Er macht die Welt ein bisschen heller: Dr. Thomas Brei - Neue Zwischenbilanz

Eine gute Herbst-, Advents- und Weihnachtszeit mit vielen hellen Momenten, die die Dunkelheit der Welt erleuchten und eure Herzen hoffnungsvoll und zuversichtlich machen. Diese Worte stehen am Schluss eines neuen Infobriefes: Trotz diverser Strom – und Internetausfälle und dank zweier Nachtschichten hat Constanze zusammen mit Pfarrer Dr. Thomas Brei (Foto) für das St. Clare Hospital in Mwanza / Tansania wieder einen Rundbrief herausgegeben mit einer aktuellen Bilanz.

Zweimal im Jahr werden die Freunde und Unterstützer so mit ausführlichen Informationen rund um das St. Clare Hospital versorgt. Mit von dort aktuell sehr regennassen Grüßen vom zweitgrößten See der Welt, Sie wollen damit:– Danke sagen– Informationen geben– um Spenden bitten– zum Nachdenken anregen– in Verbindung sein– manches erklären– und vieles mehr
Spendenkonten

Kuehn Foundation
Spendenkonto
Kreissparkasse Biberach
Konto-Name:
„Orthopedic Surgery for Africa“
(Kuehn Foundation)
IBAN: DE41 6545 0070 0008 6487 70

Alle Spenden, die auf diesem Konto eingehen, kommen zu 100 Prozent der Entwicklungs-Projekt-Förderung im St. Clare Krankenhaus in Mwanza zugute

Missio München
Spendenkonto
LIGA Bank München
IBAN: DE96 7509 0300 0800 0800 04
BIC: GENODEF1M05
Projektnummer: 53137-1048
Projekttitel: Weiterleitung von Spenden /
Sozialfonds Pfr. Brei

Über die Arbeit von Missionsarzt
Dr. Thomas Brei in Tansania
St. Clare Hospital

„Ecclesia semper reformanda“
(= „die Kirche ist eine immer zu erneuernde“)
lautet einer der bekanntesten, theologischen Grundsätze, den besonders die liberalen Geister der
katholischen Kirche gerne zitieren. Von einer Kirche, die sich ständig verändern muss, träumen
derzeit viele Menschen in Europa, die sich wie Papst Franziskus eine Kirche für alle wünschen,
die sich danach sehnen, dass wir das Miteinander von Laien und Klerus überdenken und uns
wieder darauf besinnen, was Jesus uns vorgelebt hat.

Eine Kirche, in der Platz ist für
unterschiedliche Weltsichten, Leid, das Gute, die Heilung des Bösen und die Versöhnung. Und
ein Leben, in dem wir nicht von der Angst vor Veränderung geprägt sind, sondern von Zuversicht
und Hoffnung, wie es Papst Franziskus der Jugend der Welt am Weltjugendtag in Lissabon
zugesprochen hat: „Leuchtet hinein in die Welt, habt keine Angst und helft einander!“
tja, wenn das immer so einfach wäre, mit den Veränderungen? Wie sähe unsere Welt aus,
wenn die meisten Veränderungen als Bereicherung und Weiterentwicklung sehen würden?

Und keine Angst davor hätten, das Liebgewonnene zu verlieren, und gleichzeitig einer
ungewissen Zukunft entgegenzueilen?
„St. Clare semper reformanda“ könnte man für unser Krankenhaus in Tansania auch sagen
😉, denn seit 7 Jahren gehört hier Veränderung zum Tagesprogramm: Wenn man nach einem
halben Jahr wieder kommt, kann man schon aus der Ferne optische Optimierungen
erkennen, die funktionalen Hintergrund haben.

So haben die meisten Kunststoff-Wassertanks des Krankenhauses die erhofften Dächer bekommen, um gegen die von der
starken, tropischen Sonneneinstrahlung hervorgerufe Ermüdung des Plastiks geschützt zu
sein; das Dach der Wäscherei ist so vergrößert worden, dass eine überdachte Fläche zum
Trocknen der Bettlaken auch bei Regen und eine größere Arbeitsfläche entstanden sind; es
wurde ein Eingangsbereich für die Besucher der Wöchnerinnen zusammen mit einem
Aufenthalts- und Spazierhof geschaffen; vor dem Labor gibt es nun einen eigenen
überdachten Wartebereich, der dringend notwendig war; es entstand ein kleiner
Gebäudekomplex beim Wasserturm und dem Feuerwehrhaus, der ein Labor zur Herstellung
von destilliertem Wasser (für Labor und Sterilisations-Einheit) und von Spülflüssigkeit für die
Blasenspülung vor und während transurethraler Prostata- und Blasenoperationen
beherbergt.

