Neue Labore an der Hochschule in Rosenheim für die Bereiche Medizintechnik und Maschinenbau

Die Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Technischen Hochschule (TH) Rosenheim hat mit neuen Laboren das wissenschaftliche Spektrum in Lehre und Forschung erweitert. In den Bereichen Medizintechnik und Maschinenbau profitieren die Studierenden von der hochwertigen Ausstattung, aber auch Unternehmen können diese im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungskooperationen nutzen. Ermöglicht wurde die Erweiterung an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften durch Fördermittel und Zuwendungen aus der Wirtschaft.   

Im Labor für medizinische Assistenzsysteme erwerben Studierende mit neuesten Technologien, Bausätzen und Systemen zum Anfassen umfassende Kenntnisse im Bereich medizinischer Assistenzsysteme. Im Fokus des Labors stehen derzeit innovative Exoskelette, die Fachkräfte präventiv schützen sollen. In Zukunft sollen auch Lösungen für eine alternde Gesellschaft in dem Labor behandelt werden. Ebenfalls im Bereich der Medizintechnik entstand das Labor Produktentwicklung in der Medizintechnik. „Wir nutzen hier vor allem additive Fertigungsverfahren, gemeinhin bekannt als 3D-Druck, für neue Entwicklungen. Das Besondere ist, dass sich die Ideen der Studierenden auf diese Weise einfach umsetzen lassen und sie ein schnelles Feedback dazu erhalten“, erläutert Professor Thomas Brinkmann, der das Labor für Produktentwicklung in der Medizintechnik leitet.

Ebenfalls neu ist das Labor für Maschinendynamik. Hier werden Schwingungsphänomene von Maschinen aufgezeichnet und analysiert, um mögliche Schäden vor ihrer Entstehung zu erkennen und damit die Lebensdauer von Maschinen einzuschätzen und vorherzusagen. In der Projektwerkstatt wiederum haben die Studierenden die Möglichkeit, eigene komplexe Bauteile professionell zu fertigen und in größeren Versuchsaufbauten unterzubringen. Zur Intensivierung der Digitalisierung im Maschinenbau wurde das Labor für Additive Fertigungsverfahren um die Lernfabrik Additive Fertigung 4.0 erweitert. Durch den Aufbau einer intelligenten und vernetzten Prozesskette entlang der additiven Fertigung von metallischen Werkstoffen ergeben sich neue Möglichkeiten für die Lehre und Forschung.

„Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Labore an aktuellen Trends und auf neue und künftige Erfordernisse anzupassen. Auf diesem Weg haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht, gerade mit Blick auf das Thema Digitalisierung im Maschinenbau. Die neuen Möglichkeiten werden uns in der Lehre und bei unseren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sehr zugute kommen“, sagt Professor Martin Versen, Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften.

Im Anschluss an die Laboreröffnung fand das Rosenheimer Symposium für Additive Fertigung statt. Nach der Corona-Pause ging das Format mit mehr als 80 Teilnehmenden aus regionaler Forschung und Industrie in die zweite Runde. Die Veranstaltung bot eine Mischung aus Forschungs- und Industriebeiträgen. Sie stellte neue Entwicklungen und Anwendungen vor, die als Katalysator für die digitale Transformation in der Produktentwicklung dienen.

Foto: Professorin Franziska Klein, Leiterin des neuen Labors für medizinische Assistenzsysteme, demonstriert ein sogenanntes Exoskelett, das bei körperlichen Tätigkeiten den Körper unterstützt. Bild: Anton Maier