Beim heute veröffentlichten ADFC-Ergebnis die Region auf Platz 104 von 113 in Deutschland
Beim heute veröffentlichten ADFC-Fahrradklima-Test landet die Region Rosenheim mit einem Schulnoten-Schnitt von 4,4 auf Platz 104 von 113. Die ganze umliegende Region stehe „katastrophal“ da. Rund 213.000 Fahrradfahrer aus ganz Deutschland nahmen zwischen dem 1. September und dem 30. November 2024 an der weltgrößten Umfrage dieser Art teil und konnten in Kategorien wie Sicherheit, Akzeptanz von Radfahrern oder Radwegqualität abstimmen.
Am heutigen Dienstag wurden die Ergebnisse präsentiert. Für die Landkreise Rosenheim, Mühldorf, Altötting, Traunstein und das Berchtesgadener Land sei der Fahrradklima-Test ein absolutes Desaster.
Noch am besten schneide Bruckmühl mit einem Schnitt von 3,7 ab – alle anderen Orte landen bei einer der Note vier oder schlechter. Wasserburg bekommt eine 4,2. Fatales Schlusslicht sei Bad Endorf mit einem Schnitt von 4,8. Insgesamt stehe die Region katastrophal da.
„Mit einem Schnitt von 4,4 ist man fahrradpolitisch durchgefallen. Wenn man sich die Radwege vor Ort anschaut, kann man sagen: Platz 104 von 113 in der Radverkehrsfreundlichkeit haben wir uns gründlich verdient – insbesondere die CSU hat dafür wirklich viel getan“, so die Bundestagsabgeordnete und Obfrau im Verkehrsausschuss, Victoria Broßart (Bündnis 90/Die Grünen) am heutigen Spätnachmittag in einer ersten Stellungnahme dazu.
Die Menschen würden sich in der Region weiterhin nicht sicher genug fühlen, um aufs Fahrrad zu steigen. Noch immer gebe es im Alltag zahlreiche Hürden, das Auto stehen zu lassen und einfach zu radeln. „Besonders braucht es zwischen allen Orten flächendeckend breite und gut befahrbare Radwege, damit auch Oma Resi den Weg zum Bäcker mit dem Fahrrad sorgenfrei schafft“, so die Abgeordnete.
In der Ampel-Regierung seien die Grundlagen für mehr und bessere Radwege geschaffen worden, sagt sie, aber „die müssten jetzt aber auch gebaut werden.“ Die kleine Koalition im Bund sei hier gefordert, genau das mit einer kommunalen Fahrrad-Milliarde und verbindlichen Qualitätsstandards für Fahrradwege zu unterstützen. „Unsere Landkreise und die Stadt Rosenheim müssen alles dafür tun, die lokale Fahrradklima-Katastrophe zu beenden“, so Victoria Broßart.
Schaufenster
Hoffentlich hat Frau Boßart auch genügend Zeit, sich mit dem Fahrrad fortzubewegen ;-)
Es gibt genug Menschen die gerne mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren möchten, es aber nicht tun, weil die Strecke dahin mit dem Rad zu gefährlich ist.
Werde selbst regelmäßig von Autos überholt, die weniger als einen halben Meter Abstand zu mir als Radfahrer einhalten und das Ganze natürlich noch bei Gegenverkehr auf der eh schon schlecht ausgebauten Landstraße!
Bin mir sicher, sie hätten den Kommentar nicht geschrieben, wenn sich zu diesem Thema ein CSUler geäußert hätte!
Braucht man sich dann nicht wundern, wenn nichts vorwärtsgeht …
Kommentar wäre auch gleich ausgefallen, weil derzeit ein riesen Hype ums Fahrradfahren gemacht wird.
Und was ist so schlimm an dem Hype?
Es wird auch seit Jahrzehnten ein Riesen-Hype ums Autofahren gemacht…
Was wurde eigentlich aus dem Radlweg auf der alten Bahntrasse?
Ist da mit einer Realisierung bald zu rechnen?
Mit mehr gegenseitiger Rücksichtnahme von BEIDEN Seiten (also von Radfahrern UND Autofahrern) könnte man sich viele Radwege sparen und die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen!
Das stimmt.
Innerorts ist es meist nur eine gefühlte Unsicherheit – aber mit Blick auf die Zahlen ist der motorisierte Verkehr weniger eine Gefahr für den Radler als er selbst.
Kritisch sind eher die Verbindungen außerorts, sobald es bei hoher Geschwindigkeit durch den Wald und / oder Kuppen geht.
Wär schon toll, wenn hier mehr investiert werden würde. Ich denke aber, ein schmaler Asphaltstreifen täte vollkommen ausreichen. Es braucht nicht immer die Luxusvariante.?
Ich fahre auch viel mit dem Rad in Wasserburg und Umgebung.
ICH fühle mich sicher, weil ich die Radwege und Feldwege benutze und nicht zwanghaft auf die Straße will.
Dafür nehme ich auch kleine Umwege hin.
Der erste Schritt sollte gegenseitige Rücksichtnahme sein.
Den sollten Radfahrer genauso entgegenbringen wie sie ihn einfordern.
Zur Befragung frage ich mich, wer hier befragt wurde.
Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Es handelt sich hier um den Fahrradklimatest des ADFC, der alle 2 Jahre durchgeführt wird. Teilnehmen darf grundsätzlich jede und jeder. Zur Teilnahme aufgerufen wurde über verschiedenste Kanäle auch hier in der Region z.B. durch die ADFC Ortsgruppe Wasserburg. In die Wertung aufgenommen wurden nur Gemeinden, in denen sich mindestens 50 Personen an der Umfrage beteiligt hatten, damit die Wertungen auch auf einer einigermaßen belastbaren Basis bewegen. die Unterstellung einer gefälschten Statistik ist also ziemlich haltlos, um nicht zu sagen ehrverletzend gegenüber einem Verband, in dem sich viele Leute auch ehrenamtlich für Ihre Belange als Radfahrer einsetzen.
Ich finde den Kommentar von Manfred sehr treffend.
„Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“ ist eine Redewendung, die geläufig sein dürfte. Insbesondere, wenn nur bestimmte Kreise an der Umfrage teilgenommen haben.
@ Herr Stadler: „Haltlos, ehrverletzend“. Geht es nicht eine Nummer kleiner?
Die Frage ist für mich, wer beteiligt sich an solch einer Umfrage?
Sind es diejenigen Radler, die einfach nur radeln und keine großartigen Probleme damit haben – oder aber wahrscheinlich diejenigen, welche mit dem Thema „Radeln“ ein Thema haben und somit schon eine eher einseitige Sichtweise haben?!
Ich tendiere zur zweiten Gruppe, da wahrscheinlich auch in dieser Gruppe eher auf so eine Umfrage hingewiesen wird ;-).
Das ist aber selbstverständlich nur meine persönliche – nicht zu belegende – Sichtweise.
Dass es mit der Radinfrastruktur in der Region nicht zum Besten steht, sieht man am Beispiel Wasserburg sehr gut.
Es fehlen Radwege und das Befahren einzelner Straßenabschnitte ist für Radfahrer schlicht gefährlich.
Der Bereich Tränkgasse-Marienplatz-Brucktor-Rote Brücke in beiden Richtungen und die Salzburger Straße bergauf sind bekannte Risikozonen für Radler.
Es ist daher verständlich, dass manche Eltern ihre Kinder nicht mit dem Radl in die Schule fahren lassen.
Wird dann einmal investiert, wie in eine E-Bike-Verleihstation am Gries, sendet unser Stadtrat widersprüchliche Signale.
Die Radinfrastruktur wird zwar klar verbessert, die Preisgestaltung setzt aber ganz andere Anreize.
Bei den beschlossenen Leihgebühren wird es z.B. günstiger sein, seine Einkäufe mit einem Auto der Autoteiler zu erledigen als mit einem Lastenrad.
Wie es ums Radeln in Wasserburg aktuell steht, sieht man an den Ergebnissen des Stadtradelns.
Gegenüber 2023 wurde heuer fast die Hälfte weniger geradelt und von elf teilnehmenden Stadträten 2023 blieben 2025 ganze drei übrig.
„Gegenüber 2023 wurde heuer fast die Hälfte weniger geradelt und von elf teilnehmenden Stadträten 2023 blieben 2025 ganze drei übrig.“
Und zwei davon sind von der CSU.
Es geht doch leider hier auch wieder um Ideologie. Das Fahrrad wird doch nur benutzt um die Ideologie: Autos raus aus der Stadt;
und dann in der nächsten Phase: automobilen Individualverkehr abschaffen, umzusetzen.
Auf dem beschriebenen Streckenabschnitt wird sich ein Radweg schwerlich realisieren lassen. Wie Manfred schreibt, kann aber auch der Abschnitt mit beidseitiger Rücksichtnahme sicher befahren werden.
Wenn es wirklich um die Schulkinder gehen würde, könnte man ja die auch die Zufahrt nach „Downtown“ relativ kostengünstig, über eine Ampelschaltung, an den beiden Abfahrten zu den Parkhäusern, zwischen 7,00 -8,00 und 11,30 – 13,30 sperren.
Ob dann auch „Oma Resi“ aufs Rad steigen würde, wer weiß?
Noch besser wäre natürlich eine Fußgänger- / Radlerbrücke über den Inn. Da war aber nie wirkliche politischer Wille vorhanden, weil es ja nicht um die Sache, sondern um die Ideologie geht – und jetzt soll es ja zu teuer sein
„Das Fahrrad wird doch nur benutzt um die Ideologie: Autos raus aus der Stadt; und dann in der nächsten Phase: automobilen Individualverkehr abschaffen, umzusetzen.“ Können Sie diese Aussage bitte mit konkreten Beispielen (Programme von Parteien, andere Städte/Länder, etc.) belegen?
Ein selbst erlebtes Beispiel für die auf der Straße gelebte ‚Rücksichtnahme‘:
Beim Fahren stadtauswärts werde ich im Brucktor mit geringem Seitenabstand überholt. Auf der roten Brücke bremst der Autofahrer mehrmals bis fast zum Stillstand ab und beschleunigt dann wieder. Aus dem Seitenfenster erklärt er mir, dass Radler auf der Straße grundsätzlich nichts zu suchen hätten. Der Fahrer war im Auto eines Wasserburger Pflegedienstes dienstlich unterwegs.
Solange Radfahrer auf der Straße neben gut ausgebauten Radwegen (ich spreche aus Erfahrungen aus dem Umland) fahren, kann ich die Diskussion nur wenig nachvollziehen.