Bürgermeister Georg Reinthaler über Ziele und Herausforderungen
Die Kommunalwahl steht vor der Tür – am 8. März werden im Altlandkreis neue Bürgermeister und Gemeinderäte gewählt. Der Eiselfinger Bürgermeister Georg Reinthaler strebt eine dritte Amtszeit an. Im Gespräch mit der Wasserburger Stimme berichtet er über seine Ziele und die Herausforderungen des Amtes.
Die Entscheidung für eine dritte Amtszeit fiel nicht leichtfertig – erste Überlegungen gab es bereits zum Jahreswechsel, so Reinthaler. Wichtig war vor allem die Meinung der Familie. Letztlich sei man zu einer guten Entscheidung gekommen.
Das Amt mache nach wie vor Spaß, auch wenn die Herausforderungen nicht weniger werden. „Ich bin mit Leib und Seele Eiselfinger und es freut mich einfach, meinen Heimatort mitgestalten zu dürfen, so dass es hier auch noch in 20 Jahren lebenswert sein wird“, berichtet Georg Reinthaler. Schön sei auch, dass das Zusammenspiel der Ortsteile untereinander so gut funktioniere und die Leute auch durch die Vereine zusammen kommen.
Als „nervig“ bezeichnet Reinthaler dagegen den „Auflagenwahn“, staatliche Aufgaben werden immer mehr auf die Kommunen übertragen, die Verwaltungen müssen immer mehr übernehmen. Letztlich führe dies dann auch zu Steuern- und Gebührenerhöhungen, die die Bürger tragen müssen.
Auch werden Projekte durch die hohen Auflagen oft ausgebremst, Förderungen sind nicht immer möglich – „früher war ich es gewohnt, einfach zu machen oder anzupacken, das geht jetzt nicht mehr“. Besonders wichtig ist es Reinthaler, dass gegenüber dem Gemeinderat und den Bürgern immer alles transparent dargestellt werde.
Wie in mittlerweile fast jeder Gemeinde wird auch in Eiselfing die Finanzlage schlechter. „Das Problem sind aber nicht die Einnahmen, wir haben starke Gewerbesteuereinnahmen“, erklärt Reinthaler. Die Einkommenssteuereinnahmen seien ebenfalls gut, was auch auf die vielen Arbeitsplätze in der Region zurückzuführen sei. Aber die Ausgaben steigen, vor allem durch die Pflichtaufgaben. Hier nennt Reinthaler als größten Posten die Kreisumlage, welche im kommenden Jahr sogar noch erhöht werde. Auch die Personalkosten steigen durch die Tarifsteigerungen. „Wir haben den Personalschlüssel nicht erhöht, obwohl es nötig wäre“, so Georg Reinthaler. Ein großer Teil der Pflichtaufgaben falle in den Kinderbetreuungsbereich, der ebenfalls jährlich steige. Somit werde die „freie finanzielle Spanne“ dazwischen immer kleiner.
Eine große Aufgabe, aber gleichzeitig auch eine Herzensangelegenheit für Georg Reinthaler ist die Sanierung des Schulhauses, das heuer 60. Geburtstag gefeiert hat. Hier sei einiges zu tun – unter anderem die Sanierung von Dach, Stockwerken und Sanitärbereichen. Alles in allem spreche man hier von Ausgaben in Höhe von mehreren Millionen Euro.
„Es ist schön, eine Grund- und Mittelschule im Ort zu haben“, so Reinthaler. Gerade die Absolventen der Mittelschule würden gerne von Handwerksbetrieben im Ort übernommen, was ihn sehr stolz mache. Die Gemeinde arbeite eng mit der Schule zusammen, auch, um den Schulstandort erhalten zu können.
Ein weiteres „Herzensprojekt“ sei der Glasfaserausbau, bei dem Eiselfing einen neuen Weg gegangen sei. Die Maßnahme laufe gerade an, die Förderzusage liege vor. Die Infrastruktur gehöre dabei der Gemeinde, welche dann einen Pächter sucht – Telekommunikationsanbieter können sich bewerben. So werden dann die Ausgaben für das Netz finanziert.
Bei der Nahwärmeversorgung können zukünftig die zwei Hauptorte (Eiselfing und Bachmehring) sowie die gemeindeeigenen Gebäude klimafreundlich von einer Privatfirma versorgt werden, eine win-win-Situation für Eiselfing und den Betreiber. Schule, Rathaus und Kindergarten hängen bereits am Netz, schrittweise werden auch private Häuser angeschlossen.
Sehr gut sei, so Reinthaler die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat. Die Mitglieder der drei Listen im Rat gehen offen und fair miteinander um. Wünschenswert für die neue Legislaturperiode wäre noch ein höherer Frauenanteil, der im derzeitigen Gremium bei zwei Frauen liege.
„Letztlich geht es ja immer um eine Sache, den Ort und die Bürger“, so der Rathaus-Chef.
TANJA GEIDOBLER / Foto: Irmgard Sinnesbichler
Schaufenster


Hinterlassen Sie einen Kommentar