Bürgermeisterkandidat Sepp Baumann (75) über seine Motivation und Ziele

Es ist das Gesprächsthema heute in Wasserburg – Sepp Baumann von den Freien Wählern Reitmehring-Wasserburg wird, neben den bereits bekannten Kandidaten Georg Gäch und Bastian Wernthaler, als Bürgermeisterkandidat zur Kommunalwahl am 8. März antreten (wir berichteten kurz).
Im Gespräch mit der Wasserburger Stimme berichtet Baumann, dass seine Fraktion schon länger vorgehabt habe, einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Dafür vorgesehen wären eigentlich zwei jüngere Frauen, die aber, aufgrund der großen Doppelbelastung durch Amt und Familie mit kleinen Kindern, verzichtet haben.
Deshalb hat sich Sepp Baumann entschieden, selbst anzutreten. „Der Wunsch der Bürger, dass auch die Freien Wähler Reitmehring-Wasserburg einen Kandidaten aufstellen, war da“, so Baumann, der sich als „echte Wahl-Alternative“ sieht.
Einer der Auslöser zur Kandidatur war der Besuch von Bürgermeister-Kandidat Bastian Wernthaler bei der Stippvisite der SPD-Landtagsfraktion (wir berichteten) kürzlich in Wasserburg. Baumann sah in diesem Auftritt „keine Neutralität und die Freien Wähler Reitmehring-Wasserburg wollen keinen SPD-Kandidaten unterstützen“.
Ein weiterer wesentlicher Grund liege darin, dass er der einzige Kandidat sei, der auch im Kreistag vertreten sei – seit nunmehr 36 Jahren. „Es geht hier um die Klinik, Schulen und Straßen in Wasserburg, da muss der Bürgermeister einfach mit dabei sein“, sagt Baumann. Auch werde im Kreistag über die Kreisumlage beraten, die Stadt und auch das Umland profitieren davon.
Nach 41 Jahren im Stadtrat kann Baumann einerseits auf eine große Erfahrung, andererseits auf viele auf den Weg gebrachte Projekte im Gremium zurückblicken. Teilweise sehe er Probleme, die bisher gar nicht oder nur halbherzig angegangen wurden.
Als Beispiel nennt Baumann den Bau des neuen Feuerwehrhauses in der Altstadt. „Hier wäre es wichtig und sinnvoll, eine Tiefgarage miteinzuplanen“, so der Bürgermeisterkandidat. Parkplätze in Wasserburg seien bereits jetzt Mangelware.
Eine weitere Idee wäre, im geplanten Wohngebiet der Essigfabrik autofreie Quartiere zu errichten, auch, um die Anwohner rund um das Gebiet zu entlasten.
Als „nicht so gut gelungen“ bezeichnet Baumann die jüngst in Betrieb genommene E-Bike-Verleihstation. „Hier wurden 150.000 Euro ausgegeben, aber für die Kinder aus der Burgau ist es nicht möglich, dass sie kostenfrei mit dem Bus in die Schule fahren.“Auch wären, nach Baumanns Meinung, normale Räder besser gewesen als E-Bikes.
Für Sepp Baumann ist klar, dass sich so mancher Wähler fragt, ob er mit 75 Jahren nicht zu alt für das Bürgermeisteramt ist. „Ich fühle mich fit genug, um das Amt ausüben zu können“, so Baumann und fügt an, dass er derzeit als Landwirt bis zu 70 Wochenstunden arbeite – ohne Urlaub. Es gebe auch viele Beispiele von Firmenchefs im Wasserburger Bereich, die es vormachen, dass man auch im Alter noch erfolgreich arbeiten könne. Sollte er Bürgermeister werden, würde Sepp Baumann seinen Milchkuh-Bestand abgeben.
Sepp Baumann ist verheiratet und Vater von sechs Kindern. Viel Freizeit bleibt ihm als Landwirt nicht, aber wenn er Zeit hat, geht er gerne in die Oper oder hört klassische Musik.
