Auch Verankerung im Kulturkreis und im Gimplkeller erfreut bei Jahreshauptversammlung

Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Heimatvereins begann mit einer Wanderung durch das Wuhrtal. Stadtarchivar und geschäftsführender Vorsitzender des Heimatvereins, Matthias Haupt, erläuterte den Interessenten auf einer knapp zweistündigen Wanderung durch das Wuhrtal die Geschichte und die Bedeutung dieses kleinen Flusses für die Stadt Wasserburg.

Bereits im September vergangenen Jahres hatte er am Tag des offenen Denkmals insgesamt rund 100 Menschen entlang des Mühlbachs und des Wuhrbachs geführt und vor Ort die Bedeutung dieser kleinen Wasserstraße eingehend erläutert. Die Forschungen von Matthias Haupt zu diesem Thema können auch unter https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Wassernutzung_Wuhr nachgelesen werden.

Die Zuhörer waren sehr interessiert an den Informationen. Immerhin war im Wuhrtal einmal das städtische Schwimmbad angesiedelt. Ältere Teilnehmer konnten sich daran noch erinnern. In dem Teil, kurz bevor die Wuhr in den Inn mündet, wurden in der frühen Neuzeit Mühlen errichtet und im 19. Jahrhundert siedelten sich hier Färberei- und Gerbereibetriebe an, die dann auch an einer Verschmutzung von Wuhr und Inn beteiligt waren. Erst seit den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts konnten Wuhr und Inn wieder sauberer werden, als die letzten Gerberei- und Färbereibetriebe schlossen. Heute steht auf diesem Gelände das Gebäude der Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg.

Erstmals wieder vollständiges Jahresprogramm

Alle Teilnehmer empfanden diesen Rundgang als sehr informativ und erhellend und fanden sich im Anschluss zur Jahreshauptversammlung im Gimplkeller ein. Der Vorsitzende des Vereins, Peter Rink, eröffnete die Jahreshauptversammlung mit der Zuversicht, dass man nunmehr, nach zweieinhalb Jahren der durch die Pandemie verursachten Einschränkungen des Vereinslebens, wieder zur Normalität zurückkehren könne. Deshalb habe man für 2023 wieder ein vollständiges Jahresprogramm aufgelegt, weshalb nunmehr auch wieder Vorträge und Exkursionen möglich seien.

Nachdem die beiden Veranstaltungen im Januar und Februar dieses Jahres zum Thema Euthanasie im NS-Staat und zum Mordfall Cäzilie Bauer in Bachmehring 1942 sehrt stark besucht gewesen seien – „der Gimplkeller war fast an der Grenze seines Fassungsvermögens“ – habe nun auch eine Veranstaltung im Rahmen der Volksmusiktage stattfinden können, die sehr erfolgreich und sehr gut besucht gewesen sei.

In den nächsten Monaten seien es vor allem die Exkursionen, die das Programm prägten, ergänzte Rink, so die Fahrt zu einem Stadtspaziergang nach Rosenheim, dann eine Fahrt nach Regensburg, Freising und schließlich die Mehrtagesfahrt dieses Jahres nach Niederösterreich, für die bereits 35 Personen angemeldet seien. Es gebe aber noch zwei Doppelzimmer, ergänzte Rink.

Nähere Informationen zum Programm dieser Fahrt:
https://www.wasserburg.de/index.php?id=519&publish[id]=1473056&publish[start]=


Auch der Heimatverein hat Heimat gefunden

Im Anschluss daran erstatteten Matthias Haupt und Witgar Neumaier für den Verein und die Kellerfreunde ihre Rechenschaftsberichte. So erfuhren die Anwesenden nochmals vom Einbruch in die Bierkeller Ende März 2022 und sie erfuhren, dass die Täter sehr schnell ermittelt werden konnten, nachdem die Wasserburger Stimme über dieses Ereignis ausführlich berichtet hatte.
Der neue Schatzmeister Mischa Schubert trug dann den Kassenbericht des Vereins und der Bierkellerfreunde vor und es ergab sich, dass der Verein auch 2022 auf solide Finanzen schauen kann, wie zufrieden festgestellt werden konnte.
Festgehalten wurde auf der Jahreshauptversammlung auch, dass mit dem „Historischen Lexikon Wasserburg“ eine digitale Publikation gefunden worden sei, in der wichtiges Wissen über die Geschichte der Stadt Wasserburg jederzeit kostenlos online abrufbar ist.

Mit der Entlastung des Vorstandes endete die Versammlung zwar, viele Teilnehmer blieben aber noch und sprachen miteinander beim abschließenden Stammtisch des Vereins. Dort wurde noch einmal deutlich, dass der Heimatverein durch den Beitritt zum Kulturkreis und mit dem Veranstaltungsort Gimplkeller seinerseits eine Heimat gefunden hat. Auch dies stimmte an dem Abend zuversichtlich.