Dr. Thomas Brei auf Informationsreise im Altlandkreis - Eine Bilanz und unsere Bilder
Eine gute Woche war der gebürtige Wasserburger Priester und Missionsarzt Dr. Thomas Brei jetzt auf einer Informationsreise durch die Pfarreien und Orte seiner Geburtsheimat im Altlandkreis unterwegs. Auf seinem Reiseplan standen auch verschiedene Krankenpflegeschulen und die Ärzteschaft der RoMed-Klinik. Mit seinem Bericht über seine Arbeit im Saint Clare Hospital in Mwanza am nördlichen Ufer des Viktoriasees und über das Leben in Tansania gelang es ihm dabei stets überaus anschaulich, die Aufmerksamkeit seiner Zuhörerschaft zu erreichen.
Foto oben: Gemeinsam feierten der Wasserburger Stadtpfarrer Bruno Bibinger (rechts) und Thomas Brei zum Fest Christkönig am Altar der Wasserburger Frauenkirche einen Gottesdienst.
Wichtig war ihm, deutlich zu machen, dass das Saint Clare Hospital nicht „seine“ Klinik ist. Sie ist die Klinik einer örtlichen Organisation, einer „Foundation“, die dort Träger und Ansprechpartner ist und eine Klinik, die von den Menschen dort gebraucht wird. „Und ich begleite dort die Menschen als Seelsorger, so wie die Menschen auch mich als Seelsorger begleiten. Dazu ich bin auch der Arzt, der in der Klinik gebraucht wird“, sagte er. Zudem hat Dr. Thomas Brei vom dort zuständigen Bischof die Aufgabe eines Gesundheitsbeauftragten übertragen bekommen.
„Mit fast allen ärztlichen Fachrichtungen, sogar mit einer Zahnarztpraxis und vier Operationssälen, sind wir recht gut ausgestattet. Wir können gut behandeln und operieren, auch mit der modernen Arthroskopie“, berichtete Thomas Brei. Recht zufriedenstellend sei mit sieben angestellten Ärzten, acht Belegärzten und zwölf Pflegekräften die fachliche Personalsituation. Dazu würden noch medizinische Fachkräfte kommen, die zeitweise ihre Fachlichkeit einbringen und die Ausbildung der Pflegekräfte mit begleiten.
Im täglichen Miteinander der Mitarbeitenden und Patienten im Alltag der Klinik habe die Religion einen prägenden und tragenden Anteil – egal, ob der Glaube christlich oder moslemisch sei, so Brei.
Weitere Angebot des Krankenhauses seien die schulärztliche Begleitung und eine gynäkologische Anlaufstelle. „Einheimische Frauen werden dabei von unserer Gynäkologin beraten. Zudem werden sie ausgebildet an sich selber zu erkennen, wenn im eigenen Körper etwas nicht stimmt. Dieses Wissen sollen sie dann an andere Frauen wieder weitergeben. In diesem Jahr ist beispielsweise Brustkrebs das Thema“, sagte der Mediziner.
Zusätzlich zu den ganzen Klinikdiensten biete das Saint Clare Hospital ambulante Hilfen an. Denn grundsätzlich gelte in der einheimischen Bevölkerung zunächst der Grundsatz, man geht erst dann in ein Krankenhaus, „wenn man den Kopf schon in den eigenen Händen trägt“. Das habe wohl auch damit zu tun, dass sich große Bevölkerungsschichten eine Klinik-Behandlung kaum oder auch gar nicht leisten können.
Bezüglich des Gebäudes sieht Dr. Thomas Brei die Klinik gut aufgestellt.
„Besonders aus den Mitteln der Sternsingeraktion der katholischen Kindermission der Diözesen und durch weitere Spenden aus meiner Heimat konnten wir schon dringende Investitionen tätigen“, freute er sich und verwies auf eine Solarstromanlage mit einem Notstromaggregat für 16 Stunden, womit das Krankenhaus energetisch autark geworden sei.
In einer Entfernung von einem knappen Kilometer konnte zudem ein Brunnen mit hygienisch sauberem Wasser aus drei 150 Meter tiefen Bohrungen gebaut werden.
Eigener Förderverein seit dem Sommer
Als Vorsitzender des „Förderverein Saint Clare Hospital Mwanza“, den es nun seit dem Sommer dieses Jahres gibt, stellte sich nach den Vorträgen Gerhard Opperer aus Prien vor.
