Pfarrkirche in Rott wurde jetzt nach allen Regeln der Kunst entstaubt

Es ist fast 23 Jahre her, dass die Pfarrkirche in Rott nach einer umfangreichen Sanierung wiedereröffnet worden ist. Sie gilt zusammen mit der Wieskirche als eine der bedeutendsten Beispiele des späten Rokokos in Bayern und zieht dadurch jedes Jahr tausende Gottesdienst-Besucher und Kunstinteressierte an. Kirchenpatrone sind neben den Aposteln Petrus und Paulus die beiden aus Irland oder Frankreich stammenden Wandermönche Marinus und Anianus, die im 7. Jahrhundert in der Gegend von Irschenberg als Einsiedler lebten …

Wie alle anderen Gebäude auch, verstauben über die Jahre leider auch so bedeutende und beeindruckende Gotteshäuser: Die regelmäßige Reinigung des Stuckdekors sowie der zahlreichen Putten und Figuren mit dem Staubsauger – das ist in Rott allerdings schwierig, wenn die Deckenhöhe (ohne die Kuppel) 16 Meter locker übersteigt.

Das Foto zeigt von links Sebastian Mühlhuber (Kirchenpfleger), Susanne Dommel (Diplom-Restauratorin) sowie Christian Staber (Verwaltungsleiter) und den frisch gereinigten Heiligen Ulrich, Bischof von Augsburg …

Über die Zeit greift der Staub die kostbaren Kunstgegenstände – die unter anderem vom berühmten Holzbildhauer Ignaz Günther geschaffen wurden – sowie insbesondere auch die Raumschale an.

Für den langfristigen Erhalt des berühmten Baudenkmals hatte die örtliche Kirchenverwaltung daher bereits im Haushaltsjahr 2024 beschlossen, eine Entstaubung durch die professionelle Kirchenmaler-Firma „Dommel & Fritz“ aus Bad Griesbach durchführen zu lassen. Insgesamt wurden 35.000 Euro für die Arbeiten zur Verfügung gestellt, die ausschließlich von der örtlichen Kirchenstiftung aus Rott aufgebracht werden müssen.

Eine gut investierte Summe findet Christian Staber. Der örtliche Verwaltungsleiter für die kirchlichen Stiftungen und Liegenschaften macht deutlich, dass diese Reinigungsmaßnahme für die hochkarätige Ausstattung der Rotter Kirche nicht nur absolut gerechtfertigt ist, sondern auch die wirklich teuren Restaurierungskosten für viele Jahre in die Zukunft verschieben kann.

Das Team aus Kirchenmalern und Restauratoren reinigte innerhalb von vier Wochen mit Staubsaugern und speziellen Pinseln die hohen Altäre, die zahlreichen Figuren sowie den größten Teil der Decken- und Wandflächen. Besonders deutlich wurde das Reinigungsergebnis an den großen Figuren mit einer hellen Oberfläche im Altarraum.

Ein gutes Beispiel für den Erfolg der Maßnahme ist die Statue des Heiligen Ulrich von Augsburg, der nach der Befreiung von den schwarzen Schmutzpartikeln wieder seine alte Strahlkraft zurückgewonnen hat.

Für diese Arbeiten war der Einsatz einer Kettenbühne erforderlich, die immerhin eine Reichweite von 16 Metern ermöglichte. Ein größeres Gerät konnte aufgrund des Eingangsportals und der dortigen Position des Stiftergrabes leider nicht in die Kirche transportiert werden. Vor dem Einsatz des Geräts im Altarraum war sogar noch die Expertise eines Statikers erforderlich gewesen, da die Kirchenverwaltung wegen der darunterliegenden Mönchsgruft kein Risiko eingehen wollte.

Der Rotter Kirchenpfleger Sebastian Mühlhuber bedankte sich an dieser Stelle nicht nur bei Susanne Dommel für die hervorragende Arbeit. Er betonte auch die tolle Leistung des örtlichen Teams aus Mesner- und Reinigungskräften, die sich fortlaufend um die Pflege der Pfarrkirche in den Abschnitten kümmern, die mit einem normalen Staubsauger ohne Kettenbühne erreicht werden können.

CHS

 

 

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