Ortsverband Wasserburg stellte gestern seine Kandidatenliste für den Stadtrat auf

Seit gestern ist es offiziell: Bastian Wernthaler ist auch bei der Wasserburger CSU der Bürgermeisterkandidat für die kommenden Kommunalwahlen. Der Ortsverband hielt am Abend seine Hauptversammlung beim Huberwirt ab. Und dabei wurden auch die Kandidaten für die Stadtratswahl nominiert.
Ortsvorsitzender Wolfgang Schmid begrüßte die Anwesenden, insbesondere den Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Josef Andres, den Landrat des Kreises Rosenheim, Otto Lederer (CSU) und den Vorsitzenden des TSV 1880 Wasserburg, Bastian Wernthaler.
In der Versammlung ging es zunächst um die Nominierung eines Kandidaten für das Amt des 1. Bürgermeisters. Landrat Otto Lederer übernahm die Aufgabe eines Vorsitzenden des Wahlausschusses. Die örtliche CSU schlug vor, Bastian Wernthaler als gemeinsamen, „überparteilichen“ Bürgermeisterkandidaten zu nominieren. Daraufhin stellte Bastian Wernthaler sich auch selbst vor: Er sei 49 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Kinder, sei Fachanwalt für Familienrecht, Vorsitzender des TSV 1880 Wasserburg und Präsident des Bayerischen Basketballverbandes und seit kurzem sei er auch Mitglied im Aufsichtsrat der gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft GWG Wasserburg.
Vor drei Jahren sei er erstmals angesprochen worden, ob er sich nicht vorstellen könne, als Nachfolger von Michael Kölbl für das Amt des 1. Bürgermeisters in Wasserburg kandidieren zu wollen.
Er sei nicht nur von Vertretern des Sports angesprochen worden, auch aus den Bereichen Kultur und Politik sei man auf ihn zugegangen. Dass er Jurist sei, könne ihm bei dem neuen Amt sehr helfen, es sei Grundlage für faire und zukunftorientierte Entscheidungen. Gute Ergebnisse entständen, wenn man verschiedene Perspektiven einbeziehe und gemeinsam an Lösungen arbeite, und das mit Wertschätzung, Orientierung und klarem Ziel.
Wernthaler betonte, dass er Bewährtes erhalten und Neues mutig anpacken wolle. Denn Wasserburg sei ein starkes, lebens- und liebenswertes Wasserburg.
Wernthaler betonte, dass die Stadt Wasserburg in der Vergangenheit seriös geführt worden sei, man aber auch hier an manchen Stellen neue Akzente setzen müsse. Fünf zentrale Themen seien ihm hierbei besonders wichtig:
- Die kommunale Wirtschaftsförderung: Wernthaler wies darauf hin, dass die Kommunikation mit den örtlichen Wirtschaftsunternehmen ihm sehr wichtig sei. Man müsse die Wirtschaft stärken, wenn man den Wohlstand sichern wolle. Das schließe selbstverständlich auch ökologische Themen ein.
- Wohnraum: Ziel müsse es sein, umriss Wernthaler seine Pläne, dass jede Familie, jeder Einzelne in Wasserburg gut leben könne. Der Wohnraum müsse also für Alt und Jung erschwinglich bleiben. Und dazu gehöre dann auch ein angemessener Wohnraum, für Familien ebenso wie für Alleinstehende. Nicht zuletzt deshalb habe er auch für den Aufsichtsrat in der GWG kandidiert. Der Wohnungsleerstand in Wasserburg sei ein Thema, das ihn beschäftige. Deshalb möchte er gerne wissen, wo konkret ein Wohnungsleerstand existiere. Dabei wolle er die Eigentümer aber nicht an einen Pranger stellen, sondern ergründen, wo eine Hilfe der Stadt angezeigt sei.
