Starbulls gegen Weiden gestern mit 3:2 nach Verlängerung - Gast fehlten 14 (!) Akteure

Wieder ein 3:2 nach Verlängerung – zum dritten Mal in Folge: Am gestrigen Freitagabend fuhren die Starbulls Rosenheim gegen die Blue Devils Weiden zwei Punkte ein in der DEL2. Sie wurden dabei ihrer Favoritenrolle jedoch nicht gerecht. Der Gast aus der Oberpfalz, der stark ersatzgeschwächt antrat, legte taktisch wie kämpferisch eine herausragende Leistung aufs Eis und nahm verdient einen Punkt mit.
Die Starbulls-Treffer vor 4.087 Zuschauern im ROFA-Stadion am 25. Spieltag der DEL2 erzielten Charlie Sarault, Dominik Tiffels und Maximilian Adam. Das Foto zeigt Max Adam, der in der vierten Minute der Verlängerung zum 3:2-Sieg trifft.
Sage und schreibe 14 Akteure fehlten im Weidener Spieltagskader verletzungs- oder krankheitsbedingt, darunter zahlreiche Führungsspieler.
Um konkurrenzfähig antreten zu können, wurden kurz vor knapp noch mehrere Spieler auf Förderlizenzbasis verpflichtet. Gleich fünf Spieler feierten auf dem Rosenheimer Eis ihre Premiere im Blue-Devils-Jersey, darunter auch der wenige Tage zuvor bei den Ravensburg Towerstars verabschiedete kanadische Stürmer Alex-Olivier Voyer. Trotzdem standen lediglich 14 Feldspieler im Weidener Line-Up – darunter der reaktivierte Ex-Kapitän Ralph Herbst, der vor zwei Jahren und noch zu Oberligazeiten seine Schlittschuhe bereits an den Nagel gehängt hatte.
Die Starbulls, bei denen neben dem wohl längerfristig verletzten Lukas Laub weiterhin Johannes Achatz und Lars Bosecker ausfielen, konnten alle 19 möglichen Feldspielerpositionen besetzen. Erstmals im Grün-Weißen Trikot lief Leon van der Linde (Foto) auf. Der 22-jährige Verteidiger der Augsburger Panther wurde für DEL2-Einsätze im Rosenheimer Team mit einer Förderlizenz ausgestattet und bewies in einigen Szenen seinen guten Schuss und seine körperliche Robustheit.
Die klar favorisierten Hausherren taten sich von Beginn an sehr schwer gegen die von Cheftrainer Sebastian Buchwieser bestens eingestellte und taktisch wie kämpferisch bemerkenswert auftretende Gästetruppe. Die Weidener Führung nach dem ersten Drittel war nicht unverdient. Luca Gläser ließ Starbulls-Keeper Christopher Kolarz nach starkem Antritt mit einem feinen Abschluss ins rechte obere Eck keine Abwehrchance (16.).
Gelungene Spielzüge waren auf Rosenheimer Seite Mangelware, Torchancen entsprangen Einzelleistungen oder dem Zufall. Im zweiten Spielabschnitt konnten die Hausherren den starken Weidener Keeper Simon Wolf, Förderlizenspieler vom EHC München immerhin des Öfteren fordern. Und in der 33. Spielminute durften die Zuschauer dann endlich einen richtig schönen Angriff bewundern und ihre mitgebrachten Kuscheltiere, die an Kinder in der Ukraine gehen, auf das Eis werfen. Maximilian Vollmayer spielte mit Teemu Pulkkinen schnell und präzise Doppelpass, legte perfekt in den Slot und Charlie Sarault schubste den Puck aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Torlinie – es war der erste Saisontreffer des Kanadiers.
Im letzten Drittel holten die Hausherren die Brechstange raus, agierten aber wenig effektiv. Erst in der Schlussphase geriet das Weidener Tor mehr und mehr in Gefahr. Torwart Wolf hielt stark, Maximilian Vollmayer traf nur den Pfosten (51.), Sarault fehlte bei einem Alleingang die Zielstrebigkeit (54.).
49 Sekunden vor der Schlusssirene jagte Dominik Tiffels die Scheibe per Onetimer ins offene Netz zum 2:1. Verteidigerkollege Shane Hanna hatte Übersicht bewiesen und ideal aufgelegt. Doch die Gäste schlugen mit sechstem Feldspieler und ohne Torwart zurück. Neuzugang Voyer traf per Flachschuss aus der Drehung, Starbulls-Torwart Kolarz hatte keinerlei Sicht und daher keine Chance zur Reaktion. 23 Sekunden vor dem Ende stand es 2:2; die Blue Devils bejubelten einen überraschenden, aber nicht unverdienten Punktgewinn.
In der Verlängerung waren die Starbulls das deutlich präsentere Team. Und nach einem sehenswerten Tempolauf von Jordan Taupert war es Maximilian Adam, der den präzisen Querpass im offenen kurzen Eck zum 3:2-Siegtreffer versenkte (64.).
Es war nach den Erfolgen in Kassel und gegen Bad Nauheim der dritte Rosenheimer 3:2-Sieg nach Verlängerung hintereinander – aber diesmal sprach Cheftrainer Jari Pasanen nach der Partie von einem verlorenen Punkt.
Trotzdem konnten die Starbulls ihren Vorsprung auf den EV Landshut, der 2:4 in Kassel unterlag, auf drei Zähler ausbauen.
Am morgigen Sonntag kommt es nun zum Derby den EV Landshut (Tabellenvierter) gegen die Starbulls Rosenheim (Tabellendritter).
Spielbeginn in der VR-Bank-Landshut-Arena ist um 17 Uhr (Liveübertragung: www.sporteurope.tv).
Foto: Starbulls / Ludwig Schirmer
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