Grünes Licht mal auf Probe: Gemeinderat stimmte gestern einem Yoga-Kurs zu

Soll die Turnhalle in Rott nicht nur von der Schule und den Vereinen genutzt werden – sondern auch künftig von Personen oder Organisationen mit einer gewerblichen, kommerziellen Absicht? Mit dieser Frage hatte sich der Rotter Gemeinderat gestern Abend in seiner Sitzung zu beschäftigen.

Denn zum einen gab es die Anfrage einer Privatperson für einen gewerblichen Yoga-Kurs im Spiegelsaal der Sporthalle. Und zum anderen wollte Bürgermeister Daniel Wendrock mal eine grundsätzliche Entscheidung – sowohl für die Turnhalle als auch für das Rathaus. Immer wieder würden da Anfragen kommen. Und bisher sei das Nichtzulassen ein ungeschriebenes Gesetz in der Gemeinde.

Schnell zeichnete sich in der Diskussion ab, dass sich einige Räte tatsächlich durchaus die Nutzung kommerzieller Art bei der Sporthalle vorstellen können. Zweiter Bürgermeister Alfred Zimpel von den Bürgern für Rott meinte, falls die Halle für die Rotter nicht ausgelastet sei, dann sei das in seinen Augen schon eine Möglichkeit. Oder geradezu eine Bereicherung, wie er es nannte.

Und Matthias Eggerl von der CSU sah dabei zudem eine gute Einnahmequelle – die Vermietung seitens der Gemeinde.

Etwas skeptischer war da sein Fraktionskollege Sebastian Mühlhuber: Wo sei dann die Grenze, wenn ma es ein oder zweimal erlaube? Mit anderen Worten: Man schaffe Präzedenzfälle – das sei schon zu überlegen.

Hans Kirschbaum vom Rotter Forum gab zudem einen wichtigen Hinweis: Man habe ja staatliche Zuschüsse für die Turnhalle erhalten, da sei auf jeden Fall zu klären, ob eine gewerbliche Nutzung überhaupt rechtens sei.

Und Marie-Luise Saller von der CSU gab zu bedenken, dass sie gegen einen Yoga-Kurs zwar nichts habe, aber so Gesundheits-Vorträge könnten ideologisch schnell mal abdriften … Auch da müsse man aufpassen.

Hans Gilg wiederum von den Bürgern für Rott fand das von Ratsmitglied Eggerl genannte Verdienst-Argument jetzt nicht gerade ausschlaggebend: Das werde nicht die Welt sein an Euros und am Ende handele man sich viel mehr Ärger ein, als es das Ganze wert sei.

Nach Argumenten hin und her einigte man sich – mit der Gegenstimme von Christian Franke von den Bürgern für Rott – aber dann darauf, es doch mal auszuprobieren. Wenn es nicht funktioniere, dann könne man es ja wieder ändern. Und absoluten Vorrang hätten dabei ohnehin stets die Aktivitäten der örtlichen Vereine, hieß es abschließend:

Bürgermeister Daniel Wendrock hatte zusammenfassend vorgeschlagen, es also nur bei der Sporthalle mal zu erlauben – vorbehaltlich der Klärung zu einer überhaupt möglichen Gewerbe-Nutzung seitens der staatlichen Förderung.

Das Rathaus bleibt von einer gewerblichen Nutzung auch in Zukunft ausgenommen, war man sich im Gremium gestern einig.