- Ehrenamtsförderung: Ohne Wertschätzung für jene Menschen, die Ehrenämter ausfüllen, könne eine Gesellschaft nicht funktionieren. Wasserburg müsse sich weiterhin der Infrastruktur der Vereine annehmen, es gehe um Kunst- und Kulturräume, aber auch um Sportplätze und dergleichen mehr. Wenn Vereine stürben, sei auch nicht selten die Sorge vor Verantwortung im Spiel. Hier könne die Stadt unterstützend tätig werden. Und deshalb müsse auch der Stadtmanager ein Vereinsprofi sein, damit man erkennen könne, wo der Schuh drücke.
- Kinderbetreuung: Wasserburg sei im Bereich der Betreuung der Kinder im vorschulischen Alter gut aufgestellt, meinte der Kandidat, aber er wolle sich dafür stark machen, dass auch jedes Schulkind von 13 bis 16 Uhr betreut werden könne, und zwar mit qualifizierter Betreuung und gutem Mittagessen.
- Kommunikation mit allen: Wernthaler drückte seine Freude darüber aus, dass im Bereich der Stadt Wasserburg viele gut zusammenwirkten. Das wolle er erhalten und, wo notwendig, vertiefen. Als Bürgermeister, der selbst keiner Partei angehöre, gehe er davon aus, dass er gut werde wirken können.
Anschließend wurde Bastian Wernthaler unter großem Applaus von den anwesenden CSU-Mitgliedern einstimmig zum Kandidaten für das Amt des 1. Bürgermeisters nominiert.
Im Anschluss daran bedankte sich der Vorsitzende der CSU-Wasserburg bei den Stadträten Elisabeth Fischer und Christoph Klobeck für ihr Wirken im Stadtrat. Elisabeth Fischer könne auf eine 30-jährige Mitgliedschaft im Stadtrat und auch auf eine langjährige Mitgliedschaft im Kreistag zurückblicken und wolle nun nicht mehr kandidieren Er dankte ihr für ihr selbstloses, immenses Wirken für die Stadt Wasserburg und die Region. Und er bedauerte, dass Christoph Klobeck nach nur einer Legislaturperiode nicht mehr für den Stadtrat kandidieren wolle und dankte ihm für sein Engagement.

Daran anschließend wurde die Liste der Kandidaten für den Stadtrat vorgestellt und von der Versammlung einstimmig gewählt. Folgende Wasserburger kandidieren am 8. März 2026 für den Stadtrat seitens der CSU:
1. Georg Machl (46); 2. Simone Huber (32); 3. Jakob Schedel (46); 4. Heike Maas (58); 5. Markus Bauer (58); 6. Viktoria Zinke (34); 7. Alexander Riedler (49); 8. Kevin Klammer (31); 9. Matthias Bieniek (30); 11. Wolfgang Schmid (66); 11. Willy Atzenberger (44); 12. Michaela Liebhart (40); 13. Veton Berisha (35); 14. Kerstin Weinisch (60); 15. Michael Misch (47); 16. Annette Küspert (63); 17. Stefan Girbaci (38); 18. Dr. Stefan Piehler (57); 19. Thomas Neuner (39); 20. Rudi Meingaßner (71); 21. Ivan Vorgic (19); 22. Fabian Worm (25); 23. Patrick Zeislmeier (27), 24. Adrian Zeislmeier (22).
Mit großem Applaus beglückwünschten die Anwesenden die Kandidaten anschließend. Alle Kandidatinnen und Kandidaten wurden damit von der Versammlung nominiert und der Wahlleiter, Landrat Otto Lederer, der auch erneut für das Amt des Landrats kandidiere, umriss in einem kurzen Impulsreferat seine politischen Ziele und die der CSU im Landkreis Rosenheim.
Wasserburg sei, so betonte Lederer eingangs, eine liebenswerte Stadt. Man nenne sie nicht umsonst die „Perle am Inn“. Und in einer solchen Heimatstadt könne man sich gut und sehr gerne mit der Heimat identifizieren, denn in Wasserburg wolle man gerne leben. Politik wolle für die Menschen gestalten, dabei unterstützen, deren Leben gut gestalten zu können.
