Team Klostersee reiste mit ordentlich Rückenwind an zum EHC
Der EHC Waldkraiburg empfing in der heimischen Raiffeisen-Arena den EHC Klostersee aus Grafing. Doch entgegen der weihnachtlichen Traditionen des Verschenkens gab es die drei Punkte, die am Ende auf dem Konto der Löwen landeten, keineswegs geschenkt.
Vielmehr musste sich das stark dezimierte Team von Cheftrainer Jürgen Lederer die Zähler hart erarbeiten – gegen einen Gegner, der mit ordentlich Rückenwind von sieben Siegen in Folge nach Waldkraiburg angereist war.
Zum Foto: Eine herausragende Leistung zeigte er – EHC-Goalie Max Englbrecht.
Beim EHC Waldkraiburg hingegen riss – und reißt – die Verletzungsmisere weiterhin nicht ab. Rechnet man die mögliche Verstärkung vom EV Landshut mit ein, die zum Großteil ebenfalls verletzt war, standen am Freitagabend gleich neun Ausfälle auf Seiten der Löwen zu Buche. Dies allerdings auch nur deshalb, weil sich René Mertz kurzfristig doch noch spielfähig meldete. Weiterhin stand erneut Co-Trainer Jan Loboda auf dem Spielberichtsbogen, zudem rückte aus der zweiten Mannschaft des EHC Christof Hradek in den Kader. Hradek lief zuletzt in der Saison 2021/22 für die Löwen auf und ist laut der vereinseigenen Statistikabteilung bereits der 33. Spieler, den Coach Jürgen Lederer in dieser Spielzeit einsetzen musste. Aus Landshut kam mit Anton Brunner schließlich der letzte noch nicht verletzte Akteur zur Unterstützung des Kaders hinzu.
Mit dieser personellen Ausgangslage gingen beide Teams in den ersten Spielabschnitt. Wie bereits viele Mannschaften zuvor versuchten auch die Gäste aus Grafing, die Löwen von Beginn an mit hohem Tempo und enormem Druck zu verunsichern. Doch was sich in den vergangenen Partien bereits angedeutet hatte, setzte sich auch an diesem Abend fort: Die Waldkraiburger Defensive agierte zunehmend konzentriert, diszipliniert und mit hoher Einsatzfreude. Dennoch erhielten die Grafinger nach gut zwei Minuten ihre erste Gelegenheit im Powerplay – nicht ungefährlich, stellt der EHC Klostersee derzeit doch das mit Abstand effektivste Überzahlspiel der Liga. Die Löwen, selbst stark im Penaltykilling, behielten jedoch die Oberhand und kamen sogar zu einer riesigen Konterchance durch Jakub
Šrámek, der allerdings an Klostersees Torhüter Steinhauer scheiterte. Auf der Gegenseite stand mit Max Englbrecht ein Schlussmann im Tor der Löwen, der seinen Job über die gesamten 60 Minuten hinweg herausragend erledigte und alles entschärfte, was auf sein Gehäuse kam. So endete der erste Durchgang trotz eines ansehnlichen, schnellen Spiels mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten torlos mit 0:0.
Der zweite Spielabschnitt begann, wie der erste geendet hatte: Beide Mannschaften zeigten klaren Zug zum Tor, was sowohl den rund 100 mitgereisten Grafinger Fans als auch den etwa 700 Löwen-Anhängerinnen und -Anhängern zahlreiche Torszenen bescherte. In der fünften Minute des Mitteldrittels durften die Hausherren schließlich erstmals jubeln. Nach einem langen Pass von Florian Maierhofer sah Nico Vogl beim Alleingang nur noch einen Grafinger Verteidiger vor sich, während sein Mitspieler Jakub Šrámek neben ihm mitlief. Als der Verteidiger den Passweg zu Šrámek zustellte, entschied sich Vogl selbst zum Abschluss und bugsierte den Puck passgenau ins linke obere Eck zur verdienten 1:0-Führung. Neun weitere Minuten intensiven Eishockeys mit hohem Tempo und hochklassigen Chancen später schlug die Scheibe erneut ein. Ausgangspunkt war diesmal der junge Anton Brunner, der einen Schlenzer von der blauen Linie in Richtung Tor brachte. Jakub Šrámek lauerte in der Flugbahn der Scheibe, hob seinen Schläger punktgenau und fälschte den Puck für Steinhauer unhaltbar zum 2:0-Pausenstand für die Hausherren ab.
Der dritte Spielabschnitt war schließlich geprägt von den Bemühungen der Grafinger, diesem Rückstand noch einmal entgegenzuwirken. 20 Minuten für zwei Tore sind im Eishockey mehr als ausreichend – das wussten auch die Gäste. Doch eine weiterhin konzentrierte Defensivleistung der Löwen und ein Max Englbrecht, der genau wusste, was er zu tun hatte, verhinderten einen Anschlusstreffer eindrucksvoll. Bereits rund drei Minuten vor dem Ende nahm Klostersee seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, um noch einmal alles zu versuchen. Nachdem Florian Maierhofer zuvor bereits den Außenpfosten des leeren Tores getroffen hatte, machte Jakub Šrámek schließlich eine Minute vor der Schlusssirene alles klar, traf zum 3:0-Endstand und bescherte den Löwen einen rundum gelungenen Abschluss der Weihnachtsfeiertage.
AHA
Foto: Yasmin Neumann
EHC Waldkraiburg – EHC Klostersee 3:0 (0:0, 2:0, 1:0).
Tor: [X] #45 Maximilian Englbrecht, #32 Tobias Sickinger;
Verteidigung: #5 René Mertz, #20 Thomas Rott, #50 Martin Kokeš, #52 Jan Loboda, #53 Anton Brunner, #81 Max Cejka;
Angriff: #13 Jakub Šrámek, #18 Santeri Ovaska, #25 Andris Džeriņš, #34 Leon Decker, #51 Christof Hradek, #63 Leander Ruß, #68 Bastian Rosenkranz, #74 Florian Maierhofer, #78 Philip Kaer, #88 Nico Vogl, #92 Jakub Revaj, #98 Patrick Zimmermann;
Tore: 1:0 (24.) Vogl (Cejka, Maierhofer); 2:0 (33.) Šrámek (Rott, Brunner); 3:0 (59.) Šrámek (Vogl, ENG);
Zuschauer: 802,
Strafen: Waldkraiburg 10 – Klostersee 7
Schaufenster


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