Gestern Abend bei Jakobneuharting: Zwei Rettungshubschrauber im Einsatz

Gegen 18.15 Uhr  ereignete sich gestern Abend auf der Kreisstraße EBE 9 bei Jakobneuharting im Nachbarlandkreis Ebersberg ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem drei Motorradfahrer verletzt wurden. Dem jetzigen Ermittlungsstand der Polizei zufolge war eine 29-Jährige aus der Gemeinde Frauenneuharting mit ihrem Pkw von Rettenbach Richtung Jakobneuharting unterwegs. An der Einmündung nach Großaschau wollte sie nach links abbiegen, weshalb sie ihre Geschwindigkeit verringerte und den Blinker betätigte. Hinter ihr folgte eine unbeteiligter Pkw-Fahrer, der seine Geschwindigkeit ebenfalls ordnungsgemäß verringerte.

Wiederum dahinter folgte eine Motorradgruppe von vier Fahrern. Der erste dieser Gruppe, ein 63-jähriger Mann aus München, wollte die langsam werdenden Pkw überholen und wechselte auf den linken Fahrstreifen. Auch die nächsten beiden Motorradfahrer, 65 beziehungsweise 71 Jahre alt, ebenfalls aus München, setzten zum Überholen an und wechselten auf den linken Fahrstreifen. Der letzte aus der Motorradgruppe hatte einen größeren Abstand und wurde nicht in den Verkehrsunfall verwickelt.

Der erste Überholer der Motorradgruppe erkannte vermutlich im letzten Moment, dass die junge Frau links blinkte, als er kurz hinter ihr war. Wahrscheinlich befürchtete er einen Zusammenstoß, falls die Frau den Abbiegevorgang starten würde und leitete eine starke Bremsung ein.

Die Autofahrerin hatte allerdings die überholende Motorradgruppe erkannt und blieb deshalb auf ihrem Fahrstreifen.

Offensichtlich waren der zweite und dritte Überholer aber so vom Abbremsen ihres Vordermannes überrascht, dass sie einen Zusammenstoß nicht mehr vermeiden konnten. Bislang ist der genaue Hergang nicht vollständig geklärt, allerdings kamen alle drei Motorradfahrer zu Sturz.

Hierdurch wurde der erste Motorradfahrer leicht verletzt, während die beiden Auffahrer schwer verletzt wurden. Das genaue Ausmaß der Verletzungen war zunächst nicht bekannt. Kurzzeitig bestand für einen von ihnen sogar Lebensgefahr.

An allen drei beteiligten Motorrädern entstand Totalschaden, wobei die Gesamtschaden auf zirka 60.000 Euro geschätzt wird.

Zum Abtransport der Schwerverletzten waren neben den örtlichen Feuerwehren auch zwei Rettungshubschrauber sowie der Rettungsdienst im Einsatz. Aufgrund der zunächst angenommenen Lebensgefahr bei einem der Beteiligten ordnete die Staatsanwaltschaft München II zur Klärung des genauen Unfallhergang ein unfallanalytisches Gutachten an.

Hinweise auf Alkohol wurde bei keinem der Beteiligten bekannt. Nach Abschluss Unfallaufnahme konnte die Fahrbahn gegen 22.30 Uhr wieder freigegeben werden.