Landfrauen-Projekt auch im Landkreis für mehr Verbraucher-Bildung an den Schulen

Maria Riepertinger, Ortsbäuerin und von der Kreisvorstandschaft des Bauernverbandes stellte beim Frühschoppen der Wählergemeinschaft Greimharting – zwischen Rimsting und Prien gelegen – das Projekt „Alltagskompetenzen mit Landwirtschaft in der Schule“ vor und erläutere die Historie und die Idee hinter dem Projekt.

Sie zeigte auf, wie die Schulkinder in einem Workshop den Identifikationscode eines Milchproduktes kennenlernen und dabei erkennen, dass Handels- und Produktionsstätte nicht immer identisch sind. Der Vorsitzende der Wählergemeinschaft Hans Prankl bedankte sich mit einer Feuerschale aus eigener Herstellung (siehe Foto).

Zu Beginn ihres Vortrags erläuterte Maria Riepertinger die Hintergründe der Projektwochen „Schule fürs Leben.“
Diese gehen auf eine Initiative der bayerischen Landfrauen zurück, die sich für mehr praktischen Unterricht in den allgemeinbildenden Schulen stark machen. Der Bayerische Landtag schloss sich dieser Forderung an und beschloss die Einführung als Unterrichtsgegenstand.

Mit dem Start des Lehrplans Plus zum Schuljahr 2020/21 wurden die Projektwochen für jede Schule verpflichtend eingeführt und den Schulen ein finanzielles Budget dafür zur Verfügung gestellt.

Den Hauptteil ihres Vortrages begann Maria Riepertinger mit der Vorstellung des Stundenplans einer Projektwoche.

Der erste Tag beginnt mit einer Einführung in die Landwirtschaft mit Zahlen und Fakten. Maria Riepertinger verhehlte nicht, dass manche Schüler auch kritische Fragen zur Landwirtschaft hätten. Wichtig sei ihr, dass man alle Schüler dort abhole, wo sie gerade mit ihrer Haltung und ihrem Wissen stehen und dass dann Wissenslücken geschlossen werden.

Nach der Einführung werden in einem Workshop verschiedene Themen wie die Kennzeichnung von Milchprodukten erarbeitet. Über die Identifikationsnummer kann der Hersteller exakt bestimmt werden. An Hand von drei mitgebrachten Joghurts mit identischer Nummer zeigte Maria Riepertinger auf, dass eine große regionale Molkerei nicht nur unter eigenem Namen Joghurt vertreibt, sondern auch für einen großen Lebensmittelkonzern
und für die Eigenmarke einer bekannten Handelskette Joghurt herstellt.

Im zweiten Teil des Workshops vergleichen die Schüler dann die Angaben zu Nährwert, Frucht- und Zuckeranteil der einzelnen Fertigprodukte mit einem selber gemachten Joghurt mit frischen Früchten. Nicht nur der Geschmacksvergleich führt dabei zu einem Aha-Erlebnis.

Am zweiten Tag dürfen die Schulklassen Maria Riepertinger auf ihrem Bauernhof in Elperting besuchen und die Abläufe in einem Hühnerhof besichtigen. Der Tag steht dabei unter dem Motto „Lernort Bauernhof.“

Wiederum in einem Workshop erlernen die Kinder die Systematik des Codes, der auf jedem Ei aufgedruckt wird und der über das Haltungssystem wie Freilandhaltung oder Bodenhaltung sowie über den Erzeuger Auskunft gibt.

Wichtig ist Maria Riepertinger, dass auch die Lehrkräfte aktiv am „Lernort Bauernhof“ teilnehmen, denn diese seien wichtige Multiplikatoren für mehr Alltagskompetenz.
Foto: Wählergemeinschaft Greimharting