Jahreshauptversammlung beim TSV Wasserburg - Neuwahlen auf dem Programm

Der TSV 1880 Wasserburg ist für die Zukunft gut aufgestellt. So konnte man es auf der Jahreshauptversammlung des TSV 1880 Wasserburg in der Badria-Halle deutlich heraushören. Die Delegiertenversammlung des TSV 1880 wurde vom Vorsitzenden des Vereins, Bastian Wernthaler (Foto), eröffnet, der zunächst die Abwesenheit von Bürgermeister Michael Kölbl entschuldigte, der zeitgleich auf der Bürgerversammlung in der Altstadt verpflichtet war (wir berichteten). Gleichzeitig entschuldigte sich Wernthaler für die Terminfestlegung. Das sei unglücklich gelaufen. In Vertretung von Michael Kölbl begrüßte der Zweiten Bürgermeister Werner Gartner die anwesenden Delegierten des TSV. „Ihr seid diejenigen, die den Verein am Laufen halten“, rief Gartner den Delegierten zu und hob gleichzeitig hervor, dass hier alles ehrenamtlich organisiert sei und dass eben diese ehrenamtliche Tätigkeit der Motor des Erfolges für den Verein sei.

Daran anschließend erstattete der erste Vorsitzende des Vereins, Bastian Wernthaler, seinen Rechenschaftsbericht. Wernthaler ist seit zwei Jahren der Vorsitzende des Vereins und er hob hervor, dass die ersten Monate seiner Amtszeit deutlich „von der Pandemie überschattet“ worden seien. Anders als beim Deutschen Olympischen Sportbund, der während der Pandemie etwa 10 Prozent seiner Mitglieder verloren habe, habe der TSV 1880 Wasserburg kaum Austritte zu beklagen. Er betonte weiterhin, dass Sportvereine „die sozialen Tankstellen der Gesellschaft“ seien. Auch die Energiekrise seit 2022 mit den erheblich gestiegenen Energiepreisen habe die Vereinsarbeit nicht entscheidend beeinträchtigt. Dass die Angebote des Vereins voll aufrecht erhalten bleiben konnten, sei wichtig gewesen. „Es wird sich für die Gesellschaft lohnen“, merkte Wernthaler an. Er freue sich darüber, Vorsitzender dieses Vereins zu sein. Der TSV 1880 Wasserburg sei ein „absoluter Vorzeigeverein“, dessen Mitglieder auch große Begeisterung zeigen könnten.

Anschließend warb Wernthaler für ein wichtiges Projekt des Vereins: Er schlug vor, zwei Beauftragte zur „Prävention sexueller Gewalt“ zu wählen. Keine Institution, die es mit Menschen, vor allem jungen Menschen zu tun habe, könne sich dem Problem sexueller Gewalt verschließen. Und da seien Beauftragte zur Prävention sexueller Gewalt eine wichtige Sache, damit man beim Verein Ansprechpartner habe, wenn es doch einmal zu solchen Übergriffen kommen sollte.

Dann wies er darauf hin, dass der Verein von seinen Abteilungen lebe, die auch größtenteils ein wichtiges Eigenleben führten und hier ihre Erfolge verbuchen könnten. Denn die sportlichen Erfolge seien nur möglich, wenn in den Abteilungen solche Erfolge vorbereitet und organisiert werden können. Der Hauptverein müsse das begleiten und er tue es sehr gerne, rief Wernthaler den Delegierten zu.

Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Wasserburg hob der Vorsitzende dankend hervor. Wann immer der Verein ein Anliegen habe, stoße er auf offene Ohren bei der Stadt Wasserburg und ihren Gremien. An einem Beispiel hob der Zweite Vorsitzende, Norbert Lambacher, das hervor: So habe man am Sportplatz in der Landwehrstraße immer wieder Wandalismus beklagen müssen, aber jetzt sei eine Schließanlage in Auftrag gegeben worden, sodass nachts der Wandalismus hoffentlich aufhören werde, weil man den Sportplatz nachts zusperren könne.

