Hat ein 18-Jähriger acht junge Landsleute aus Afghanistan eingeschleust? Sechs sind minderjährig
Die Bundespolizei hat gestern kurz vor Rosenheim in einem Fernreisezug aus Italien eine achtköpfige, afghanische Migrantengruppe in Gewahrsam genommen. Deren mutmaßlicher Schleuser konnte im Zug-Restaurant gefasst werden.
Bei der grenzpolizeilichen Kontrolle der auf mehrere Abteile verteilten Gruppe stellte sich heraus, dass sich keiner der acht Personen ausweisen konnte. Eigenen Angaben zufolge stammen die zwei Erwachsenen im Alter von 37 und 19 Jahren sowie die sechs zwischen 17 und vier Jahre alten Kinder sowie Jugendlichen ursprünglich aus Afghanistan. Offenbar sind sie miteinander verwandt.
Einen weiteren Afghanen konnten die Bundespolizisten im Bord-Bistro feststellen. Der 18-Jährige wies sich mit einer deutschen Aufenthaltsgenehmigung aus. Angeblich wäre er gerade von einer Urlaubsreise aus Italien zurückgekommen, zu der er sich spontan entschlossen hätte.
Nach ersten Erkenntnissen hatte der junge Mann die Zugfahrkarten für seine Landsleute besorgt und die Reise organisiert. Er wurde wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern festgenommen.
Am Rosenheimer Bahnhof mussten die acht jungen Leute und ihr mutmaßlicher Schleuser den Zug verlassen und den Beamten zur örtlichen Dienststelle folgen.
Die offenkundig geschleusten Afghanen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Dort wird voraussichtlich über ihren weiteren Verbleib in Deutschland zu entscheiden sein.
Ihr in Berlin gemeldeter „Reiseorganisator“ konnte die Bundespolizei-Inspektion am frühen Montagmorgen wieder verlassen. Er muss mit einem Strafverfahren wegen Einschleusens von Ausländern rechnen.
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