Aus der Jahreshauptversammlung beim Kinderschutzbund Rosenheim

 Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Orts- und Kreisverbandes Rosenheim konnte der gemeinnützige Verein Kinderschutzbund nicht nur eine äußerst positive Bilanz vorweisen, sondern lenkte den Fokus der anwesenden kommunalen Vertreter und Gäste auch auf sein Jahresthema: Einen Platz der Kinderrechte in Stadt und Landkreis umzusetzen.

In ihren Grußworten hoben stellvertretender Landrat Josef Huber, Rosenheims Dritte Bürgermeisterin Gabriele Leicht und Wasserburgs Bürgermeister Michael Kölbl die Vielfältigkeit des Angebots für Kinder, Jugendliche und Familien beim Kinderschutzbund hervor und dankten für die hohe Kompetenz und das Engagement der Mitarbeitenden. Der Dank galt auch der großen Stärke des Vereins, grundlegende Übergänge strukturiert, konstruktiv und ohne Turbulenzen zu meistern, so auch Sabine Stelzmann, Leiterin des Kreisjugendamtes. Geschäftsleitung und Vorstand des Kinderschutzbundes nutzten sehr erfolgreich ein Coaching von Start-Social zum fließenden Übergang von der langjährigen Geschäftsführerin Marianne Guggenbichler, die im Oktober 2023 in den Ruhestand ging, zu einem neuen Geschäftsleitungstandem mit Barbara Heuel und Magdalena Restle. Doch auch im mittlerweile mehr als 50 Mitarbeitende und knapp 200 Ehrenamtliche umfassenden Personal des Kinderschutzbundes gab es durch den Ruhestand verdienter Mitarbeiterinnen einige Wechsel zu meistern.

Nach dem Dank an Marianne Guggenbichler stellten Vorsitzende Irmgard Bauer, Schatzmeisterin Marianne Suren sowie die beiden Geschäftsleiterinnen die Situation des Kinderschutzbundes im vergangenen Jahr vor. Der umfangreichen Tätigkeitsbereich des Orts- und Kreisverbandes umfasste dabei die Kinder- und Jugendhilfe im Auftrag des Kreisjugendamtes sowie die Sozialraumorientierte Jugendhilfe in der Stadt Rosenheim, spezielle Angebote für Kinder (Kindergruppe Abenteuer Trennung, Medienlöwen, Kinder- und Jugendtelefon), Angebote für Eltern (pädagogische Beratung, FamilienTreffpunkte in Rosenheim und Wasserburg, Starke Eltern – Starke Kinder Elternkurse und Vorträge, Besuchscafé bei Trennung/Scheidung, Babybegrüßungsdienst Willkommen in Rosenheim, Elterntelefon) und weitere Ehrenamtsprojekte (Familienpaten im Mangfalltal und Raum Wasserburg, Besuchsdienst Kind im Krankenhaus in Vogtareuth). Außerdem ist der Kinderschutzbund Träger der Kontaktstelle bürgerschaftliches Engagement Rosenheim Nord als auch des Mehrgenerationenhauses Wasserburg.

Kassenprüfer Heinz Schmidt bestätigte dem Verein eine langjährige ordentliche und vorbildliche Geschäftsführung und empfahl die Entlastung des Vorstandes, die einstimmig erfolgte.

Für 30-jährige Verbundenheit als Mitglied erhielt Dirk Jakob einen Blumenstrauß und eine Urkunde, genauso wie Barbara Heuel, die seit 20 Jahren beim Kinderschutzbund als pädagogische Fachkraft angestellt, Mitglied und Elternkursleiterin ist. In Abwesenheit wurden Michael Heinritzi für 40 Jahre Mitgliedschaft sowie Dorothée Ortner für ihr 20. Dienstjubiläum geehrt.

Höhepunkt der Versammlung war dann die Zuschaltung von Visnja Witsch und Anja Kronenberg vom Kinderschutzbund Ortsverband Lindenberg/Westallgäu. Visnja Witsch erläuterte zuerst die Bedeutung der Kinderrechte und ihrer Verankerung im Grundgesetz für Kinder, Eltern und die Gesellschaft. Viele gute Argumente sprechen dafür: so wird einerseits der Vorrang des Kindeswohls auf Verfassungsrang angehoben, der Schutz von Kindern verbessert und der Staat in die Pflicht genommen, Kinder bei allen Entscheidungen mitzudenken und sie einzubeziehen. Andererseits stärken die Kinderrechte auch die Rechte der Eltern, stellen eine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sicher und signalisieren der Gesellschaft die Bedeutung der Kinderrechte.

Anschließend berichtete Anja Kronenberg vom Werdegang und der Einweihung des ersten bayerischen Platzes der Kinderrechte im September 2023 in Lindenberg, bei der Kinder einen Großteil der zirka 400 Gäste stellten. Bereits nach dem offiziellen Ende der Versammlung kamen die kommunalen Vertreter und Jugendamtsleitungen mit dem Kinderschutzbund vor Ort ins Gespräch, um einen Platz der Kinderrechte in Stadt und Landkreis anzugehen.