Pfaffinger Gemeinderat verabschiedete 17,6-Millionen-Haushalt gestern mit einer Gegenstimme

Zu einer Zusatz-Sitzung traf sich der Pfaffinger Gemeinderat am gestrigen Dienstag-Abend. Es ging nun – aufgrund der monatelangen Nicht-Besetzung des Kämmerer-Amtes – verspätet um den Haushalt für heuer und die Finanzplanung sowie das Investitionsprogramm rückwirkend von 2024 bis 2028 …

Innerhalb von nur zwei Jahren hatte Pfaffing zwei Kämmerer, die kamen und wieder gingen – nach dem Abschied des langjährigen Kämmerers Bernhard Koblechner Ende 2022. Jetzt ist Christine Geisberger die neue Kämmerin im Pfaffinger Rathaus. Das Foto zeigt sie gestern Abend bei ihrer Präsentation des Haushalts 2025 neben dem geschäftsführenden Beamten Christian Thomas und Bürgermeister Josef Niedermeier.

„Solide“, so lautete ihr Fazit dazu und Rathauschef Niedermeier ergänzte, es sei ein belastbarer Haushalt und man sehe aktuell kein Ereignis, das einen Nachtragshaushalt für heuer notwendig machen würde.

Das Haushalts-Volumen ist insgesamt hoch: 17,6 Millionen Euro.

Der Verwaltungshaushalt beläuft sich demnach 2025 in Pfaffing auf zehn Millionen Euro und der Vermögenshaushalt auf 7,6 Millionen Euro. Siehe untenstehende Grafik mit den Vergleichszahlen zu 2024 und 2023.

Der Schuldenstand kann sich sehen lassen in Pfaffing: Zum Jahresende 2025 wird eine Pro-Kopf-Verschuldung von 217 Euro prognostiziert. Damit liege Pfaffing weit unter dem Landesdurchschnitt, freute sich die neue Kämmerin, die nicht nur vom Bürgermeister, sondern auch von ÜWG-Gemeinderat Tobias Forstner ein Lob ausgesprochen bekam: „Gut vorbereitet, gut präsentiert.“ Das Rathaus-Gremium spendete Applaus.

Während die 2. Bürgermeisterin Monika Kaspar von der UBG trotz der „guten Puffer“ im Haushalt, wie sie sagte, weiterhin Sparsamkeit anmahnte, vermisste ÜWG-Gemeinderat Josef Rester explizit ein Budget für die doch angedachten Pläne zum „Wohnen im Alter“ (wir berichteten). Elisabeth Gralka von der UBG erwiderte hier, dass das Projekt heuer eh nicht kommen werde – aber Josef Rester wollte zumindest Gelder für Planungskosten dazu berücksichtigt sehen, um endlich hier mal Schritte weiter gehen zu können als Gemeinde. Bürgermeister Niedermeier räumte nun daraufhin ein, dass da schon Gelder für vorgesehen seien im Haushalt 2025.

Ein großes Fragezeichen sah dann ÜWG-Gemeinderat Tobias Forstner hinter folgendem Geldposten: Vier Millionen Euro seien in Pfaffing veranschlagt für einen fiktiven Grundstücks-Erwerb. Was es denn damit in dieser hohen Summe auf sich habe? Das wollte er gestern Abend wissen. Schließlich steigere es das Haushaltvolumen um mal eben 40 Prozent – nämlich von eigentlich zwölf auf 17 Millionen Euro.

Bürgermeister Josef Niedermeier sagte, das sei ein Thema für die Nichtöffentlichkeit. Man sehe das als Puffer, um die Finanzkraft der Gemeinde sicherzustellen, falls etwas anderes wegbrechen würde.

Tobias Forstner erklärte, er persönlich sei absolut dagegen, fiktiv was zu kaufen – die Gemeinde habe so viel Vermögen und Besitz, was alles noch brach rumliege. Er sei dafür, sich erst einmal darum zu kümmern.

Und zum Thema Grundsteuer ergänzte er, dass er hier dagegen sei, Mehreinnahmen zu generieren in Zukunft, nachdem die Grundsteuer für viele Haushalte ohnehin schon so hoch sei. Eine weitere Mehrbelastung für die Bürger Pfaffings halte er absolut nicht für gut.

Bei der Verabschiedung des Haushaltsplans 2025 sowie der Finanzplanung samt Investitionsprogramm 2024 bis 2028 im Pfaffinger Ratsgremium stimmte dann Tobias Forstner gestern Abend als Einziger jeweils dagegen.

Fotos: Renate Drax

Ein paar Zahlen im Überblick

 

 

 

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