Initiative ROTT ROT(T)IERT: Ein Zeichen gegen „menschenunwürdige Sammelunterkunft"

Die neue Bürgerinitiative ROTT ROT(T)IERT setzt sich entschlossen dafür ein, die geplante Asyl-Ankunfts-Einrichtung im Gewerbegebiet am Eckfeld 10 in Rott zu stoppen (wir berichteten mehrfach). „Die skandalöse Entscheidung des Landratsamtes Rosenheims, eine ehemalige Produktionshalle inmitten von gewerblichen Betrieben als Unterkunft zu nutzen, ohne angemessene Infrastruktur, Freizeitmöglichkeiten, abseits von Einkaufsmöglichkeiten und sozialen Einrichtungen, in erheblicher Entfernung von Polizei und Rettungskräften“ – das sei für die Bürgerinitiative inakzeptabel, heißt es in einer heutigen Presseerklärung.

In der geplanten „menschenunwürdigen Sammelunterkunft für 500 Personen“ seien Konflikte geradezu vorprogrammiert, wenn Personen aus verschiedenen Herkunftsländern, mit unterschiedlichen Religionen und Kulturen, auf engstem Raum ohne jegliche Privatsphäre miteinander leben müssten.
Wo bleibe die Würde für Menschen, die eine lange Flucht teilweise mit traumatischen Erfahrungen hinter sich hätten …

Die Sorge bestehe darin, dass diese Konflikte nicht nur die Unterkunft betreffen könnten, sondern eventuell auch in den Ort getragen würden.

Es heißt in der Presseerklärung weiterhin:

„Wir teilen die berechtigten Ängste und Sorgen der Rotter Bevölkerung hinsichtlich der geplanten Anzahl der Flüchtlinge und des Zusammenlebens mit den Neuankömmlingen. Der Ort wurde mit dieser überstürzten Fehlentscheidung regelrecht überfordert.

Ein Bevölkerungs-Wachstum durch 506 Flüchtlinge ist für einen 2000-Einwohner-Ort wie Rott (mit den angrenzenden Ortschaften 4.300 Einwohner) schlicht untragbar. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger fürchten um ihre Sicherheit, Existenz und ein friedliches Miteinander, diese sind auch in der Bürgerversammlung durch sehr viele Fragen an den Landrat Otto Lederer zum Ausdruck gebracht worden.

Ein Lob an die Bürger von Rott, die trotz der schockierenden Nachricht, dass diese Unterkunft nicht wie anfänglich kommuniziert für 200 bis 300, sondern für 506 Personen geplant ist, sehr sachlich geblieben sind, aber sehr klar in den Forderungen und Aussagen.“

Die Bürgerinitiative ROTT ROT(T)IERT möchte den betroffenen Bürgern eine weitere Stimme und Möglichkeit geben, um diese für die Gemeinde und Bürger nicht trag- und zumutbare Sammelunterkunft zu verhindern. „Dies tun wir, basierend auf unseren Werten, politisch neutral – wir distanzieren uns klar von jeder Art von Extremismus und ausländerfeindlichem Auftreten”, so das Kernteam von ROTT ROTTIERT.

Die Unterschriften-Aktion, gerichtet an Landrat Otto Lederer (wir berichteten), verzeichnete bereits bis heute über 3.500 Online-Unterstützer.

„Wir danken jedem Unterstützer herzlich und fordern weitere Bürgerinnen und Bürger auf, sich aktiv an der Unterschriftenaktion und der Bewegung zu beteiligen”, so die Sprecher der Initiative.
Ein nächster Schritt sei die Mobilisierung von weiteren Unterstützern, die sich aktiv für die Bürgerinitiative einsetzen möchten.

Zudem plane die Initiative „entschlossene Demonstrationen und Kundgebungen, um den Unmut der Bürger von Rott gegenüber der ignoranten Politik kundzutun“ und auf die berechtigten Anliegen aufmerksam zu machen, wie es heißt.

Als erste Aktion, vorbehaltlich der Genehmigung, werde die Bürgerinitiative in Rott eine Lichterkette am kommenden Sonntag, 26. November, um 17 Uhr im Kaisergarten veranstalten. Hier sei man auf die Unterstützung der Mitbürger angewiesen.

Dabei werde noch einmal klar und deutlich betont, dass sich die Bürgerinitiative auch während aller künftiger Demonstrationen von jeglicher Form von Hass, Diskriminierung, Gewalt und extremistischem Verhalten distanziere.

„Wir suchen aktive Unterstützung aus der Mitte der Bevölkerung, um gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft in Rott einzutreten”, so abschließend das Kernteam von ROTT ROT(T)IERT.