Was macht der Hundesportverein in Haag? Ein Porträt
Sie reduzieren Stress und sorgen dafür, dass man aktiver wird – sie fördern die physische wie auch psychische Gesundheit und bleiben einem ein Leben lang treu: Die Hunde. Sie sind Balsam für Geist und Körper. Dies bestätigen nicht nur jede Menge wissenschaftliche Studien, sondern auch die Hundefreunde beim Hundesportverein in Haag. Als der Verein im April 1994 auf dem großen Areal in der Freibadstraße aus der Taufe gehoben wurde, waren sie gerade mal eine Handvoll Hundefreunde. Inzwischen umfasst ihr Verein etwa 110 Mitglieder. Ein Porträt …
Seit heuer ist Christine Stiftl (57) aus Schwindegg die erste Vorsitzende des Haager Vereins – Foto oben.
Sie trainiert mit ihrer Shetland Sheepdog Hündin „Kessie“ vor allem Agility und Hoopers. Für ihr Sheltiebaby „Basmati“ (sechs Monate) geht es jedoch erst einmal noch in die Welpenschule. „Das Ziel unseres Vereins war schon von Beginn an die Ausbildung von Freizeit- und Sporthunden“, sagt Stiftl. Was sie an ihren Vereinskameraden besonders schätze, das sei deren tolles Engagement und enormes Wissen und natürlich auch deren Tierliebe.
Zu diesen besonderen Menschen zählt unter anderem auch Max Meingassner (71) aus Gars. Er ist Trainer im Agility, Hoopers und bei den Begleithunden und schon seit dem Gründungsjahr Mitglied im Verein. Max Meingassner machte sich schon vor 28 Jahren für das Agility stark.
Dietmar Lohwasser mit seiner Kleinspitzhündin „Emmi“ sowie Max Meingassner mit seinem Working-Kelpie-Rüden „Mister Blue“ und Christine Stiftl, die Vorsitzende des Hundesportvereins Haag, mit ihrer Shetland Sheepdog Hündin „Kessie“ und Sheltie-Baby „Basmati“.
„Damals lag Agility in Bayern noch in den Kinderschuhen. Wir gehörten zu den ersten HSV, die das anboten. Zu den Anfängen bauten wir noch alle unsere Geräte selbst. Die Stege, Hürden, Wände, alles stellten wir aus Holz her. Heute wäre so etwas unvorstellbar“, erinnert sich Max Meingassner, der 1997 mit seinem Pudel-Rauhaardackel-Mischling sein erstes Agility-Turnier lief. Ab 1998 startete er auch mit seinem Schäferhund bei Agility-Turnieren. 2004 entdeckte er seine Liebe zu den Kelpies. „Früher gab es beim Agility nur zwei Größen – Klein bis 40 cm und Groß über 40 cm. Heute gibt es vier Klassen – Small, Medium, Intermediate und Large“, setzt er fort.
Max Meingassners Working-Kelpie-Rüde „Mister Blue“ beim Hoopers in Aktion …
In mehr als 30 Jahren hat sich eine ganze Menge im Hundesport verändert.
Die Ausbildung ist heute anders als früher, es gibt detaillierte Vorschriften und Richtlinien für Geräte, die von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) festgelegt werden und auch die Prüfungsanforderungen sind strenger. Max Meingassner ist nicht nur Trainer, sondern geht selbst schon seit Jahren bei verschiedenen Turnieren an den Start. Mit seinen Hunden lief er in der höchsten Klasse A3. Wer es hier her schafft, zählt zu den Profis in diesem Sport. Seit 2021 ist Rüde „Mister Blue` sein treuer Begleiter. Ein Working Kelpie, der als hochintelligenter, arbeitsfreudiger und loyaler Hütehund gilt. Gesundheitsbedingt musste der 71-Jährige mit Agility aufhören, aber nicht mit dem Hundesport und so war Hoopers die perfekte Lösung für ihn.
Der Unterschied zwischen Hoopers und Agility ist:
Beim Hoopers gibt es einen Parcours aus Bögen (Hoops), Tunneln, Tonnen und Gates, die die Hunde absolvieren müssen. Der Hundeführer führt den Hund aus der Distanz über Körpersprache, Sicht- und Hörzeichen. Hoopers eignet sich hervorragend für Hunde jeden Alters, Rasse und Größe, insbesondere auch für ältere oder körperlich eingeschränkte Hunde. So haben die Vierbeiner auch noch bis ins hohe Alter jede Menge Spaß und werden gefordert. Das hält sie körperlich und geistig fit. Beim Agility sind Hund und Hundeführer gemeinsam in Bewegung. Hier muss der Vierbeiner einen Hindernisparcours durchlaufen. Angeleitet wird er von seinem Hundeführer. Der Parcours besteht aus verschiedenen Hindernissen. Diesen heißt es in einer bestimmten Reihenfolge und innerhalb einer bestimmten Zeit zu bewältigen. Das Ziel ist es, den Parcours fehlerfrei und in kürzester Zeit zu bestehen.
Agility eignet sich prima für gesunde und aktive Hunde.
Dabei hält der Hundesport nicht nur die Vierbeiner jung und fit, sondern auch deren Herrchen und Frauchen. Ein perfektes Beispiel dafür ist auch Dietmar Lohwasser aus Soyen (Bild oben). Mit seinen 80 Jahren ist er der älteste, aktive Hundesportler im Verein. Seine Kleinspitzhündin Emmi hält ihn in Bestform. Fakt ist schließlich: Jeder Hund benötigt Auslauf, Beschäftigung, Aufgaben und Herausforderungen. Dabei spielen Größe, Alter und Rasse absolut keine Rolle. Davon profitieren auch die Menschen. 2022 und 2023 wurde Dietmar Lohwasser mit seinem Jack Russel Rüden Luca Bayerischer Vizemeister. Mit seiner Emmi nimmt er auch in Zukunft bei Agility-Turnieren teil.
„Unsere Tiere geben uns so viel. Sie sind Freunde fürs Leben. Was ich sehr schlimm finde, ist, wenn Menschen sich nicht um ihre Tiere kümmern. Sehr traurig ist, dass ein Hundeleben so kurz ist. Ich wünschte, es bliebe uns mehr Zeit mit unseren Tieren“, sagt Dietmar Lohwasser.
Egal, ob Kinder oder Senioren, für den Hundesport ist niemand zu jung oder zu alt.
Dafür hat der Haager HSV für jeden das passende Trainingsangebot. Sie bieten Erziehungskurse, Welpenstunde, Obedience, Rally Obedience, Hoopers und seit 2023 Suchhundeausbildung an. Dazu gibt es auch immer wieder mal Seminare und Veranstaltungen.
Wer mehr darüber erfahren möchte und sich für den Hundesport in Haag begeistert, erhält Infos und Kontakt im Internet über
www.hsv-haag.de
oder schaut am besten persönlich zu den Trainingszeiten dort vorbei.
Hundefreunde, Vierbeiner, neue Mitglieder und Unterstützer sind jederzeit herzlich willkommen.
KS
Fotos: Kerstin Seitz
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