Es ging drunter und drüber: Bittere 5:6-Heimniederlage in der Bayernliga

Mit ein paar Minuten Verzögerung begann das Spiel am Freitagabend in der Raiffeisen-Arena und beide Mannschaften legten ohne großes Abtasten direkt los.
Handfeste Argumente fehlten nicht in der Partie …
Bereits in der ersten Minute erspielte sich der EHC Waldkraiburg eine gute Gelegenheit mit Zug zum Tor, und auch Miesbach prüfte Löwen-Schlussmann Max Englbrecht schon nach 30 Sekunden – doch dieser war auf dem Posten. Nach nicht einmal zwei Minuten, Waldkraiburg befand sich in Unterzahl, fiel bereits das erste Tor. Justi Späth Mariscal, der Deutsch-Spanier in den Diensten der Miesbacher, nutzte einen schnellen Aufbau seines Teams und versenkte die Scheibe klassisch aus dem Slot im linken unteren Eck. Nur zweieinhalb Minuten später folgte die Antwort der Löwen: Daniel Hora, an der blauen Linie, verzichtete auf den angetäuschten Schuss, zog am Miesbacher Gegenspieler vorbei und schloss eiskalt zum 1:1 ab.
Erneut in Unterzahl kassierten die Löwen wenig später ihren zweiten Gegentreffer. Waldkraiburg bekam den Puck nicht sauber aus dem eigenen Drittel, ein Klärungsversuch landete direkt bei Miesbachs Reto Schüpping, der sich freistehend nicht lange bitten ließ und zum 1:2 traf. Doch die Antwort der Löwen folgte prompt: Exakt 30 Sekunden später nutzte Andris Džeriņš eine Unachtsamkeit von Torhüter Timon Ewert, der sich Sekunden zuvor noch mit einer Glanzparade ausgezeichnet hatte, und schob den Puck zum erneuten Ausgleich in die verwaiste rechte Torseite. Mit diesem 2:2-Zwischenstand ging es in die Kabinen.
Der zweite Durchgang begann ganz nach Maß für die Löwen.
Nach nur 20 Sekunden – viele Zuschauer waren noch gar nicht wieder auf ihren Plätzen – erhöhte Jakub Šrámek auf 3:2. Über rechts kommend, lief er von der Mittellinie an sämtlichen Gegenspielern vorbei und platzierte den Puck so präzise halbhoch in der linken Ecke, dass an eine Parade gar nicht zu denken war. Was in den letzten Spielen noch als Paradedisziplin gegolten hatte – das Unterzahlspiel –, funktionierte an diesem Abend jedoch nicht wie gewohnt. In der 29. Spielminute erzielten die Gäste in Überzahl den erneuten Ausgleich. Aziz Ehliz hieß der Torschütze, der auf der rechten Seite sträflich ungedeckt blieb und mit einem platzierten Schuss das 3:3 erzielte. Noch vor dem Pausenpfiff wussten die Löwen aber abermals zu antworten: Ausgangspunkt war Daniel Hora, der die Scheibe über die linke Seite in Richtung Tor brachte. Nach Querpass auf Nico Vogl versuchte dieser es gleich zweimal – und der Puck zappelte schließlich zum 4:3-Pausenstand im Netz.
Zu offensiv agiert nach Führung
Eine Sache, mit der Trainer Jürgen Lederer auf der anschließenden Pressekonferenz haderte, war das Spielverhalten im Schlussdrittel.
Er kritisierte, dass seine Mannschaft trotz der Führung zu offensiv agierte – und genau das wurde ihr zum Verhängnis. Den Anfang machte in der 44. Minute Patrick Asselin, der in einer Zwei-gegen-eins-Situation den Querpass von Thomas März verwertete und Max Englbrecht, der bei diesem Treffer chancenlos war, das 4:4 einschenkte.
Rund sechs Minuten später folgte der bittere Doppelschlag der Miesbacher: Sowohl das Tor von Schlickenrieder in der 50. Minute als auch jenes von Späth in der 51. Minute entstanden nahezu identisch – jeweils aus einem Konter heraus.
Beim Stand von 4:6 nahm Coach Lederer eine Auszeit, um seine Mannschaft zu beruhigen.
Die Löwen warfen anschließend noch einmal alles nach vorne, erzielten sogar ein Tor, das jedoch nicht anerkannt wurde. Rund zweieinhalb Minuten vor dem Ende zog Lederer als letztes Mittel Torhüter Englbrecht zugunsten eines sechsten Feldspielers.
Zwar gelang den Löwen noch der 5:6-Anschlusstreffer durch Nico Vogl, doch mit nur 2,2 Sekunden Restzeit auf der Uhr war alle Hoffnung auf den Ausgleich dahin.
AHA
Foto: Yasmin Neumann
EHC Waldkraiburg – TEV Miesbach 5:6 (2:2, 2:1, 1:3)
Tor: Sickinger Tobias (#32); Englbrecht Maximilian (#45);
Verteidigung: Hora Daniel (#3); Lode Felix (#10); Rott Thomas (#20); Ludwig Tim (#23); Kokeš Martin (#50); Brunner Anton (#53); Zimmermann Patrick (#98);
Sturm: Lode Philipp (#7); Vrba Thomas (#9); Šrámek Jakub (#13); Ovaska Santeri (#18); Džeriņš Andris (#25); Decker Leon (#34); Revaj Jakub (#52); Ruß Leander (#63); Rosenkranz Bastian (#68); Maierhofer Florian (#74); Vogl Nico (#88);
Tore:
0:1 (2.) Späth Mariscal (Schüpping, März, PP); 1:1 (5.) Hora (Vrba, Lode P.); 1:2 (14.) Schüpping (Grabmaier, März, PP);
2:2 (15.) Džeriņš (Decker, Ovaska); 3:2 (21.) Šrámek (Hora, Vogl, PP);
3:3 (29.) Ehliz (Nowak, Asselin, PP); 4:3 (39.) Vogl (Šrámek, Maierhofer);
4:4 (44.) Asselin (März); 4:5 (50.) Schlickenrieder (Haltmair, Ehliz);
4:6 (51.) Späth Mariscal (Schüpping);
5:6 (60.) Vogl (Hora, Džeriņš)
Zuschauer: 537;
Strafen: EHC Waldkraiburg 14 – TEV Miesbach 12
Schaufenster


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