Projekt wird nicht mehr weiterverfolgt

Als ein „Projekt mit hoher Strahlkraft“ wurde die Möglichkeit der Öffnung der Königswarter Brücke für den Geh- und Radverkehr im Juli im Rahmen der Vorstellung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vom Soyener Gemeinderat bezeichnet. Gestern nun beschloss der Rat mit einer Gegenstimme, dass das Projekt nicht weiterverfolgt werde.

Bürgermeister Thomas Weber informierte, dass zur Umsetzung des Projekts viele Umbaumaßnahmen nötig wären. Die Kosten liegen bei etwa 2.100.000 Euro. In der Juli-Sitzung wurde beschlossen, dass mit den anderen beteiligten Gemeinden, Gars und Unterreit, Kontakt aufgenommen und die Fördermöglichkeiten konkret geprüft werden sollen. Die Gemeinde Gars hat bereits Ende Juli beschlossen, das Projekt ruhen zu lassen und keine weiteren finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen.

Im Oktober fand ein Termin im Soyener Rathaus mit Vertretern der Gemeinde Unterreit, einer Beraterfirma sowie Vertretern der DB Regio Netz/Südostbayernbahn statt. Dabei stellte sich heraus, dass die Kommunen mit jährlichen Instandhaltungs- und Wartungskosten von mindestens 10.000 Euro rechnen müssen. „Auch die Verkehrssicherheit ist sicherzustellen und muss regelmäßig von den Kommunen überprüft werden“, so Weber weiter. Alle sechs Jahre sei eine Hauptprüfung der Brücke erforderlich. Sehr aufwendig gestalte sich eine Barrierefreiheit und diese sei auch teilweise nicht auf beiden Seiten als Zugang zur Brücke herstellbar. Zudem ende bei einer Generalsanierung oder Erneuerung der Brücke automatisch der Nutzungsvertrag für die Kommunen, falls dies in den Zeitraum der Förderdauer fallen würde, müssten sogar Fördergelder wieder zurückgezahlt werden.

Vor einer Woche sprach sich der Gemeinderat in Unterreit gegen das Vorhaben aus. „Alleine kann Soyen das nicht stemmen“, erklärte Thomas Weber.

Dr. Hans Hinterberger fügte an, dass die Idee, die vor einigen Jahren listenübergreifend konkretisiert wurde, viele Fans hatte. Es sei eine gute Idee gewesen und die Prüfung der richtige Weg. Aufgrund „atemberaubender Bürokratie“ aber schlichtweg zu teuer. Aus diesem Grund stimme er für die Einstellung des Projekts. Auch Ludwig Maier und Peter Müller schlossen sich dem an.

Mit einer Gegenstimme beschloss der Soyener Gemeinderat, dass das Projekt nicht mehr weiterverfolgt wird.

TANJA GEIDOBLER / Bild: SBB

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