Bauausschuss berät abermals dieses heikle Thema
In der gestrigen Sitzung des Bauausschusses stand wieder einmal ein wichtiges Thema auf der Tagesordnung: Der barrierefreie Übergang über die Münchener Straße auf der Innhöhe. Dort kommt es immer wieder zu Unfällen (Archivfoto). Über einen Kreisverkehr wurde diskutiert, eine Ampel wurde ins Gespräch gebracht, ebenso ein Aufzug, damit auch Rollstühle und Kinderwägen gefahrlos die Münchener Straße überqueren können.
Seit 2016, also mittlerweile neun Jahren, wird dieses Thema in Wasserburg heiß diskutiert. Jetzt hatte der Bauausschuss einen Lokaltermin und in der anschließenden Sitzung wurden erneut die verschiedenen Lösungen beraten: Die Seniorenbeauftragte des Stadtrates, Friederike Kayser-Büker (SPD), wies darauf hin, dass die jetzige Situation unzulänglich sei. Für Rollstühle, Kinderwägen und ähnliche Gefährte sei es kaum möglich, die Münchener Straße auf der Innhöhe zu überqueren.
Die existierende Unterführung sei zwar völlig sicher, aber leider nicht barrierefrei, wurde eingewendet. Die Errichtung eines Aufzuges sei zwar möglich, wenn der Treppenzugang aufgelöst würde, aber, und diese Frage trieb die Stadträte um, was passiert, wenn der Aufzug eine Störung habe?
Am 26. Februar diesen Jahres habe es bereits einen Ortstermin mit dem Behindertenbeirat gegeben und dort sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass weder ein Aufzug noch die Errichtung eines Kreisverkehrs eine optimale Lösung darstellten.
Aus diesen Gründen habe man nun die Idee einer „Querungshilfe“ erörtert, also einer kleinen Verkehrsinsel in der Mitte der Münchener Straße. Dabei gehe es natürlich auch darum, die Barrierefreiheit beim Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln zu sichern. Und es gebe immer wieder Hemmnisse, weil schließlich auch die Eigentümerfragen bei einem eventuell notwendigen Grundstückserwerb geklärt werden müssten.
Man sei jetzt bei Variante 8, nämlich die Errichtung einer Querungshilfe. Allerdings, und darauf wurde auch hingewiesen, müsste eine Durchfahrtsbreite von 3,75 Metern sichergestellt werden, damit im Winter auch ein Schneepflug passieren könne.
Eine Fußgängerampel, die das erörterte Problem lösen könnte, könne nach Auskunft der Baubehörde nur errichtet werden, wenn sichergestellt sei, dass in Spitzenzeiten mindestens 50 Fußgänger pro Stunde die Straße überqueren wollten. Dies sei aber noch nicht nachgewiesen. Dr. Hermann Budenhofer (FWRW) zeigte sich überrascht, „wie viel Verkehr“ es auf der Innhöhe doch gebe und er ergänzte, dass er die Überquerung der Münchener Straße an dieser Stelle „für viel gefährlicher“ halte als die Überquerung der B304 in Staudham.
Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann erwähnte sowohl das Votum des Behindertenbeirats, der wegen der Störanfälligkeit einer Lösung mit einem Aufzug kritisch gegenüberstehe, als auch die Tatsache, dass bei der Errichtung eines Aufzuges die jetzige Treppe zur Unterführung der Münchener Straße abgebaut werden müsse. Bürgermeister Michael Kölbl wies darüber hinaus auf die hohen Wartungskosten eines Aufzuges hin.
Kayer-Büker betonte abschließend noch einmal, dass Kinder „unsere Schutzbefohlenen“ seien. Deshalb müsse die Unterführung unbedingt erhalten bleiben.
Abschließend fasste Bürgermeister Kölbl die Debatte zusammen: Die bestehende Unterführung solle erhalten bleiben. Lösungen, die einen Grundstückserwerb nördlich oder südlich der Münchener Straße vorsähen, sollten weiter geprüft werden. Hierzu seien Verhandlungen mit den Anrainern ebenso erforderlich wie die Erstellung einer diesbezüglichen Machbarkeitsstudie.
Und so beschloss der Bauausschuss einstimmig, dieses Verfahren weiter zu verfolgen.
PETER RINK
Schaufenster


Leider scheint dieses Thema wieder in Vergessenheit zu geraten, was ich sehr schade finde. Ich kann jeden Tag beobachten, wie Rollstuhlfahrer, und Familien mit Kinderwagen diese stark befahrene Straße überqueren MÜSSEN, da die derzeitige Unterführung für diese Personengruppe nicht nutzbar ist.
Leider sehe ich auch Bürger die die Unterführung nutzen könnten, dies aber aus irgend welchen Gründen nicht tun. Was ich auch sehr schade finde. Aber anderes Thema
Aber hier muss etwas getan werden.
Es wurden alle möglichen Gutachten zu den Bushaltestellen am Marienplatz und Heisererplatz gemacht, die angeblich eine Verbesserung gerade für diese Bevölkerungsgruppe bringen sollte. Es nutzt nichts, dass der Bus nun am Marienplatz statt am Gries bzw am Heisererplatz statt am Bahnhof hält, der Weg zu den Arztpraxen oder Geschäften in der Innenstadt z.B. in die Ledererzeile ect. ist dadurch nicht kürzer geworden. Ein Auto benötigt man trotzdem, da ein Fussmarsch für manche Menschen einfach nicht mehr bewältigt werden kann und der Bus keine Alternative ist. Aber da Parkplätze rar sind, hinfahren, aussteigen lassen und dann auf Parkplatzsuche gehen.
Jüngere Bürger sind meist gut zu Fuß unterwegs, dafür gibt es in WS einige Parkhäuser und der Weg von den vorherigen Bushaltestellen haben sie auch locker geschafft, Touristen und Besucher aus der Umgebung hätten auch den Weg vom Gries und Bahnhof geschafft. Für die, die nicht gut zu Fuß unterwegs sind, hat die Änderung der Bushaltestellen auch keinen Vorteil erbracht.
Fazit meinerseits, die Kosten für Gutachten zu den Bushaltestellen, die Errichtung der neuen Haltestellen hätten eventuell sinnvoller investiert werden können.
Ich hoffe, das Thema barrierefrei über die Münchner Straße in der Burgau gerät nicht in Vergessenheit und auch allgemein in der Wasserburger Altstadt.
Es sind nicht nur ältere Menschen die davon betroffen sind, sondern Familien, Menschen mit Handicap und Kinder und alle die auf ein bisschen mehr Sicherheit im Alltag hoffen.