Postkarten aus Wasserburg bis 1915 das Thema


Und beim Wasserburger Stadtbildkalender, der nun zum neunten Male erscheine, habe man sich in diesem Jahr auf Postkarten konzentriert. Sonja Fehler umriss anschließend eine kleine Kulturgeschichte der Postkarte. In den 1860-er Jahren sei sie entstanden und der vornehmlich Zweck sei die Beschleunigung der Kommunikation gewesen. Post sei seinerzeit bis zu dreimal am Tag zugestellt worden und so konnte es geschehen, dass eine Postkarte, am Morgen eingeworfen, bereits am Abend ihren Empfänger erreichte. Sie erwähnte Heinrich von Stephan, den späteren Generalpostdirektor im Deutschen Reich, der bereits 1865 die Einführung einer Postkarte anregte. Durch den Ausbau des Bahnverkehrs in Deutschland sei die Postkarte dann noch schneller geworden und habe so einen Siegeszug im Postwesen antreten können. Anonymität sei weniger wichtig als die Schnelligkeit gewesen, ergänzte Fehler in ihren Ausführungen.
1870 seien 10 Millionen Postkarten in Deutschland transportiert worden, im Jahre 1913 seien es dann bereits zwei Milliarden Postkarten gewesen. Erst seit 1905 sei ein Bild auf der Postkarte in den Mittelpunkt gerückt, vorher sei eine Seite mit Anschrift von Empfänger und Versender versehen worden und die andere Seite mit der Nachricht des Versenders an den Empfänger.
Matthias Haupt wies dann darauf hin, dass ein großer Teil der Postkarten, die das Stadtarchiv aufbewahre, aus der Sammlung von Gerhard Kannengießer stammten, der an die 5.000 historische Postkarten aus Wasserburg und Umgebung gesammelt habe. Es habe sich dem Redaktionsteam natürlich auch die Frage gestellt, wie man 5.000 Postkarten auf 12 Monatsansichten herunterbrechen könne.
Anschließend stellten Sonja Fehler und Matthias Haupt sechs Monatsbilder des neuen Kalenders vor und erläuterten die Motive für die Auswahl. Abschließend gab es noch manchen Gesprächsbedarf bei einem kleinen Umtrunk. Der Kalender konnte an diesem Abend auch schon erworben werden. Er kostet in diesem Jahr 14,90 Euro und ist beim Stadtarchiv, bei der Touristinfo Wasserburg, der Wasserburger Bücherstube, der Buchhandlung Herzog, der Buchhandlung Fabula, bei Gartner Versandprofi, dem Innkaufhaus und den Wasserburger Markthallen erhältlich.
Die erzählten Geschichten auf den Motiven sind höchst spannend. Die Lektüre lohnt sich.
PR
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