Landrat Max Heimerl zeigt Vorteile des Neubaus der weiterführenden Schule in Gars auf - Richtfest fand mit zahlreicher schaulustiger Prominenz und besten Glückwünschen statt

Ein großes Gemeinschafts-Projekt schafft einen Meilenstein: Der Neubau des Gymnasium Gars feiert Richtfest.

Fast zehn lange Jahre und einige überwundene Hürden hatte es gedauert, bis jetzt bei strahlendem Sonnenschein ein „Hebtag“ der besonderen Art veranstaltet wurde.

Zahlreiche Ehrengäste blickten auf eine Zeitspanne zwischen dem Jahr 2013 und dem in der Zukunft liegenden Nutzungsdatum im Sommer 2023. Könne es überhaupt ein Richtfest geben, wenn keine Holzbalken auf dem Dach existieren, weil es sich um einen modernen Bau mit Betondachteilen handelt? Na klar. Und das sogar bei schönem Wetter mit blauem Himmel.

„Wenn man versuchen wollte, eine kleine Überschrift zu dieser Baumaßnahme in Gars zu finden, kommt man meines Erachtens relativ schnell zum Spruch – was lange währt, wird endlich gut – und das trifft den Nagel hier wirklich auf den Kopf“, betont Landrat Max Heimerl. Viele Jahre seien vergangen und auch so manche Planänderung habe stattgefunden, um auf geänderten Bedarf reagieren zu können, so der Landrat weiter. Er gratuliere allen Beteiligten Unternehmen und Handwerkern, der Schulfamilie und dem Kloster zu diesem Projekt. „Diese Baumaßnahme ist zukunftsweisend und zu den Sommerferien 2023 wollen wir dann offiziell die Räume der Schule zur Nutzung übergeben“, erläutert Max Heimerl.

Der Bau für die Zukunft

„Es ist wieder eine Investition in die Bildung. Wir investieren hier nach heutigem Stand 35,4 Millionen Euro“. Im Jahr 2014 habe man in der ersten Planung mit 14,5 Millionen Euro gerechnet, doch die Preissteigerung sei durchaus begründbar, weiß Heimerl. „Es ist nicht so, dass Herr Fuchs luxuriöse Forderungen aufgestellt hat“, witzelt der Landrat in seinem Grußwort und sorgt für manch Lacher in seiner kurzweiligen Rede. Neue Unterrichtsformen seien ein Grund für erweiterten Bedarf und eine Steigerung der Kosten, außerdem die Mittagsbetreuung sowie das G9.

An sich sei der Bau aufwendiger geworden, als bei den Probebohrungen zu erwarten gewesen sei. „Das Haus hat auch ein gelungenes Lüftungskonzept, hier sind wir auf modernem Stand, was uns besonders zugutekommen wird in der Praxis“. Neben Frischluft sorgt das Haus auch für besondere Ansprüche im Lehrbetrieb: Sowohl im Lernhauskonzept, aber auch im Fachraumprinzip kann unterrichtet werden.

Sonnenschutzlamellen sorgen zudem für zuverlässigen Hitzeschutz. Eine natürliche Nachtauskühlung mittels Kamineffekt sorgt dann für angenehme Kühlung. „Die schlechte Nachricht für die Schülerinnen und Schüler ist allerdings: Es wird das Wort Hitzefrei in Gars nicht mehr geben“, beschließt unter Applaus Landrat Max Heimerl seine Grußansprache.

Auch das Kloster zeigt sich hocherfreut

Die beiden Klostervertreter, Rektor des Redemptoristenklosters, Pater Josef Schwemmer sowie Pater Dr. Anton Dimpflmaier zeigten sich sehr glücklich, dass das Projekt in großer Gemeinschaftsaktion gut verläuft. „Ich danke den Menschen, die hier am und für den Bau wirklich Hand anlegen, ich danke Ihnen, liebe Handwerker und Bauarbeiter für die professionelle Umsetzung“, so Verwaltungsleiter Pater Dr. Dimpflmaier weiter. Es sei emsig gearbeitet worden.

Mit dem Neubau gewinne das Gymnasium selbst wichtige, innovative Räume. „Für mich selbst war die Zukunft des Altbaus aus dem Jahr 1898/98 immer eine Frage, die mich begleitet hat. Es sind noch viele weitere Schritte, bis alles beim Neubau fertig ist. Doch die Vorfreude wächst.

Einen gewichtigen Teil hat das Kloster selbst noch zu tragen, nämlich den Abriss des Altbaus, der sich zügig an die Fertigstellung des Neubaus anschließen sollte und von unserer Seite schon erste Schritte dafür vorbereitet wurden. Uns verbindet ein Ziel, nämlich Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften bestmögliche Voraussetzungen zu bieten, dass sie miteinander lernen“, so Pater Dr. Dimpflmaier.

Für den Schulleiter Gunter Fuchs waren die Entwicklungsschritte ebenfalls besonders schön anzusehen und es sei ein lehrreicher Verlauf gewesen, erläutert Fuchs in seinem Grußwort. Fast philosophisch erläuterte der Oberstudiendirektor die Bauphasen, die mal mehr – mal weniger Bewegung zeigten.

Innphilharmonie in Gars?

Für den Garser Bürgermeister Robert Otter war es besonderes Bedürfnis, die beteiligten Handwerker hochleben zu lassen, ohne die der saubere Bau nicht zustande gekommen wäre. Auch der Rathauschef zog ein passendes Zitat aus der Schublade, das auf den Bau passt: „Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen, denn Zukunft kann man bauen“, so Otter.

Für den besonderen Lacher sorgte Otter beim Vergleich des Gymnasiumbaus mit der Hamburger Elbphilharmonie. „Ich finde, der Bau sieht der Elbphilharmonie ähnlich und somit haben wir also bald unsere Innphilharmonie“, schmunzelt der Garser Bürgermeister abschließend. Da das Gymnasium Gars sehr musikalisch aufgestellt sei, passe dieser Name auch besonders gut. Das Richtfest endete mit guten Wünschen des zuständigen Zimmerers. Im Nachgang wurde auf das Gebäude angestoßen.