Sehr wichtig sind ihm Kultur und Theater. Gerade in Wasserburg sei die Szene sehr vielfältig.
„Wasserburg ist so lebenswert, dass es sich lohnt, sich zu engagieren“, erklärt Sepp Baumann. Er denke dabei gerade auch an die Kinder, es sei wichtig, dass sie auch weiterhin Einrichtungen wie das Badria, das Schwimmbad in Rechtmehring oder ein geselliges Vereinsleben nutzen können. „All dies zu erhalten, ist unsere Aufgabe.“
TANJA GEIDOBLER
Schaufenster

Der war mia glei liaba wia der aalglatte Wernthaler
Es ist sicher gut, sehr geehrter Herr Bau9
Tiefgarage direkt neben den inn???hmmmm
Sowie Herr Wernthaler bei einer SPD Veranstaltung gewesen ist wird er sicherlich auch bei den anderen Parteien die ihn unterstützen dabei sein. Wo ist da eine Neutralitätsverletzung?
Ich hoffe Herr Wernthaler lässt sich da nicht beirren.
also Herr Baumann, für mich sind sie absolut keine Alternative für die Bürgermeisterwahl, unbequem, stur….
Sie sprechen mir aus dem Herzen !!
Endlich spricht mal einer das Thema Schulbus Burgau an.
Für 2 Schulkinder muss eine Familie die in der Burgau lebt 365 Euro/ Jahr pro Kind und somit 730 Euro zahlen damit die Kinder in die Schule fahren dürfen…
Und? Merken sie was? Er spricht das Problem an (in einem relativ sinnbefreiten Zusammenhang übrigens), nennt aber keine Lösung. Denn auch als Bürgermeister hätte er keinen Einfluss auf die rechtlichen Rahmenbedingungen der Schülerbeförderung und auch nicht auf die Preisstruktur des MVV. Hätte Herr Baumann einen konstruktiven Lösungsvorschlag innerhalb des Gestaltungsspielraumes der Stadt, dann hätte er diesen auch in seiner Funktion als Stadtrat längst einbringen können.
Sie haben absolut recht.
Das ist halt einfach nur Polemik.
Die Tiefgarage wirkt etwas sinnbefreit, wenn man bedenkt, dass paar Meter weiter das Parkhaus ja sowieso erweitert werden soll und selbst jetzt unter der Rampe außer an großen Touri-Tagen immer Platz zu finden ist.
Vielmehr sollte man an den bestehenden Parkflächen ein Angebot von Anwohnerparkausweisen oder ãhnliches einführen/ausbauen.
Wenn man bedenkt dass Herr Baumann am Ende der Legislaturperiode 81 Jahre wird wäre es evtl. Besser gewesen eine jüngeren Kandidaten/in aufzustellen. In vielen Stadt- und Gemeinderäten ist dies leider auch so? Liegt aber auch daran dass es offensichtlich zu wenig politisch Interessierte Jugendliche und Heranwachsende sich aktiv einbringen.
Wenn Trump das in seinem Alter schafft, dann packt das der Sepp Baumann allemal!
Konrad Adenauer war bei seiner ersten Wahl zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland unwesentlich jünger und die damalige Lebenserwartung war bei weiten nicht so hoch wie heute !
Und Lebenserfahrung und Kommunalpolitische Erfahrung hat er auch.
Für solche Posten sind doch die älteren genau richtig. Du kannst doch nicht mit 40 Full-Time-Bürgermeister werden und den Job dafür kündigen. Was machst da, wenn du mit 46 dann abgewählt bist? Wer soll denn so einen noch einstellen? Früher machten das in kleineren Gemeinden die Landwirte so nebenbei, aber die Zeiten sind halt vorbei. Und wer mag schon den ganzen Tag Streitgespräche führen, wo am Ende ein fauler Kompromiss rauskommt, mit dem niemand zufrieden sein kann.
Querluanten kommen immer mit einfachen Forderungen und sind sie dann an der Macht, stellen sie fest, dass es nicht geht (…) und schwuppsdiwupps wählt ihn keiner mehr.