Eishockey-Bayernliga: EHC Waldkraiburg wird von Ulm auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt

Wer hoch fliegt, kann tief fallen. Dieses bekannte Sprichwort haben die Waldkraiburger EHC-Cracks in der jüngsten Bayernliga-Partie gegen die Devils aus Ulm erlebt.

Nachdem am Spieltag zuvor eine fast schon fulminante Partie abgeliefert worden war – wie berichtet – in der man gezeigt hat, dass Kampf, Schweiß und Eishockey ohne Schnörkel einem Team wie den Löwen gut zu Gesicht steht, schien der Lerneffekt aus dem Freitagssieg nicht so hoch gewesen zu sein.

Foto: Ganze acht Mal musste der EHC- Goalie Christoph Lode hinter sich langen …

Das Spiel gegen Ulm begann bereits zugunsten der Gastgeber aus Ulm, für die es letztlich um nicht weniger ging, als um den Verbleib in der Aufstiegsrunde.

Durch eine Blaulicht-Aktion, bei der Mitglieder aller Blaulicht-Organisationen in und um Ulm herum umsonst ins Stadion durften, konnten sie diesen Verbleib vor einer beeindruckenden Kulisse feiern.

Von Beginn an zeigten die Ulmer den Gästen aus Waldkraiburg auf, wer der Boss in der Donaubad-Arena ist. So verwunderte es nicht, dass nach knapp drei gespielten Minuten das erste Tor für Ulm fallen sollte. Klingler hieß der Torschütze, der das Ulmer Torfestival für den Abend einläutete.

Auch wenn Waldkraiburgs Trainer Berwanger auf der anschließenden Pressekonferenz es ein wenig versuchte, herunterzuspielen, so muss man in einem Bericht zum Spiel wie diesem auch die Leistung des Schiedsrichters erwähnen.

So ergaben sich – aus EHC-Sicht – teilweise fragwürdige Strafen, welche die Devils gleich zweimal auszunutzen wussten.

In der 12. Minute erzielte Miller das 2:0, in der 16. Minute Döring das 3:1. Leon Judt erzielte, ebenfalls in der 12. Minute, zwischenzeitlich den 2:1 Anschluss, weshalb da Pausenergebnis noch vertret- und machbar aussah.

Auch zum zweiten Durchgang vermochten die Löwen es nicht sich am Riemen zu reißen. Das Spiel fand weiterhin fast nur auf ein Tor statt und das war das Gehäuse von Torwart Christoph Lode, der an diesem Abend ebenfalls seinem eigenen Können hinterherzulaufen schien. Die Löwen hingegen konnten aus einer langen Phase der doppelten Überzahl kein Kapital schlagen, welche sich zum Ende des ersten Durchgangs ergab, und so wurden sie in diesem Drittel 2:0 von den Devils „abgewatscht“.

Erst durch Stempfel in der 29., dann durch Dörner in der 36. Minute zum Pausenstand.

Aufgrund des Freitagsspiels, in welchem man einen Rückstand ebenfalls nochmal drehen konnte, war vielleicht der ein oder andere sehr optimistische Löwenfan dazu geneigt noch an ein Wunder zu glauben. Vier Tore sind im Eishockey aufholbar, doch dafür müssten Spielzüge funktionieren oder einfache Pässe beim Mitspieler ankommen.

Doch die Löwen ließen sich weiterhin den Schneid abkaufen und Ulm durfte im eigenen Stadion schalten und walten, wie es ihnen beliebte.

So erzielte, in Überzahl, erst Jäger das 6:1, bevor sechs Minuten später Mikulic gar das 7:1 gelang.

Michal Popelka verkürzte auf Zuspiel von Cejka und Neuert zwar noch einmal auf 2:7 – aber die Ulmer setzten durch Döring, erneut in Überzahl, den Schlusspunkt in diesem Spiel und schickten die Löwen mit einer 2:8-Packung zurück ins 250 Kilometer entfernte Waldkraiburg.

aha

Foto: Paolo del Grosso

Spielstatistik

VfE Ulm/Neu-Ulm – EHC Waldkraiburg 8:2 (3:1/2:0/3:1)

EHC Waldkraiburg

Tor: Lode Christoph (#40 X); Yeingst Kevin (#80);

Verteidigung: Bernhardt Lars (#5); Lode Felix (#10); Schmidt Daniel (#17); Rott Thomas (#20); Cejka Max (#81); Loboda Jan (#90); Seifert Philipp (#96);

Sturm: Neuert Christian (#13); Brenninger Florian (#22); Ludwig Tim (#23); Hefke Erik (#27); Decker Leon (#34); Hipetinger Johannes (#53); Popelka Michal (#63); Judt Leon (#69); Maierhofer Florian (#74); Zimmermann Patrick (#98);

Tore: 1:0 (4.) Klingler (Tischendorf, Anwander); 2:0 (12.) Miller (Tischendorf, Rodrigues – 5-4ÜZ); 2:1 (12.) Judt (Neuert, Popelka); 3:1 (16.) Döring (Klingler, Anwander – 5-4ÜZ); 4:1 (29.) Stempfel (Mikulic, Scheitle); 5:1 (36.) Dörner (Rodrigues, Tischendorf – 5-4ÜZ); 6:1 (44.) Jäger (Rodrigues, Tischendorf – 5-4ÜZ); 7:1 (50.) Mikulic (Schalk, Rodrigues); 7:2 (51.) Popelka (Cejka, Neuert); 8:2 (57.) Döring (Klingler, Synek – 5-4ÜZ);

Zuschauer: 826

Strafminuten: Waldkraiburg: 20; Ulm/Neu-Ulm: 10