Eishockey-Bayernliga: Frustrierter Coach nach bitterer 0:5-Heimklatsche der Waldkraiburger - „Wir sind auch nicht sehr talentiert“

Wird das Eis dünn für den EHC Waldkraiburg in der Eishockey-Bayernliga? Es sieht danach aus. Eine Aussage von Trainer Berwanger auf der Pressekonferenz lässt zudem tief blicken: „Wir sind auch nicht sehr talentiert“ – das ließ er nach der jüngsten Niederlage gegen Buchloe verlauten. Als Zuschauer und Fan, der die Vorstellung des EHC in der letzten Saison gesehen hat, bei der das Team in weiten Teilen dasselbe war, darf man sich fragen, ob diese Aussage in berechtigter Wut oder nach eingehender Analyse getroffen wurde. Wie auch immer – man scheint sich in Teilen des Teams nicht einig zu sein über die Art und Weise wie gespielt werden soll und wie man Spiele angeht.

Am Ende sollte es jedoch so sein, dass man als Spieler macht, was der Trainer sagt, denn dieser ist nicht ohne Weiteres dort, wo er ist, und muss am Ende stets für jeden Misserfolg den Kopf hinhalten. Als Fan jedoch kann man nicht sehr viel mehr machen, als weiterhin für die Löwen da zu sein und dem Team zu zeigen, dass man hinter ihnen steht.

Das Spiel gegen Buchloe hingegen ist schnell erzählt. Das erste Drittel hatten die Löwen, nach ihrem kämpferisch starken Auftritt in Königsbrunn, auch diesmal gut im Griff. Es ergaben sich mal größere und wieder kleinere Möglichkeiten, ohne dass jedoch ein Tor für die Industriestädter fallen wollte. In der 15. Minute dann ein Vorstoß von Buchloe in das Drittel der Löwen und ein von einem schlägerlosen Philipp Seifert begleiteter Michael Petrak der für Buchloe den 0:1 Pausenstand erzielen darf.

Spätestens ab dem zweiten Durchgang schien der Kampfeswille der Löwen sich komplett in Luft aufgelöst zu haben. Hatte man nach dem ersten Drittel noch Hoffnung, dass mit der gezeigten Leistung ein Sieg noch möglich wäre, so verpufften diese Hoffnungen im einstigen Hexenkessel Raiffeisen-Arena zu Drittel Nummer zwei.

Zwar dauerte es ein wenig, doch dann schlug Buchloe zweimal zu. Innerhalb von nur 19 Sekunden erzielt erst Vaitl den zweiten Treffer, nachdem er den Löwen-Verteidiger mit nur einer Bewegung stehen lässt. Im Anschluss ist es erneut Petrak, welcher gänzlich unbeachtet vor dem Tor von Kevin Yeingst auf den Passwarten und diesen ins Tor bugsieren durfte. Zwar bewirkte die anschließende Auszeit von Trainer Berwanger, dass kein weiterer Gegentreffer fiel, doch besser wurde das Spiel der Löwen nicht und es ging mit 0:3 in die Kabine.

Das letzte Drittel schloss in etwa dort an wo das zweite endete. Nun aber wirkte das Spiel zerfahrener. Buchloe mit dem Wissen, dass sie die Löwen im Griff hatten und die Löwen-Spieler, ohne die Möglichkeit auf das Spiel von Buchloe zu antworten. Nach acht Minuten Spielzeit fiel sogleich auch der vierte Treffer für Buchloe, das einzige Gegentor an diesem Abend, welches man Kevin Yeingst im Tor der Löwen ankreiden hätte können – da es zwischen seine Beine ging. Torschütze war erneut Petrak, der an diesem Abend mit vier Punkten bester Buchloer war.

Siebeneinhalb Minuten vor Ende erzielten die „Pirates“ das fünfte und letzte Tor des Abends. In Überzahl war es Krafczyk auf Vorlage von Petrak, der den Löwen den Abend nun vollends vermieste.

Böse Zungen gaben am Ende des Spiels die Würdigung für den „besten Waldkraiburger“ an diesem Abend an den Eismeister, da er ein wackelndes Glas der Bande gegen Ende des Spiels in Rekordzeit reparieren und das Spiel somit zum Abschluss führen konnte. Galgenhumor ist eben auch eine Art mit schmerzhaften Umständen umzugehen …

aha

Foto: Paolo del Grosso

Spielstatistik

EHC Waldkraiburg – ESV Buchloe 0:5 (0:1/0:2/0:2)

EHC Waldkraiburg

Tor: Lode Christoph (#40); Yeingst Kevin (#80);

Verteidigung: Bernhardt Lars (#5); Lode Felix (#10); Schmidt Daniel (#17); Rott Thomas (#20); Cejka Max (#81); Loboda Jan (#90); Seifert Philipp (#96);

Sturm: Lode Philipp (#7); Neuert Christian (#13); Brenninger Florian (#22); Ludwig Tim (#23); Dillmann Anthony (#26); Hefke Erik (#27); Decker Leon (#34); Hipetinger Johannes (#53); Popelka Michal (#63); Judt Leon (#69); Maierhofer Florian (#74); Zimmermann Patrick (#98);
0:1 (15.) Petrak (Krafczyk); 0:2 (29.) Vaitl (Wittmann); 0:3 (29.) Petrak (Krafczyk, Podrezov); 0:4 (48.) Petrak (Schorer); 0:5 (53.) Krafczyk (Petrak, Vaitl – 5-4 ÜZ);

Zuschauer: 328

Strafen: Waldkraiburg zehn Minuten, Buchloe zwölf Minuten