufenster

Man muss sich halt auch ab und zu um seinen Stromtarif kümmern.
Ich zahle in der Gemeinde Amerang 0,24€ pro Kilowattstunde.
Manche Kollegen von mir zahlen in der selben Gemeinde um die 0,40€ pro Kilowattstunde.
Das macht aufs Jahr gerechnet einige hundert Euro aus.
warum sagtst du nicht bei welchem anbieter?
netto oder brutto?
Ich wollte hier nicht unnötig Werbung machen.
Der Preis ist Brutto und der Grundpreis ist ebenfalls sehr gering, aktuell kostet es bei diesem Anbieter sogar nur 23,43Cent.
Die Firma heißt grüüün und ich bin dort mittlerweile auch schon seit über einem Jahr und sehr zufrieden.
Es ist immer wieder interessant, von Herrn Halbmeier mit seinen tollen Forderungen zu lesen.
Dennoch wird es nicht gelingen, den offensichtlich gewünschten Zustand eines „Schlaraffenlandes“ ohne die tatkräftige Mitwirkung der Beteiligten zu erreichen.
Es gibt mittlerweile einen kleiner werdenden Kreis leistungsbereiter Menschen.
Einfach mal schauen, wie hoch der Anteil des Staates an Sozialleistungen mittlerweile ist.
Aus meiner Sicht hängen viel zu viele Menschen am „Tropf“, da kann der Strompreis noch so niedrig sein.
Solange es nicht gelingt, denjenigen Menschen, die arbeiten können, aber es nicht tun, Sozialleistungen zu kürzen, oder gar gänzlich einzustellen, werden wir scheitern.
Ein Blick über den Tellerrand hinaus genügt, um festzustellen, dass wir in Germany die höchsten Sozialleistungen mit den niedrigsten „Eingangsvoraussetzungen“ aufweisen.
Das Ende vom Lied ist, so wie aktuell diskutiert wird, die älteren sollen länger arbeiten, ein soziales Jahr absolvieren und was weiß ich noch alles.
Anders formuliert: Die Work Life Balance gilt nur für jüngere Menschen, die älteren wissen ja von früher, wie Anstrengung geht, also ist es kein Problem, mit siebzig nochmal richtig ranzuklotzen :-) (Satire off)
Grundsätzlich bin ich bei Ihnen, aber wer diese Situation zu verantworten? Unsere Regierung, die tun doch alles dafür das es so läuft.
Es ist immer wieder interessant, wie die Leute den Bogen von Strompreisen zu Leistungsbereitschaft und Rente spannen.
Da hat der Giovanni schon Recht. Die Preissteigerung beim Arbeitspreis war im letzten Jahrzehnt nicht gerade groß (abgesehen vom kurzen Peak bei Kriegsbeginn). Am meisten Sparen könnte man ohnehin, wenn man den Pool nicht mit Strom beheizt und den Fernseher mal ausschaltet, wenn man ihn nicht braucht.
Das ist das Ergebnis einer ideologischen Energiepolitik.
Den ganzen Wahnsinn der sogenannten erneuerbaren und „Grünen“ Energie bezahlen wir alle mit unseren Steuern, weil diese Energieformen hochgradig subventioniert sind.
In Ungarn z. B. Kostet der Strom ein Viertel dessen was unser Preis in Deutschland ist.
Das Märchen der installierten Leistung von Wind und PV ist theoretisch, weil der Strom nicht dann zur Verfügung steht wenn man in braucht.
Eine sogenannte Redispatch-
Maßnahme , die das Stromnetz wieder stabilisiert, wenn die „Erneuerbaren“ überborden, kostet direkt Geld. Das alles zahlen wir Verbraucher.
Und das sind im Jahr zig Millionen Euro.
Der Betreiber von PV und Windanlagen kriegt ja sein Geld, aber die Ersatzbeschaffung von Strom, bei Dunkelflaute und Windstille aus den Nachbarländern ist dann extrem teuer.
Aber Ideologie geht halt vor Pragmatie.
Solange der Bürger diesen Schwachsinn glaubt, haben die Politiker ein leichtes Spiel.😇
In China war in 2024 86% der neu gebauten Kraftwerkskapazität erneuerbar, weltweit sogar über 90% des Zubaus.
Diese verdammten grünen Ideologen in Peking …
In der Realität, sieht es für China etwa so aus…
Kohle 54%, Solar 8%, Wind 8%, Wasserkraft 12%, Atom 5%, Rest keine Angabe.
Anm. d. Red.:
Quellen-Angabe?
@ Willma
Und ja, es ist immer wieder interessant …
Meine Herangehensweise ist immer nicht nur das besprochene Thema zu sehen, sondern den Blick ein bißchen weiter zu fassen.
Nochmals: Selbst wenn der Strom in Deutschland für umsonst angeboten wird, löst das nicht die Probleme drumherum.
Die 13000 Menschen im Landkreis, die ihren Strom nicht oder nur verspätet bezahlen können, haben doch noch eine ganze Reihe andere Themen am Haken, da bin ich mir ganz sicher …
… nicht nur das besprochene Thema sondern auch der Thema, das du lesen willst…