Die Stadt sei wirtschaftlich erfolgreich, durch die Molkereien und die Kliniken gebe es sehr viele Arbeitsplätze und darunter seien auch nicht wenige innovative Betriebe. Und gerade deshalb sollten Gründer auch weiterhin unterstützt werden, denn auch künftig müsse der wirtschaftliche Erfolg möglich sein. Deshalb sei die Unterstützung der heimischen Wirtschaft so immens wichtig.
„Unsere Kinder sind unsere Zukunft“, führte Lederer weiter aus, gerade deshalb müssten wir unseren Kindern das „Rüstzeug geben, ihre Zukunft zu gestalten“. Deshalb wolle er als Landrat auch künftig in die Schulen investieren. Man müsse zwar mit dem Geld haushalten, aber die Jugend sei sehr wichtig.
Und dann stellte Otto Lederer die Frage, was Bildung mit Wirtschaft zu tun habe. Er ergänzte, dass ihm die Antwort leicht falle, denn in einem Land, dem es an Fachkräften fehle wie in Deutschland, müssten diese Fachkräfte ausgebildet werden. Der Landkreis Rosenheim könne hier nur einen kleinen Beitrag leisten, aber der sei sehr wichtig: Deshalb habe er sich dafür eingesetzt, dass an der Berufsschule in Rosenheim eine „Berufsfachschule für Kinderpflege“ eingerichtet werden konnte. Es sei eben eminent wichtig, solche Ausbildungsmöglichkeiten nicht nur in den Zentren, sondern auch in der Fläche anbieten zu können.
Kurz ging der Landrat dann noch auf die Kliniksituation in Wasserburg ein. Der gemeinsame Neubau des Inn-Salzach-Klinikums und der Romed Klinik Wasserburg sei ein Leuchtturmprojekt, an dem sich der Landkreis Rosenheim mit 100 Millionen Euro beteiligt habe. Es sei zukunftsweisend, solche Projekte umzusetzen. In Vogtareuth würden einige Bereiche geschlossen und der Landkreis könne einem privaten Betreiber nicht vorschreiben, wo er seine Investitionen vornehme. Aber der Landkreis habe versucht, entstehende Lücken zu schließen, wo dies möglich sei.
Auf ein Problem auch im Landkreis wies Lederer noch hin: Ein Drittel der Hausärzte sei älter als 60 Jahre. Da komme auf uns alle ein großes Problem zu, denn eine gute ambulante und stationäre Versorgung müsse so gut es geht, erhalten bleiben. Aber er stimmte auch zuversichtlich, als er sagte: „Wir werden die Klinikreform einigermaßen gut meistern“.
Wasserburg möge vielfältig bleiben, schloss Lederer sein Impulsreferat. Gerade bei der Integration von Asylbewerbern hätten die Menschen in der Stadt einen großen Auftrag, den sie sehr gut bewältigten. Und das liege sowohl an den Politikern, als auch an denen, die ehrenamtlich wirkten.
Und er bedankte sich mit den Worten: „Ein herzliches Vergelt’s Gott an alle Wasserburger!“
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Schaufenster

Spannend, do derf der Herr Wernthaler den Spagat in vier Richtungen üben, denn einem jeden Recht getan, ist eine Kunst die (sonst ? ) niemand kann.
„Als Bürgermeister, der selbst keiner Partei angehöre, gehe er davon aus, dass er gut werde wirken können.“
Hervorragend.
Gab es im Original auch keinen Konjunktiv? Irgendwie klingt es immer so als sei der gute Mann eigentlich schon gewählt worden. Muss/braucht/ soll sich der Wähler denn dann überhaupt noch an der Wahl beteiligen?
Lieber Herr Hubertus, der Bürgermeister hat eine Stimme von 25. Sie können sich im März 24 Menschen aus mindestens 7 Listen für den Stadtrat aussuchen. Wenn das keine Auswahl ist!