Zentrum steht vor Neugestaltung - Gemeinde informiert

Mit großer Freude und Erleichterung, so beschreibt Bürgermeister Thomas Weber seine sowie die Reaktion aller Beteiligten auf den positiven Förderbescheid zur Umsetzung der Dorfgestaltung in der Ortsmitte von Soyen.

„Es war uns klar, dass ein Projekt dieser Art und dieses Umfanges sehr viel Zeit und Geduld in Anspruch nehmen wird. Wir hatten uns 2020 zum Ziel gesetzt, den Bürgerinnen und Bürgern eine Plattform zu geben, ihre Wünsche und Vorstellungen zur Gestaltung der Dorfmitte einzubringen. Das ist uns – trotz der widrigen Bedingungen im Zusammenhang mit der Pandemie – gelungen“, so Weber.

Der Arbeitskreis sei eine wichtige und große Unterstützung für den Gemeinderat und die Planer gewesen, da stecke viel Kreativität und Gedankengut dahinter, heißt es vom Gemeindeoberhaupt weiter.

Was diesen Part anbetraf, so führten die zahlreichen Arbeitsstunden und durchaus kontroversen Diskussionen bereits in 2021 zu einem vorzeigbaren Ergebnis.

Dann stellte ein nicht vorhersehbarer Förderantragsmarathon alle Beteiligten auf eine große Geduldsprobe. Der angekündigte, gut gefüllte Fördertopf zur Dorferneuerung des Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Ländliche Entwicklung in Bayern wurde für größere Projekten von anderen Gemeinden geleert. Trotz fristgerechter und vollständiger Einreichung aller erforderlichen Unterlagen und Einhaltung aller Vorgaben wurde die Gemeinde Soyen in der Fördermittelverteilung nicht mehr berücksichtigt.

Zum damaligen Zeitpunkt ein herber Rückschlag, hatte der Gemeinderat doch geplant, die Maßnahmen zeitnah umzusetzen.

Ohne Fördermittel jedoch kann ein Projekt in dieser Größenordnung nicht finanzierbar sein. Die Gemeinde wirtschaftet nachweislich gut mit ihren Haushaltsmitteln, allerdings benötigen auch andere wichtige Infrastrukturmaßnahmen, wie etwa die Planungen zur Erweiterung der Bereiche Schule-Kindergarten-Mittagsbetreuung, vorbereitend auf den Ganztagsbetreuungsanspruch in 2026, das Ärztehaus in der Riedener Straße, das neue Gewerbegebiet in Graben und die geplante Umsetzung der Gigabit-Richtline finanzielle Ressourcen.

Im Mai 2022 bot sich eine erneute Fördermöglichkeit an, das Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern stellte Mittel aus dem Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in Aussicht. Leider führte auch in diesem Verfahren der Antrag der Gemeinde Soyen zu keinem positiven Ergebnis.

Im September 2022 dann eine erneute Finanzierungsmöglichkeit, ein zweiter Ausschüttungsvorgang ELER wurde angekündigt. Auch in diesem Verfahren erhielt die Gemeinde einen ablehnenden Bescheid.

Wie es aus dem Rathaus heißt, sei zu diesem Zeitpunkt die Frustration über die wiederholten aufwändigen, jedoch nicht zielführenden Anträge im Gemeinderat und der Verwaltung groß gewesen, so verbesserte die immer lauter werdende und verständliche Kritik an der Stagnation des Projekts nicht unbedingt die Situation.

„Da half die stetige Information zu Anträgen und Bescheiden in Bezug auf die Förderung der Dorferneuerungsmaßnahmen leider wenig, die Bürgerinnen und Bürger sehen eine kahle Stützmauer, unansehnliche Bauzäune, viel Kies und Staub und haben das Gefühl, hier tut sich gar nichts“, betont der Bürgermeister.
Doch jeder noch so kleine Eingriff in Eigenleistung, beispielsweise die Anbringung eines Geländers oder die Befestigung der Zufahrt, wäre zu diesem Zeitpunkt förderschädlich gewesen.

„Uns waren die Hände gebunden, das Risiko die Gesamtmaßnahme zu gefährden war zu groß“, beschreibt Thomas Weber die verzwickte Situation im Herbst 2022.

Dennoch hatte der Gemeinderat beschlossen, bei einer erneuten Ablehnung des ELER-Antrages im September 2022, initiativ zu werden. Es sollte geprüft werden, welche kurzfristigen Verbesserungen mit Eigenmitteln und in Eigenregie vorgenommen werden könnten, auch wenn dies zur Folge hätte, dass das Gesamtprojekt auf lange Zeit nicht realisiert werden würde. So wollte die Verwaltung allen Bürgerinnen und Bürgern diese unschöne Situation nicht auf ungewisse Zeit zumuten.

Der Rat stimmte dem Vorschlag des Bürgermeisters Thomas Weber in der Novembersitzung 2022 dennoch zu, einen – dann letzten – Antrag beim Amt für ländliche Entwicklung zu stellen, die Förderstelle hatte die Bearbeitung in einem Zeitraum von vier Wochen zugesagt.
Das erwies sich als eine gute Entscheidung, die Hartnäckigkeit wurde belohnt, das Blatt wendete sich zum Guten.

Denn schon fast unerwarteterweise wurde das Ziel des Fördermarathons erreicht, die positive Nachricht erhielt Bürgermeister Thomas Weber zu Jahresbeginn 2023.

Was nun geschieht muss schnell geschehen

Zunächst wird auf Basis der Entwurfsunterlagen die Ausführungsplanung erstellt, es folgen Ausschreibung und Vergabe. Die Ausführung aller Maßnahmen soll in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden.
Bürgermeister Thomas Weber kommentierte die anstehenden Anstrengungen zur Neugestaltung der Dorfmitte mit Vorfreude: „Aus dem Marathonlauf wird nun ein Sprint, sicherlich auch mit Hürden, aber warmgelaufen sind wir ja nun“.