Die Feuerwehr hat einen eigenen Wasserturm für die Beladung des
Tanklöschfahrzeuges bekommen; beim Leichenhaus wird gerade eine Aussegnungs-Halle und
ein Korridor gestaltet, über den die Särge mit den Toten zur Übergabe an die Anghörigen
geschoben werden und wo von den Verstorbenen würdig Abschied genommen werden kann;
und viele andere kleinere bauliche Vervollständigungen. Das insgesamt letzte größere
Bauprojekt hat begonnen: eine Krankengymnastik-Abteilung mit Fitness-Center zur
Weiterführung der eigenen Rehabilitation.
Doch auch die Innenaustattung, materiell wie personell, ist dem ständigen Wandel
unterworfen: Manche Veränderungen entstehen aus innerer Notwendigkeit, andere werden
uns von außen zugespielt oder aufgezwungen. So haben sich in den letzten Jahren die
Anforderungen an tansanische Krankenhäuser regelmäßig geändert, die finanziellen
Möglichkeiten für den Auf- und Ausbau sowie die Stärkung eines nachhaltigen Status quo
variieren monatlich und das Personal ist in Tansania sowieso mehr als nur fluktuierend.
Liebe Freunde und Bekannte, Unterstützer und Interessierte,

Insbesondere dank des Engagements von Dr. Thomas Kühn (Kuehn Foundation – Orthopedic
Surgery for Africa) und seiner vielen Unterstützer und Spender gilt das St. Clare Hospital
inzwischen als das am besten medizinisch-maschinell und technisch ausgestattete
Krankenhaus der Stadt und der Region Mwanza und der Lake Zone Tansanias.

Doch neben den vielen Veränderungen, die das tansanische Leben, der Wandel der Welt und
die vorhandenen Ressourcen und Umstände mit sich bringen, gibt es stabile Säulen, auf die
vertraut werden kann. Besonders die Arbeiter in der Werkstatt, aber auch einige Mitarbeiter
im Pflegedienst, im Labor und der Verwaltung kennen das St. Clare Krankenhaus von seinen
Ursprüngen her und geben Tag für Tag ihr Bestes, um einerseits den eigenen
Lebensunterhalt zu sichern und andererseits anderen Menschen zu helfen.

„Entwicklungs-Zusammenarbeit semper reformanda“ könnte man auch sagen 😊 , denn wie
sehr hat sich das Prinzip der ursprünglichen Entwicklungshilfe verändert.

Von einem „Wir-kommen-um-euch-zu-erklären,wie-es-richtig-geht“ ist ein Miteinander auf Augenhöhe
geworden (zumindest in der Theorie) und auch ihr, liebe Leser und Leserinnen, habt in den
letzten Jahren gemerkt, wie schnell und intensiv sich das Krankenhaus, das Ausgangskonzept
und auch unser Miteinander in Deutschland verändert haben. Viele Themen haben wir
„professionalisiert“ wie z.B. das gesamte Container-Management, das seit mehreren Jahren in
den sicheren (ehrenamtlichen) Händen von Dr. Thomas Kühn liegt.

Oder die regelmäßigen
Besuche einiger weniger ehrenamtlicher (meist pensionierter) Spezialisten durch den SES
oder selbst organisiert sowie die halbjährlichen Rundbriefe, die von unserer PR-Abteilung
geschrieben werden, um Thomas Brei zu entlasten.
Wer in Tansania ein Krankenhaus aufzubauen versucht, trägt dadurch ein kleines Stück zur
Veränderung der Gesundheitsstruktur des Landes bei und muss sich dafür aber vielfach von
der persönlichen Note und Betreuung von jedem Einzelnen bzw. jedes kleinen Themas
verabschieden – leider.

Eine Notwendigkeit, die auch Chancen enthält, dass andere
Verantwortung übernehmen dürfen, dass in einem großen internationalen Netzwerk
Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts, mit verschiedenem Bildungsstand,
verschiedenen Nationalitäten, Religionen, Kulturen und unterschiedlicher Hautfarbe
zusammenwirken, um anderen Menschen eine bessere Lebensqualität und Hilfe in Not zu
bieten.
Und auch ihr, liebe Leser und Leserinnen, habt euch in den letzten Jahren verändert, euer
Engagement ganz unterschiedlich gestaltet oder neue Wege aufgetan. Manche von euch
unterstützen das St. Clare Krankenhaus schon seit seiner Ursprungsidee, andere sind im Lauf
der Zeit dazugekommen.

Ihr habt beim Lesen unserer Rundbriefe oft selbst gemerkt, wie
schnell sich hier am Victoriasee etwas wandelt – in negativer und positiver Weise.
So wollen wir euch wieder einmal mit hineinnehmen in die Arbeitswelt rund um das St. Clare
Krankenhaus, unsere gemeinsamen Bemühungen, hier die Welt ein bisschen heller zu machen
und mitten hinein nach Ostafrika, nach Tansania, einem spannenden Land voller
Widersprüche, beständigem Wandel und Hoffnungen.

Thomas Brei und Constanze