Restaurierungsmaßnahmen im Stadtarchiv waren Thema im Stadtrat

In der jüngsten Stadtratssitzung befasste sich der Rat mit Restaurierungsmaßnahmen im Stadtarchiv. Es herrschte Einigkeit, den Bestand zu erhalten. Die Kosten für die Maßnahme liegen bei 136.000 Euro, eine Förderung von 50 Prozent ist möglich.

Stadtarchivar Matthias Haupt informierte, dass bei diesem Projekt die Restaurierung des seit 2011 bis 2018 vollständig konservatorisch gesicherten und schadenkartierten Alten Archivs, mit Archivgut von 1301 bis 1808, fortgesetzt und zum Abschluss gebracht werde. Im Bestand befinden sich auf dem Weg zu einer vollständigen bestandserhaltenden Bearbeitung noch 196 unikale Urkunden, Akten und Bände, die dringend restaurierungsbedürftig sind.

Nachdem im Jahr 2022 auch die Historischen Bibliotheksbestände konservatorisch gesichert und schadenkartiert wurden, trete nun noch ein weiterer, dringender Handlungsbedarf neben dem Fortführungswunsch des Restaurierungsaufgaben am Archivgut auf. 162 Buchwerke seit dem späten 16. Jahrhundert wären gemäß der Schadenkartierung dringend weitergehend zu sichern, da diese den Schadenklassen 3 (Gefahr für Objekt und Information) beziehungsweise 4 (Gefahr von Verlust) zugeordnet wurden.

35 dieser Buchwerke können jedoch im bereits konservatorisch-gesicherten Zustand und in Schutzverpackungen verpackt verwahrt bleiben und müssen nicht weitergehend restauriert werden, da dieser Teilbestand durch Parallelüberlieferungen als ausreichend gesichert gelten könne. „127 Werke sind jedoch aufgrund ihres Alters, ihrer Überlieferungsgeschichte und als Teil ehemaliger Kloster-, Adels- und Privatbibliotheken sowie ihrer Buchbindungen, beispielsweise Einbände der Klosterbibliothek Attel, unbedingt weitergehend schützenswert“, so Haupt.

Als „hochinteressant“ bezeichnete Werner Gartner (SPD) das Projekt. „Wasserburg hat eine lange Geschichte. Wir tragen die Verantwortung dafür, dass dies alles für die Nachwelt erhalten bleibt“, erklärte der Stadtrat.

Georg Machl (CSU) sagte, man könne stolz sein, ein solches Stadtarchiv zu haben. Auch wenn die Restaurierung viel Geld koste, sei es wichtig, den Bestand zu erhalten.

Kulturreferentin Edith Stürmlinger (Bürgerforum) dankte Stadtarchivar Matthias Haupt für dessen hervorragende Arbeit. Dem schloss sich auch Bürgermeister Michael Kölbl an.

TANJA GEIDOBLER

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