Dennoch benötige man dringend einen weiteren Fußballplatz, vor allem für den Jugendsport, es blute den Verantwortlichen immer wieder das Herz, weil sie Kinder und Jugendliche wegen fehlender Sportplatzkapazitäten abweisen müssten. Die Stadt Wasserburg habe zwar für die Anliegen des TSV stets ein offenes Ohr, eine endgültige Lösung habe man aber noch nicht gefunden. „Deshalb müssen wir dranbleiben.“

Herz und Motor der Vereinsarbeit sei der Breitensport. Wernthaler meinte, dass er hierzu auch die Volleyballerinnen und Volleyballer sowie die Badmintenspielerinnen und-spieler zähle. Aber auch die Schäfflergruppe falle in diese Abteilung. Die Schäffler planen ihren nächsten großen Auftritt im Jahr 2026, Anfang des kommenden Jahres finden die neuen Proben an.

Schließlich erwähnte Wernthaler die Finanzen des Vereins. Seit 2006 habe es keine Beitragsanpassung mehr gegeben. Sie sei jetzt allerdings dringend notwendig. Der Antrag des Vorstandes sei aber sehr maßvoll.

Wernthaler schloss seinen Bericht mit der Feststellung, dass ihm die Tätigkeit als Vorsitzender des TSV 1880 Wasserburg „großen Spaß“ mache und ihn „mit Stolz“ erfülle. Es werde zwar im Vorstand auch kontrovers, aber immer zum Wohle des Vereins, diskutiert und entschieden. Er dankte allen Mitgliedern von Herzen für die gute Zusammenarbeit.

Dass der Verein sich als lebendiger Verein darzustellen vermag, in dem zwar diskutiert werde, aber in harmonischem Miteinander gehandelt werde, zeigte sich auch in den anschließenden Neuwahlen zum Vorstand, denn alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig in ihr Amt gewählt.

Wernthaler und Lambacher im Amt bestätigt

Und so wurde Bastian Wernthaler als Vorsitzender und Norbert Lambacher als Vorsitzender in ihrem Amt bestätigt. Andrea Falk wurde zur 3. Vorsitzenden gewählt, weil Frank Gnerlich nicht mehr kandidierte. Er habe dem Vorstand aber zugesagt, als Experte bei Versicherungsangelegenheiten unterstützend mitzuwirken. Als neue Schriftführerin wurde Lisa Stürmlinger als Nachfolgerin von Andrea Falk gewählt.

Der Finanzverwalter Thomas Neuner wurde wiedergewählt und Petra Lerch und Heidi Meier üben auch weiterhin die Funktion der Kassenprüferinnen aus.

Nach der Wahl erläuterte der Finanzverwalter die Notwendigkeit einer Beitragserhöhung beim TSV Wasserburg. Seit 2006 seien die Beiträge nicht erhöht worden und die nunmehr vorgeschlagene Erhöhung bedeute, dass man aufs Jahr gerechnet etwa eine Erhöhung von knapp 1,5% ausmache.

Die neuen Beitragssätze stellte Neuner dann vor, so sollen künftig Erwachsene 80 Eurostatt bisher 65 Euro pro Jahr zahlen, Jugendliche 47,50 Euro statt 40 Euro pro Jahr, Kinder 35 Euro statt 30 Euro und passive Mitglieder 30 Euro statt 25 Euro. Für den Verein bedeuteten dies Mehreinnahmen von etwa 17.000 Euro pro Jahr. Thomas Neuner wies auch darauf hin, dass sich im letzten Jahr die Heizkosten sehr stark erhöht hätten, ebenso die Versicherungsbeiträge und auch bei den Übungsleiterpauschalen habe es eine starke Erhöhung gegeben.
Die Delegiertenversammlung beschließt anschließend die beantragten Erhöhungen einstimmig.

Schließlich wurden noch Lena Breitenfellner und David Spießer zu Beauftragten für die Prävention von sexueller Gewalt bestimmt. Auch diese Entscheidung fiel einstimmig.

Und der Verein beschloss ebenso einstimmig eine Satzungsänderung. Hier wurde beschlossen, dass das Hauptbeschlussorgan des Vereins bei der Jahreshauptversammlung mit seinen über 2.000 Mitgliedern fortan nicht mehr die Mitgliederversammlung sei, sondern die Delegiertenversammlung. Dies stehe im Einklang mit den Vorschriften des § 32 BGB, erläuterte Wernthaler den anwesenden Delegierten. Es ist dies sicher ein wichtiger Beschluss, um die Effizienz des Vereins zu wahren und zu sichern.

Im Anschluss daran stellten die Abteilungsleiter ihre jeweilige Abteilung vor, bevor die Jahreshauptversammlung mit dem Schlusswort des Vorsitzenden beendet wurde.

PETER RINK