Er kommt aus dem engsten Freundeskreis von Dr. Thomas Brei und bildet gemeinsam mit dem Wasserburger Rechtsanwalt Markus Breszina die Vereinsspitze.
„Die Finanzierung des laufenden Betriebes des Hospitals ist unser Auftrag als Verein“, sagte der Vorsitzende zum Vereinszweck. Warum, dafür hatte der Verein ein Finanzkonzept erarbeiten lassen.
Opperer: „Viele notwendige Spenden von Materialien und medizinischen Geräten konnten für die Klinik schon organisiert und weitergeleitet werden. Und auch der Fuhrpark der Klinik mit beispielsweise einem Feuerwehrauto ist an der Klinik bereits vorhanden“. Damit werde im finanz-wirtschaftlichen Klinik-Haushalt der Sachbereich unterstützt – was heißt, dass die Sachkosten niedrig bleiben können. Im Ergebnis sei es jedoch trotzdem so, dass die Abrechnungskosten einer Behandlung buchhalterisch nicht kostendeckend seien …
„Wir haben das von einem Wirtschaftsbüro überprüfen lassen. Eigentlich müssten die Behandlungsentgelte entsprechend der tatsächlichen Betriebskosten bei vergleichbar 150 Euro liegen. Tatsächlich werden sie jedoch mit 75 Euro angesetzt, weil den höheren Betrag in Tansania sowieso niemand bezahlen kann. Wenn überhaupt eine Bezahlung möglich ist“, sagte Gerhard Opperer .
Festgestellt habe man nun gemeinsam mit den Verantwortlichen der Foundation vor Ort, dass zur Deckung der Kosten, das sind wie in Deutschland in erster Linie die Personalkosten, monatlich regelmäßig eine Unterdeckung von 6.000 Euro weiterhin bestehen werde.
Der Verein habe sich – nach den Aussagen des Vorstandes – nun zum Ziel gesetzt, hier aktiv zu helfen. „Oberste Priorität für uns ist, eine Kontinuität von monatlich 5.000 Euro als Unterstützung zu den Personalkosten zu erreichen. Davon sind wir aber noch ziemlich entfernt“, sagte er.
Momentan sind es 28 aktive Mitglieder, die die Kosten des Vereinsbetriebes mit ihrem Mitgliedsbeitrag finanzieren. „Die eingehenden Spenden gehen dadurch zu 100 Prozent als Förderung an das Saint Clare Hospital in Mwanza“. Das gesamte Projekt des Fördervereins konnte auch mit der Beratung des Finanzamtes in dieser Form entwickelt werden. Der Verein selber sei seit dem Frühsommer ein „e.V.“ und habe die Anerkennung der Gemeinnützigkeit erhalten.
Dr. Thomas Brei ist mittlerweile wieder zurück in der Klinik in Tansania, wo die Menschen auf die Hilfe der Klinik angewiesen sind sowie auf ihren Seelsorger und Arzt hoffen.
Ab dem morgigen Freitag und Samstag, 28. und 29. November, und dann an allen Freitag-Nachmittagen bis Weihnachten findet wieder der Verkauf von Advents- und Türkränzen, duftenden Plätzchen und dekorativ schönen Geschenkideen in Wasserburg zu Gunsten des Saint Claire Hospitals in Mwanza im fernen Tansania statt:
Wie berichtet jeweils von 14 bis 18 Uhr am Burgstallhof geöffnet.
Wer ein wenig Zeit mitbringt, kann sich bei Kaffee und ofenfrisch hausgemachten Kuchen ebenfalls am Sammelergebnis für die fortlaufend notwendigen Hilfen in dem ostafrikanischen Land am indischen Ozean beteiligen. „Und an die Wasserburger Tafel wollen wir natürlich auch wieder einen Betrag übergeben“, fügen Angela und Hermann Kühn vom Burgstallhof oben über Wasserburg noch an.
BUA
Ein paar Impressionen des Besuchs
Der Infoabend im Pfarrheim in Pfaffing und
… im Pfarrsaal Sankt Konrad in Wasserburg (Foto unten).
Die Frauen vom Kranzbinden freuten sich über den Besuch von Dr. Thomas Brei am Wasserburger Burgstallhof bei der Familie Kühn.
Die Vorstandschaft des Fördervereins und einige der aktiven Mitglieder konnten sich von Dr. Thomas Brei im Wasserburger Gimplkeller verabschieden …
Schaufenster







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